"Der Mensch ohne Vorurtheil" nimmt den Kampf mit der Kulturindustrie auf
Pressetext verfasst von Malini am Mo, 2007-05-21 14:51.„Die Wüste wächst, wehe dem der Wüsten birgt!“. Dieses Zitat von Nietzsche wird auch sehr von Carlos de Malini geschätzt, seines Zeichens freischaffender Bildhauer. Ihm scheint, dass damit auch die geistige Situation der Gegenwart gut getroffen ist, obschon das Zitat sich auf die Gesellschaft um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert bezog.
„Schauen Sie sich doch einmal genauer an, in was für einer Zeit wir leben!“, ereifert sich der 55jährige.“ Da werden unmündige Bürger von Dauerwerbesendungen, Horoskop-Propheten und Agenten der Kulturindustrie unablässig daraufhin konditioniert, ihre Menschenwürde abzulegen und die gesellschaftliche Kälte und Verdummung durch ihr Verhalten zu reproduzieren. Gruppen von Kindern schlagen die schwächeren unter ihnen zusammen, vervielfachen deren Erniedrigung durch Filmerei und verteilen diese Filmchen untereinander. Dagegen ist die „Jugend ohne Gott“ von Horvath doch der reine Kindergarten!“.
Als Verantwortliche für den allgemeinen Missstand hat de Malini die Kulturindustrie und den Kapitalismus ausgemacht. Sein Rezept zur Beendung dieser „defekten Gesellschaft“ sieht er durch eine Allianz von Aufklärung und Vernunft, die alleine in einer breit angelegten Offensive der Gesellschaft wieder menschenwürdige Zustände verleihen kann.
„Ich sage nicht, dass die kleine gesellschaftliche Gruppe, die Intellektuelle nun einmal bilden, tatsächlich die Probleme der Gesellschaft lösen können, die von der tausendfach größeren Lobby von Ausbeutern und blind wütenden Machthabern genährt wird. Geld kennt weder Moral noch Vernunft, sondern nur den blinden Drang nach Vermehrung. Ich sage aber: wenn selbst die Mehrheit der Intellektuellen weiterhin schweigen, obwohl ihnen die täglichen Meldungen über die entmenschlichten Zustände wie Ohrfeigen und Morddrohungen vorkommen müssten, dann gibt es keinen Ausweg, dann wird die Barbarei, in der wir leben, schließlich auch zur unausweichlichen Vernichtung der Menschen führen.“
Und weil er letzten Endes auch kein Allheilmittel zu bieten, versucht er auf www.gesellschaftskritik.com gegen diese schrecklichen Tendenzen anzuschreiben. Dabei orientiert er sich an der aufklärerischen Zeitschrift von „Der Mann ohne Vorurtheil“ des Wiener Aufklärers Sonnenfels aus dem 18. Jahrhundert.
„Am Ende bleibt nur die Hoffnung“, so de Malini, „dass vielleicht dass der eine oder andere erreicht wird. Kritik hat in den kapitalistischen Gesellschaften derart stark an Wert verloren, dass was für Horkheimers und Adornos Schriften galt, heute zum Standard für die gesamte Kritik geworden ist: man macht eine Flaschenpost und hofft, dass sie eines Tages den richtigen Adressaten in die Hände fällt.“
Über Malini
Vorname
Carlos
Nachname
de Malini
Adresse
Stiftstraße 19, 60315 Frankfurt am Main
Homepage
http://www.gesellschaftskritik.com
Branche
Gesellschaftskritik, Kultur