Debit, Kredit, Revolving & Co. - Die bunte Welt des Plastikgelds

Von echten Kreditkarten und solchen, die es werden wollen

Revolving Credit ist das Wort der Stunde. Langsam aber sicher dringen die „echten“ Kreditkarten amerikanischer Bauart auf den deutschen Markt. Bereicherung durch mehr Auswahl oder gefährlicher Anreiz zur Verschuldung – die Bewertungen des Trends gehen stark auseinander. Dem Erfolg der Kreditkarte im Speziellen und des Plastikgelds im Allgemeinen tut das jedoch keinen Abbruch. Über 80 Mio. EC-Karten und rund 25 Mio. Kreditkarten sind heute in Deutschland im Umlauf. Vor allem das Wachstum des Internethandels und die deutsche Reisefreudigkeit dürften die Verbreitung der Kreditkarten weiter forcieren.

Die am weitesten verbreitete Form des Plastikgelds, die EC-Karte, ist jedoch eigentlich gar keine Kreditkarte. Und auch die in Deutschland dominanten Kreditkarten von MasterCard und VISA sind keine „echten“ Kreditkarten, wird die Zahlung des Geldbetrags doch lediglich aufgeschoben, ein richtiger Kredit jedoch nicht gewährt.

1. Die Debitcard

Grundsätzlich können zwei Arten von Plastikgeld unterschieden werden: Debitkarten und Kreditkarten. Während bei Kreditkarten der fällige Betrag frühestens Ende des Monats fällig ist, wird bei Debitkarten die Rechnung immer sofort beglichen. Spätestens nach drei Arbeitstagen ist der Betrag vom Konto abgebucht.

Alle EC-Karten, ob sie sich nun als EC-Karte bezeichnen, Girocard genannt werden oder mit einem Maestro-Logo daherkommen, sind immer Debitkarten. In Deutschland werden sie in der Regel zusammen mit einem Girokonto vergeben, das auch als Referenzkonto dient. Das heißt, alle mit der EC-Karte getätigte Umsätze werden vom Girokonto abgebucht.

In gewisser Weise lassen sich jedoch auch Debitkarten wie Kreditkarten nutzen. Wer sein Girokonto überzieht, nimmt dadurch einen Dispokredit auf. Somit kann man indirekt auch mit einer EC-Karte einen Kredit aufnehmen – und das fast immer zu besseren Konditionen als mit einer echten Kreditkarte.

Noch ein Wort zur Nutzung: EC-Karten lassen sich nicht nur zum bargeldlosen Bezahlen einsetzen, mit ihnen kann man zudem am Automaten Geld abheben – jedoch nicht immer kostenlos! Nur die Bankautomaten der Hausbank sowie assoziierter Institute bieten kostenlos Bargeld.

2. Die Charge Card

Die in Deutschland am weitesten verbreitete Kreditkartenart ist die sogenannte Charge Card. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Charge Cards nicht um Kreditkarten im eigentlichen Sinn. Denn ein Kredit wird nicht gewährt, lediglich ein zinsfreier Zahlungsaufschub bis zum Ende des Abrechnungsmonats. Es handelt sich also um eine Rechnung mit Zahlungsziel, ein Kreditrahmen existiert jedoch nicht. Wohl gibt es einen Rahmen, in dem die Karte genutzt werden darf.

Wie auch bei den Debitkarten wird der monatlich fällige Rechnungsbetrag vom Girokonto abgebucht. Wenn das Konto überzogen wird, werden – ebenfalls analog zur EC-Karte – Dispozinsen fällig. Nur auf diese Weise kann man mit einer Charge Card einen echten Kredit aufnehmen.

Wie EC-Karten auch, können Charge Cards nicht nur zum Bezahlen, sondern auch zum Geld abheben genutzt werden. Allerdings sollte man dabei noch mehr auf die fälligen Gebühren achten, denn nur mit wenigen Kreditkarten ist Geld abheben ein kostenloser Service.

3. Die Credit Card

Kommen wir nun zur echten Kreditkarte, der Credit Card. Wer sich für sie entscheidet, muss kein Referenzkonto angeben, denn die monatlichen Rechnungen werden nicht automatisch beglichen. Vielmehr bekommt man die Rechnungen zugestellt und hat rund zwei Wochen Zeit, sie zu begleichen. Wird die Rechnung im Zeitrahmen bis auf den letzten Cent beglichen, wird kein Kredit aufgenommen und die Nutzung der Credit Card unterscheidet sich nur unwesentlich von einer Charge Card.

Wird jedoch nur ein Teil der Rechnung beglichen – denn fast immer muss eine Mindestsumme getilgt werden -, nimmt man automatisch einen Kredit auf. Dieser Kredit ist in aller Regel hoch verzinst und liegen selten unter 15% p.a. und damit über den marktüblichen Dispozinsen.

Diese in Deutschland weitgehend unbekannte Art des in Teilen zu begleichenden Kredits wird auch Revolving Credit genannt und ist in den USA weit verbreitet. Durch die Unsitte, die Schulden einer Kreditkarte durch Aufnahme eines neuen Kredits mit einer weiteren Kreditkarte zu decken, ist die Credit Card nicht völlig unbegründet in Verruf geraten. Allerdings ist das Vorherrschen der „echten“ Kreditkarten in den USA dadurch bedingt, dass es keinen Dispokredit gibt. So ersetzt der Revolving Credit in den Vereinigten Staaten den Dispokredit. Folglich bieten Credit Cards deutschen Bankkunden nur wenig Mehrnutzen.

4. Die Prepaid Card

Prepaid Cards stehen diametral zu Credit Cards. Wo Credit Cards die Kreditaufnahme erleichtern, sollen Prepaid Kreditkarten gerade das verhindern. Im Gegensatz zu Charge und Credit Card ist die Prepaid Card eine Guthabenkarte, man kann also nur ausgeben, was man vorher auf die Karte geladen hat. Den eigenen Ausgaben auf diese Weise ein Limit zu setzen, ist vor allem für Jugendliche gedacht, auf die das Marketing der Banken auch zugeschnitten ist. Die andere Hauptzielgruppe besteht aus jenen, die aufgrund eines negativen Schufa-Eintrags keine normale Kreditkarte mehr bekommen. Hauptnachteil aller Prepaid Cards sind jedoch die Gebühren. Im Gegensatz zu den normalen Karten, die nicht selten als kostenlose Beigabe zum Girokonto zu haben sind, kosten sie immer Gebühren.

5. Fazit

Was eine sinnvolle Wahl darstellt, hängt natürlich von den eigenen Präferenzen ab. Wer auf eine schufafreie Kreditkarte angewiesen ist, kommt um die Prepaid Card nicht herum. Allerdings gibt es zahlreiche Unterschiede innerhalb einer Kreditkartenart, so dass die Wahl oft nicht leicht fällt. Auf der einen Seite stehen die kostenlosen Karten, auf der anderen die Goldkarten mit den üppigen Zusatzleistungen. Die Automatengebühren wollen auch bedacht sein, und das in In- und Ausland gleichermaßen. Das Gleiche gilt für die Gebühren für den Kreditkarteneinsatz (als Zahlungsmittel), hier allerdings nur im Ausland.

Unter den zahlreichen Angeboten der verschiedenen Banken sollte jedermann ein Karte finden, die den eigenen Bedürfnissen gerecht wird. Und wenn nicht, dann entscheidet man sich eben für zwei Kreditkarten, deren Eigenschaften sich gegenseitig ergänzen.

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