Ganz entspannte Familie-Ferien im Bayerischen Wald

Schönberg – Die Sonne strahlt durchs Frühstückszimmer, der Kaffee duftet verführerisch. Frische Erdbeermarmelade steht auf dem Tisch. Nur eines fehlt: das aufgeregte Plappern unserer Tochter. Die tobt schon im Spielzimmer oder ist draußen im Garten, die freilaufenden Häschen streicheln. Ganz entspannt beginnen wir unseren ersten, perfekten Ferientag in Schönberg, einer idyllischen Marktgemeinde im Bayerischen Wald.
Den ein oder anderen Blick mussten wir schon auf die Karte werfen, nachdem wir den Tipp von einem befreundeten Ehepaar erhalten hatten, dass am Rand des Nationalparks Bayerischer Wald ein Familien-Ferienparadies auf uns warten würde. Die Marktgemeinde Schönberg liegt, eingebettet in die sanfte Hügellandschaft, nur rund 40 Kilometer von Passau entfernt; ebenso weit ist es in Richtung Prag an die tschechische Grenze. Das Klima ist mild, wohl ein Grund dafür, dass man dem Luftkurort den Beinamen „Meran des Bayerischen Waldes“ gegeben hat. Doch schon beim ersten Durchqueren des baumumstandenen Marktplatzes fühlt man sich irgendwie an Südtirol erinnert. Kein Wunder, schließlich sagt Tourismusamtsleiter Josef Süß, dass es italienische Baumeister waren, die dem Ort ihren Stempel aufgedrückt haben, nachdem der Ort in einem früheren Jahrhundert durch einen Brand schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Wer mehr zur Historie der heute rund 4000-Seelen-Marktgemeinde erfahren will, der macht einen historischen Rundgang durch Schönberg. Eine Broschüre, die Sie im Tourismusbüro erhalten und die Beschriftungen der Hausfassaden geben kompetente und kurzweilige Auskunft. Und wer ein atemberaubendes Panorama genießen will, der lässt sich von Pfarrer Michael Bauer in den Glockenturm der Kirche führen. Ein nicht minder spannendes Erlebnis, wenn man bis ganz hinauf darf, dorthin, wo den Schönbergern regelmäßig die Stunde schlägt.
Doch natürlich können wir unseren Urlaub nur dann genießen, wenn auch unser kleiner Wirbelwind beschäftigt ist. Und um es vorweg zu nehmen: Es gibt erstaunlich viel zu tun. Das Schönberger Erlebnisbad ist eine liebevoll angelegte Anlage mit einer 84 Meter langen Wasserrutsche, Sprudeldüsen und einem Wasserpilz im Kinderbecken. Die Liegewiese ist zum Teil etwas abschüssig, so dass man seine Kinder immer gut im Blick haben kann, wenn sie durch eines der drei Becken toben. Später besuchen wir die Koboldswelten, einen Abenteuerspielplatz, der für stundenlange kindgerechte Unterhaltung sorgt. Da gibt es Höhlen und viele Klettermöglichkeiten, die für Langeweile keinen Platz lassen. Eine Besonderheit am Rande: Die Spielgeräte wurden von Künstlern aus natürlichen Baumaterialien angelegt. Einen besonderen Spielplatz, geeignet auch für Erwachsene finden wir ein paar hundert Meter weiter auf dem Kadernberg, Hausberg der Marktgemeinde. In den Wipfeln des Waldes schlängelt sich der – nach Aussagen der Betreiber - größte Naturhochseilpark Europas in einer Höhe von bis zu 23 Metern. Auch wenn es so manchen ein wenig Überwindung kostet, sich über die wackeligen Stationen zu hangeln, es ist ein völlig ungefährlicher, weil bestens gesicherter Spaß und jeder, der es geschafft hat, ist mächtig stolz.
Natur auf ganz andere Art erlebt man auf dem sogenannten Gefühlsweg, der erst im vergangenen Jahr eingeweiht wurde. Entlang des Flüsschens Ohe, über Blumenwiesen und durch kleine Wälder ist man schnell geerdet, die Alltagssorgen sind längst vergessen. Es duftet nach Kräutern und frischem Gras, der Bach plätschert leise und an verschiedenen Stationen, die auf dem Weg eingerichtet sind, wird das Erleben noch intensiver.
Große Augen macht ein paar Tage später nicht nur unsere Tochter, als über eine Weide riesige Bisons in unsere Richtung traben. Ihr Besitzer, Max Kölbl, der sich hier die Ilztalranch eingerichtet hat, sagt zu seinen Beweggründen, die amerikanischen Ureinwohner im Bayerischen Wald anzusiedeln: „Früher habe ich Geschichten von Cowboys und Indianern geliebt, heute versuche ich so zu leben.“ Apropos Indianer: Nur ein paar Meter weiter kann man sich auf einem Sportplatz im Bogenschießen üben. Möglich machen dies die Schlossschützen Eberhardsreuth.
So viel Action macht natürlich hungrig. Auch kein Problem, die Gastronomie vor Ort ist bodenständig und gut, die Teller reichlich gefüllt und die Preise sind vollkommen in Ordnung. Da ist zur Nachspeise in jedem Fall eine Kugel „Schoko“ oder „Vanille“ in der Eisdiele drin.
Wer auf geistige Getränke steht, sollte einen Abstecher in die Schlosskellerei Ramelsberg machen. Dort wird eine Wurzel gebrannt, die es fast ausschließlich im Bayerischen Wald gibt. Was dabei herauskommt ist der Bärwurz, zwar anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber einzigartig im Geschmack. Doch kein Problem, Inhaber Gerhard Schmatz, destilliert so ziemlich alles. Heraus kommen köstliche Schnapsbrände und Liköre.
Was uns so von Tag zu Tag mehr auffällt ist die Freundlichkeit der Schönberger. Ob es daran liegt, dass sie in einer herrlichen Region leben, in der satte Grüntöne und viele andere Farben um die Aufmerksamkeit ihrer Betrachter buhlen? Wir ahnen, dass es so sein muss, schließlich hellt sich auch unsere Stimmung von Minute zu Minute auf. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass unsere Tochter so happy ist, wie schon lange nicht mehr. Auch wenn die Betriebe am Ort – abgesehen von den Erlebnisbauernhöfen – keine ausgewiesenen Kinderhotels sind, so ist doch überall zu spüren, dass den Knirpsen große Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Überall gibt es Spielecken - sogar im Tourismusbüro im Rathaus -, und die Bedienungen beweisen Weitblick, wenn sie sagen: „Erst bringe ich jetzt mal Ihrer Tochter was zu trinken.“
Abends, die Kids schlafen schon lange, träumen von Kutsch- und Traktorfahrten oder vom Ponyreiten, gönnen wir uns noch einen Absacker und überlegen, wem wir von unserem Geheimnis erzählen sollen: Von Schönberg, einem malerischen Ort im Bayerischen Wald, der Eltern und Kinder glücklich macht.
Infos für Urlaubsgäste
Touristikbüro Schönberg
Marktplatz 16
94513 Schönberg
Telefon 0 85 54/96 04 41
Telefax 0 85 54/96 04 44
Mail: touristik@markt-schoenberg.de
Internet: www.schoenberg-bayerwald.de

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E-Mail: alexander.frimberger@prese-buero.com
Telefon: 08554/2863

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11.06.2008: