Tiere fahren gerne mit der SBB. Auch in einer Notsituationen.

Die verschreckte Hündin fand sich in der S16.

Eine kleine persönliche Begebenheit am Rand des Sieges für die Schweiz im Hockeyspiel Schweiz gegen Deutschland (5:1). In dieser Samstagnacht auf dem Parkplatz des Eishockeystadions in Rapperswil machten sich die Fans nach dem Spiel Luft mit Lärm, Raketen und Böllern. Die Mischlingshündin Kimba und ihrer Besitzerin waren gerade auf ihrer letzten Gassi-Runde auf Höhe Parkplatz Lido. Kimba erschrak sich ob des lautstarken Tumults so sehr, dass sie durchstartete und weg war. Die ganze Nacht suchten die Besitzer nach ihrem Liebling. Familienangehörige wurden informiert, A4 Plakate aufgehängt, Polizei und Radios, ja, selbst die Bahn wurde informiert. Warum die Bahn? Kimba fährt jeden Tag mit ihrer Meisterin nach Wallisellen, diese leitet dort das Coiffeurgschäft Jaira.
Auch sonst liebt Kimba es unterwegs zu sein, ob mit Auto oder Zug. Dieser Umstand bereitete dann auch die grosse Bange: Kimba hat keine Angst vor Autos oder Zügen. Dafür um so mehr vor Menschen und deren Utensilien, die aussehen wie Schirme, Stöcke und so weiter. Kimba ist ein sehr ängstliches Tier, wenn es um Menschen geht. Wahrscheinlich wurde sie bei vorhergehenden Besitzern geschlagen. Leider weiss man nicht viel über die Vergangenheit des Hundes. Aber sie hat auf jeden Fall sehr Angst vor Menschen, im speziellen vor Männern.
Den ganzen Sonntag wurde weiter gesucht. Liebe Zeitgenossen telefonierten, dass ein Hund in der Nähe von Schmerikon gesichtet wurde. Andere überlegten, wo Kimba hin sein konnte. Leider gab es auch jene Menschen, die nicht mal auf den Zettel mit dem Foto von Kimba sehen wollten. Sie wollten nicht belästigt werden. Trotz allen Aktionen, es half alles nichts. Kimba blieb auch am Sonntag verschwunden.
Und dann geschieht das Unglaubliche. Am Montagmorgen gegen 02.00 Uhr erhält die Besitzerin einen Anruf der Bahnpolizei, ob das wohl ihr Hund sei, der da in der S16 vom Reinigungspersonal gefunden wurde. Er sei sehr ängstlich und unter dem Sitz fast nicht hervor zu bringen gewesen.
Und tatsächlich, es war Kimba, die Mischlingshündin. Anscheinend ist sie auf direktem Weg in den Zug gestiegen und von dort nicht mehr weggegangen. Die Putzkolonne hat den Hund aus Angst nicht herausgeholt und riefen die beiden Bahnpolizisten. Einer der beiden kannte sich mit Hunden etwas aus und sah deshalb sofort, dass die Hündin sehr ängstlich war. Sorgfältig näherte er sich Kimba und leinte sie an ihrem Halsband an. Sie brachten Kimba noch in derselben Nacht nach Rapperswil, obwohl die beiden Polizisten ihre Schicht eigentlich schon fertig hatten und müde waren. Die Wiedersehensfreude war auf beiden Seiten riesig und die Besitzerin froh und dankbar für diesen Heimbringdienst.
So sicher, trotz Menschen, kann man sich in der SBB fühlen. Auch als Hund. Was auch sicher ist: Unser Zusammenleben gestaltet sich sehr viel einfacher, wenn man einander beisteht und zu Hilfe eilt. In diesem Sinne eine gute und angenehme Sommerzeit. LSK

24.04.2007:

Über scheunerl

Benutzerbild von scheunerl

Vorname
Liselotte

Nachname
Scheuner

Homepage
http://www.beauty-and-health.ch

Branche
Schönheit und Gesundheit