QS-Skandal und kein Ende: QS-GmbH versuchte auch Alfred Biolek zu täuschen

Fleischlobby wollte den Fernsehmoderator als Werbefigur für das umstrittene QS-Qualitätssiegel gewinnen

Gerlingen/Köln/Bonn - Erst vor wenigen Tagen hat die Tierrechtsorganisation PETA-Deutschland e.V. mit enthüllenden Bildaufnahmen Missstände in mehreren QS-zertifizierten Mastbetrieben nachgewiesen. Die von der Organisation eingeschalteten Staatsanwaltschaften ermitteln bereits wegen Tierquälerei. Gegen einen Schweinemäster in Delbrück (Kreis Paderborn, NRW) wurde zwischenzeitlich eine Ordnungsstrafe verhängt.
Doch Unseriösität scheint für die QS-GmbH System zu haben: Im Jahr 2006 versuchte die GmbH, Alfred Biolek als Werbeträger für ihr umstrittenes, hauseigenes Qualitätssiegel zu gewinnen. Dabei hatte die QS-GmbH eine PR-Firma damit beauftragt, den bekannten Fernsehkoch und Moderator zu überzeugen, für das in die Kritik geratene Siegel zu werben. Scheinbar absichtlich gaukelte man Biolek und seinem Management u.a. eine heile Tierproduktion in den QS-Mastbetrieben vor. „Ein seriöser Werbeträger wie Herr Biolek sollte wohl das ramponierte QS-Image aufpolieren“ so Dr. Edmund Haferbeck von PETA-Deutschland e.V.

Herr Biolek ließ sich zunächst auch überzeugen und stand für einen aufwändigen TV-Spot vor der Kamera. Kurz nach der Produktion erfuhr der bekannte Moderator allerdings, dass Tiere in QS-zertifizierten Betrieben weder artgerecht noch gesund gehalten werden. Biolek kündigte daraufhin den Werbevertrag außerordentlich und fristlos, um seinen guten Ruf nicht durch die Werbung für die zwielichtige QS-GmbH zu verlieren. Mit der Begründung des Vertragsbruchs verklagte die von der QS-GmbH beauftragte PR-Firma Media Consulta Herrn Dr. Biolek daraufhin auf Schadensersatz in Höhe von 130.000 €. Alfred Biolek wird in dieser Sache durch die Kölner Medienrechtskanzlei Wilde & Beuger vertreten. Weitere Informationen finden Sie auch unter http://www.presseportal.de/pm/64416/906022/

„Auch dieses Beispiel zeigt, dass die QS-GmbH alles versucht, um Verbraucher, Medien und sogar seriöse Moderatoren über die tierquälerische Haltung hinweg zu täuschen. Die Erkenntnis wächst, dass „QS“ nicht für Qualität und Sicherheit, sondern viel mehr für Quälerei und Scheinheiligkeit steht“ kritisiert Dr. Edmund Haferbeck von PETA-Deutschland e.V. abschließend die QS-GmbH.

Das so genannte QS-Qualitätssiegel wurde im Jahre 2001 eingeführt, um den Verbrauchern nach den BSE- und Gammelfleischskandalen wieder mehr Vertrauen in deutsche Fleischprodukte zu vermitteln. Allerdings basiert die Qualitätskontrolle nicht auf staatlichen Kontrollen, sondern lediglich auf angekündigten und i.d.R. einmal im Jahr stattfindenden Überprüfungen durch die QS-GmbH selbst bzw. durch beauftragte und von QS bezahlten Prüfern.

Die ausführliche PETA-Recherche mit aktuellem Bildmaterial aus QS-zertifizierten Mastbetrieben finden Sie hier:
http://www.peta.de/QS_Verbraucherbetrug_Hintergrund


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