Stadtschloss Berlin Initiative stellt ihr Flächenkonzept für das Berliner Schloss vor.

Während die Bundesregierung das Projekt aus Steuermitteln finanziert haben möchte, schlägt die Initiative eine privat finanzierte Lösung und eine Betreibung des Schlosses als Private - Public Partnership Lösung vor.

von Corinna Meiß

Nach dem Beschluss des Bundeskabinetts vom 4. Juli 2007 zum Bau des Humboldtforums in Berlins Mitte hat nun die Stadtschloss Berlin Initiative ein erstes Nutzungskonzept für Ihre Ideen vorgestellt.

Dem Kabinettsbeschluss vom Sommer diesen Jahres fehlt noch die Zustimmung des Bundestages, so dass die tatsächliche Errichtung des Schlosses keineswegs eine beschlossene Sache ist. Und auch der Haushaltsausschuss des Bundestages hat zunächst nur drei Millionen Euro für einen internationalen Architektenwettbewerb locker gemacht.

Eine grundsätzliche Finanzierungszusage des Bundestages für die geplanten 480 Millionen Euro für den „nackten Gebäudekörper“ gibt es derzeit nicht.

PPP-Modell
In diesem Zusammenhang tritt nun die Stadtschloss Initiative auf den Plan, die das wieder zu errichtende Stadtschloss in einer Private Public Partner Ship Initiative betreiben will.

Lür Waldmann sieht noch Chancen für das vom Verein vorgelegte Konzept. Er nennt es „Schloss pur“ statt purer Fassade.
Und es gibt einen weiteren Unterschied zu den bisher vorgelegten Planungen: Es soll ein von privat von Bürgern finanziertes Stadtschloss sein. Ein Investor, das das Gesamtprojekt finanzieren möchte ist bereits gefunden (hierzu der BILD Artikel vom 29.05.07 unter Aktuelles).

Das von der Stadtschloss Berlin Initiative vorgelegte Konzept ist für eine vielfältige Nutzung. Ein Schloss, das 24 Stunden am Tag geöffnet sein und mit einem Angebot aufwarten wird, das für Freizeit und Business, für jung und alt gleichermaßen attraktiv gestaltet ist.

Konzept ist entscheidend
Waldmann ist durch die vielen Gespräche mit den Bundestagsabgeordneten jeder Fraktion klar geworden, dass bei einem so politischen Projekt, wie der Bebauung und Nutzung des Berliner Schlossplatzes nicht die Finanzierung im Vordergrund stehen darf, sondern dass es in erster Linie um das richtige Konzept geht.
Die Antworten, die die Abgeordneten dem Anwalt gaben, reichten von Zustimmung bis Ablehnung. Von "Bauen Sie doch was Sie wollen. Ich hätte zwar lieber einen Neubau, aber wenn Sie unbedingt ein Schloss bauen wollen, dann tun Sie das." bis hin zu "Das Grundstück bekommen Sie nicht, und wenn wir zwanzig Jahre auf eine grüne Wiese schauen müssen."

Die wichtigste Erkenntnis jedoch, die Lür Waldmann aus diesen Gesprächen gewonnen hat, ist die, dass die mit dem Vorhaben verbundenen Kosten für den Steuerzahler, und der Umstand, dass die Stadtschloss Berlin Initiative einen privaten Investor für das komplette Schlossprojekt gefunden hatte, zweitrangig sind.

Die Presse, die noch vor einigen Jahren die Idee der Expertenkommission glatt durchfallen ließ, das Schloss als „Humboldt-Forum“ mit den außereuropäischen Sammlungen aus Dahlem „vollzustopfen“, ist inzwischen umgeschwungen und feiert das Konzept als große Errungenschaft.

Tiefensees Husarenstreich
„Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee hat in einem unerwarteten Husarenstreich die bis dahin mitdiskutierte Schlossnutzung durch ein Hotel mit Tiefgarage verworfen und das Humboldt-Forum zu "Kultur-pur" verändert. Meine logische Eingangsfrage im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages, Otto Fricke (FDP) lautete „Komme ich zu spät?“, so Waldmann.

Aktion vor Ministerium
Doch Waldmann hatte Glück, denn noch war keine Entscheidung gefallen. So schrieb er einen offenen Brief an Wolfgang Tiefensee, den er eigenhändig im Ministerium abgab und schickte parallel eine Kopie des Briefes an die Redaktion der BILD Zeitung. Waldmann lud den Minister ein, sich das Konzept eines Berliner Stadtschlosses mit teilkommerzieller Nutzung (Hotel, Gastronomie, Shops im Untergeschoss) anzuhören.

Schließlich war es das Ziel der Stadtschloss Berlin Initiative von Anfang an, ein lebendiges Zentrum in Berlins Mitte mit einer ausgewogenen und interessanten Mischung aus Kunst, Kultur und Kommerz zu schaffen. Es ging nicht darum, bloß ein Einkaufzentrum mit vorgesetzter Schlossfassade zu errichten wie in Braunschweig geschehen.

„Denn es sollen“, so Waldmann, „ die Erwartungen eines nationalen und internationalen Publikums, welches sich einem Schlossgebäude nähert, erfüllt werden: Durch die Rekonstruktion historischer Räume wie dem Rittersaal und des weißen Saals sowie der gigantischen Treppenhäuser.“ Auf die Einladung folgte keine Reaktion.

Freigabe von drei Millionen
Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat nun am 8. November 2007 den Wiederaufbau des Stadtschlosses als Humboldt-Forum beschlossen und für den Architektenwettbewerb zunächst drei Millionen Euro freigegeben. „Da weitere Millionen in der Warteschleife sind, bleibt die Chance, dass unser Konzept „Schloss pur“ doch noch zur Diskussion gestellt wird“, so Waldmann zuversichtlich.

Die Pläne finden Sie auf der Homepage der Initiative verlinkt unter Aktuelles.
http://www.berlin-magazin.info/typo3temp/pics/1f83087e63.jpg
http://www.berlin-magazin.info/typo3temp/pics/4498b53410.jpg

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23.11.2007:

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Stadtschloss Berlin Initiative
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http://www.stadtschloss-berlin.de

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Kunst, Kultur, Immobilien