Einlagensicherungsfonds – Wenn die Bank mal Pleite geht

Wie sicher ist das Geld auf der Bank?

Das Auf und Ab an den Börsen forderte schon immer einen gewissen Blutzoll, wie bereits zahlreiche Anleger feststellen durften. Spekulation bedeutet eben Risiko. Einlagen bei der Hausbank jedoch sind vor Verlusten sicher. Zumindest war diese Vorstellung lange Zeit weit verbreitet. Bilder von vor den Bankfilialen Schlange stehenden Menschen, die ihr Erspartes retten wollen, kannte man doch nur aus Entwicklungsländern, deren Wirtschaft sich vor allem durch vierstellige Inflationsraten auszeichnen. Als sich im September des vergangenen Jahres ähnliche Szenen vor Filialen der britischen Northern Rock Bank abspielten, wurde offensichtlich, dass Bankpleiten auch in Industrieländern möglich sind.

Soll man also sofort zur Bank rennen, sich sein Guthaben auszahlen lassen und das Geld in Goldbarren anlegen, oder vielleicht besser gleich auf die altbewährte Anlagemöglichkeit Sparstrumpf setzen? Nun, Panik ist nicht unbedingt angebracht, aber man sollte sich doch ein paar Gedanken um die Sicherheit seiner Geldanlagen machen.

1. Die verschiedenen Anlageformen

Grundsätzlich kann man zwei elementar verschiedene Anlageformen unterscheiden. Wer sein Geld in Aktien und Fonds steckt, dessen Geld ist zu 0% abgesichert. Verliert die Aktie an Wert oder geht das Unternehmen gar Pleite, muss man man seine Investitionen abschreiben. Andererseits geht von einer Bankenpleite keine direkte Gefahr aus. Auch wenn die Bank, bei der man ein Wertpapierdepot besitzt, Konkurs anmelden muss, verliert man keinen Cent. Die Bank verwaltet lediglich die Wertpapiere, man selbst ist und bleibt jedoch Eigentümer. Dies gilt allerdings nicht für Zertifikate und andere Inhaberpapiere.

Bei normalen Geldanlagen verhält es sich genau umgekehrt. Vom Girokonto über Fest- und Tagesgeld bis hin zum Sparbuch - solange die Bank nicht in Schieflage gerät, sind alle Sicht-, Termin- und Spareinlagen sicher. Kommt es jedoch zu einer Pleite, treten die Einlagensicherungsfonds auf den Plan.

2. Die gesetzlich vorgeschriebene Einlagensicherung

Die minimale Sicherung, die für alle Einlagen bei in Deutschland tätigen Banken gilt, schützt 90% des Anlagebetrags, allerdings nur bis zu einer Höhe von 20.000 Euro. Wenn also 10.000 Euro einem Sparbuch liegen und die Bank geht Pleite, dann hat man auf Basis des deutschen „Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes“ Anspruch auf die Erstattung von 90% des Betrags, also 9.000 Euro. Bei Einlagen in der Höhe von 30.000 Euro ist die Entschädigung entsprechend auf 20.000 Euro gedeckelt.

In Deutschland wurden auf Basis des Gesetzes drei Entschädigungseinrichtungen gegründet, je eines für jede Säule des deutschen Bankensystems: die „Entschädigungseinrichtung deutscher Banken für die Privatbanken“, die „VÖB-Entschädigungseinrichtung“ für öffentliche Banken (u.A. Sparkassen und Landesbanken), sowie die „Entschädigungseinrichtung der Wertpapierhandelsunternehmen“ für Wertpapierhandelsunternehmen.

3. Die freiwilligen Sicherungsfonds

Nun bietet die gesetzlich verankerte Entschädigung bis zu einer Höhe von 20.000 Euro pro Person und Bank zwar einen grundlegenden Schutz, ist jedoch für viele Sparer alles andere als ausreichend. Die meisten deutschen Banken beteiligen sich aus diesem Grund an freiwilligen Einlagensicherungsfonds, die weitaus höhere Einlagesummen schützen.

Kaum eine Privatbank ist nicht Mitglied im „Bundesverband deutscher Banken“, dessen Sicherungsfonds eine Ausfalldeckung in Höhe von 30% des Eigenkapitals der betroffenen Bank vorsieht. Diese 30% des Eigenkapitals gelten wohlgemerkt für jeden einzelnen Bankkunden. Somit sind selbst bei einer kleinen Bank mit einem geringen Eigenkapital von nur 5 Millionen Euro Einlagen bis zu einer Höhe von 1,5 Millionen Euro zu 100% durch den Einlagensicherungsfonds geschützt. Bei der Deutschen Bank mit einem Eigenkapital von über 36 Milliarden Euro... lassen wir das.

Die Einlagen bei den Sparkassen wiederum sind durch ein System von Stützungsfonds gesichert, die den einzelnen Sparkassen bei einer finanziellen Schieflage zur Seite springen. Alle Einlagen sind dabei zu 100% abgesichert, es existiert also kein Eigenbehalt. Der „Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands“ bietet ebenfalls eine 100%ige Einlagensicherung mit unbegrenzter Höhe. Das Gleiche gilt für den „Garantiefonds und Garantieverbund des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken“. Einlagen bei den Bausparkassen wiederum sind je nach Art der Einlage mindestens bis zu der Summe von 250.000 Euro abgesichert.

Zweierlei sollte jedoch beachtet werden: Nicht jede Privatbank ist Mitglied eines Einlagensicherungsfonds. Und es besteht kein Rechtsanspruch auf Entschädigung aus einem Fonds, das heißt, lediglich der gesetzliche Anspruch von 20.000 Euro ist garantiert.

4. Die ausländischen Banken

In Deutschland tätige Banken müssen natürlich ebenfalls das gesetzliche Minimum der Einlagensicherung nach dem „Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz“ gewähren. Darüber hinaus sind die Meisten jedoch Mitglied nationaler Sicherungsfonds, die sich von Land zu Land unterscheiden. Sie sind in der Regel nicht mit dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken zu vergleichen, die Sicherungssumme liegt oftmals im Bereich von 20.000 bis 30.000 Euro. Eine Ausnahme stellt die ICICI Bank aus Indien dar, die Mitglied des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken ist.

5. Fazit

Auf die Höhe der Deckungssumme sollten jedoch nicht nur Kunden ausländischer Banken achten, denn nicht alle deutschen Banken sind Mitglied eines Sicherungsfonds. Vor allem bei Beträgen über 20.000 Euro ist daher ein genauer Blick auf die Sicherheit der Geldanlagen angebracht.
Für eine Bankenpleite ist das deutsche Bankensystem also gerüstet, die Auswirkungen einer ganzen Welle von Bankenpleiten jedoch wäre weder für das deutsche, noch für irgend ein anderes Einlagensicherungssystem zu schultern. Dagegen kann man als normaler Sparer relativ wenig unternehmen, sollte sich aber auch keine zu großen Sorgen machen. Absolute Sicherheit ist letztlich nicht möglich, aber wer darauf achtet, wo er sein Geld anlegt, kann sich zumindest für 99% aller Fälle absichern.

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