Nie zu alt für sprachlichen Neuanfang
Pressetext verfasst von Papierfresserchen am Do, 2007-07-19 07:40.Wenn Karl S. mit seinem Enkel Tim unterwegs ist, dann haben die beiden sich meist ziemlich viel zu erzählen. Doch sie teilen nicht nur die Begeisterung für ihr gemeinsames Hobby, die Modelleisenbahn, sondern sie eint auch dasselbe sprachliche Problem: Großvater und Enkel stottern – so wie rund 800.000 andere Männer, Frauen und Kinder in der Bundesrepublik Deutschland.
Das Stottern durchzieht dabei in der Regel alle Lebensbereiche der Betroffenen: Nicht nur in der Schule oder während des Studiums können Stotterer auf Schwierigkeiten stoßen, sondern natürlich später auch bei der Berufswahl oder bei der Suche nach dem richtigen Lebenspartner. Je früher man also damit beginnt, etwas gegen das Stottern zu tun, desto besser.
Wie schnell sich das Leben von Stotterern mit der richtigen Therapie ändern kann, weiß die Sprachtherapeutin Philomena Erhard, die vor rund zwei Jahren eine erfolgreiche Stotterertherapie entwickelt hat. „Ich nehme bei meinen Kursen und Seminaren immer den ganzen Menschen wahr“, sagt sie voller Begeisterung und weist darauf hin, dass sich ihre besondere Stotterermethode aus zwei unterschiedlichen Konzepten zusammensetzt – dem biokybernetischen Sprechtraining und der Sprachgestaltung. Es entstand ein gänzlich neues fruchtbares Konzept. Es spricht nicht nur bei stotternden Kindern und Jugendlichen an, denen mit der richtigen Therapie oft ein langer Leidensweg erspart bleibt, sondern auch bei Erwachsenen – sogar im fortgeschrittenen Alter.
„Wir bieten bei kleinen Kindern immer eine Einzeltherapie an“, berichtet die Sprachtherapeutin, die selbst Mutter von fünf Kindern ist. „Dann kann man sich voll und ganz auf den kleinen Menschen und seine Sprachschwierigkeit konzentrieren und mit ganz gezielten Sprach- und Sprechübungen altersgemäß das Problem angehen.“
Um das wesensgemäß meist tief sitzende Problem möglichst geballt und intensiv anpacken zu, bietet Philomena Erhard gemeinsam mit ihrem österreichischen Partner Rudolf Krinner, der übrigens selbst Stotterer war, älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen ein 9-Tage-Gruppenseminar an, das in der Regel von vier bis acht Teilnehmern besucht wird, die etwa einer Altersgruppe angehören.
„Wir haben mit diesem Intensivansatz bislang gute – nein, wirklich hervorragende -Erfolge erzielen können“, berichtet Philomena Erhard, „denn die Teilnehmer sehen, erleben in diesen neun Tagen, dass sie tatsächlich außergewöhnliche sprachliche Erfolge erzielen, dass sie fließend sprechen können und schöpfen Hoffnung für die Zukunft. Hoffnung auf ein Leben ohne Stottern“ Es habe sogar schon Teilnehmer gegeben, so Philomena Erhard weiter, die nach dem Intensivworkshop nicht mehr gestottert haben.
Doch die Therapeutin verspricht keine Wunder. „Es ist ganz wichtig, dass jeder Teilnehmer, egal wie alt er ist, zu Hause die erlernten Übungen macht, um immer dann, wenn er sprachlich in brenzligen Situationen wieder ins Stolpern kommt, ein festes Ritual zu haben, um die Situation meistern zu können.“
Und sie bietet nach dem Besuch des Workshops allen Betroffenen eine weitere Betreuung an. „Wir kommunizieren mit den Seminarteilnehmern später über Kassetten, die sie uns nach dem Erledigen der Hausaufgaben zuschicken können. Wir werten diese Sprechübungen dann aus, geben weitere Tipps oder bieten neue Sprachübungen an. Und natürlich bieten wir, sollte es tatsächlich einmal nötig sein, auch Folgeseminare an. Erst vor Kurzem hat sich ein junger Mann, der den Workshop bereits erfolgreich abgeschlossenen hatte, noch einmal von uns schulen lassen, als er vor einer für ihn sehr wichtigen Prüfung stand. Das gab ihm Sicherheit und ein Stück Selbstvertrauen, das gerade bei Stotterern so wichtig ist.“
Nicht nur in ihrer Praxis in der romantischen Stadt Landsberg am Lech ist die Sprachtherapeutin heute aktiv. Sie unterhält ebenso in München Praxisräume und ist dort verstärkt in Kindergärten im Einsatz, um schon bei den jüngsten Kindern mit Sprachproblemen helfend zur Seite zu stehen. Denn wenn man dem Stottern auch noch im Erwachsenenalter „an den Kragen“ gehen kann – man erleichtert vor allen Dingen Kindern und Jugendlichen das Leben sehr, wenn man so früh wie möglich das Sprachproblem angeht.
Weitere Informationen:
www.philomena-erhard.com
www.stotter-frei.com
Über Papierfresserchen
Vorname
Martina
Nachname
Meier
Adresse
Sonnenbichlstraße 39, D- 88149 Nonnenhorn
Homepage
http://www.papierfresserchen.de
Branche
Verlag, Redaktionsbüro