Kärnten: Möllspülung wurde gestoppt

Mehr Sensibilität und Aufklärung angemahnt

EUROPATICKER Umweltruf: Nachdem der Wildwasserfluss Möll tagelang tiefbraunes und schmutziges Wasser führte, wurde bekannt, dass die Kelag einen Wasser-Ablass beim Wurten-Stausee vorgenommen hatte. Angeblich wurde die Speicher-Entleerung aus Sicherheitsgründen bzw. wegen baulicher Maßnahmen notwendig.
„Die Auswirkungen auf die Natur wurden bei dieser Aktion vollkommen außer Acht gelassen“, zeigte sich Scheuch gestern, Dienstag, bei einer Besichtigung des Pumpspeicherkraftwerks in Fragant/Mölltal entsetzt.

Auch der Äschen-Bestand der Möll war in Gefahr. Da die Eintrübung des Wassers stärker war, als von den Verantwortlichen angenommen, wurde die Spülung der Möll gestoppt. Zudem forderte Aufklärung. „Eigentlich hatte ich mir erwartet, dass aufgrund der Erfahrungen der ersten Möllspülung die Verantwortlichen wesentlich sensibler mit Wasser-Ablässen umgehen“, so Uwe Scheuch und forderte die Betroffenen auf, zukünftig alle möglichen Auswirkungen zu bedenken.

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Wildwasserfluss Möll
Die Möll liegt südlich des österreichischen Alpenkamms, nordöstlich von Lienz und westlich von Spittal. Die Anfahrt aus den Nordalpen zur Standartstrecke der Möll kann je nach Anreise- und Zielort entweder über den Felberntauerntunnel, über die landschaftlich beeindruckende aber langwierige Großglocknerhochstraße, mit der Autoverladung (tagsüber halbstündlich) von Badgastein oder über den Tauerntunnel erfolgen.

Die Quelle liegt in ca. 2400 m Höhe im Bereich des sehenswerten 10 km langen Pasterzegletschers unterhalb des Großglockners (3798 m). Im Frühsommmer, bei entsprechend ausreichenden Wasserständen, bietet sich schon der Oberlauf der Möll von Putschall bis Winklern für eine Befahrung an. Im Hochsommer wird wegen der regulierten Wasserabgabe ab dem Kraftwerk von Außerfragant meistens nur der Unterlauf der Möll, die beliebte Standartstrecke ab Außerfragant bei Flattach, befahren.

Die Untere Möll verläuft in einem weiten, schönen Tal mit immer währenden Blicken auf die umliegenden Berge, teilweise auch auf die hoch oben verlaufene Eisenbahnstrecke. Sie bietet auf dem beschriebenen Flussabschnitt vor allem leichtes Wildwasser. Das Gefälle und die Fließgeschwindigkeit sind weitgehend gleichmäßig. Gefährliche Stellen oder Verbauungen existieren hier nicht. Ein idealer Fluss für Anfänger im Wildwasserkanusport!

Die Standartstrecke der Möll, vom Kraftwerk Außerfragant bis zum Stausee bei Kolbnitz, ist meist ganzjährig fahrbar. In trockenen Sommern erfolgt eine für die Befahrung ausreichende Wasserabgabe aber oft nur Vormittags an den Werktagen. Auch an den übrigen Tagen schwankt die Wassermenge durch die regulierte Abgabe des Kraftwerkes. Zumeist findet der Paddler aber zu den üblichen Paddelzeiten einen ausreichenden oder sogar einen guten Wasserstand vor.

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Um den Wasser-Ablass weiter fortzuführen, der Natur aber keine weiteren Schäden zuzufügen, hat die Kelag nun eine Alternativ-Maßnahme in die Wege geleitet. Die beiden Wurtenspeicher-Zuflüsse werden umgeleitet, wodurch sich das Wasseraufkommen wesentlich verringert. „Mit diesen Maßnahmen sollte sichergestellt sein, dass sich das Wasser wieder klärt und Natur- bzw. Umweltschäden vermieden werden können“, so Scheuch.

Im Zuge seines Mölltalaufenthaltes besuchte Scheuch auch den Mölltaler Gletscherbahnen sowie die Firma Springer in Lainach. Springer ist einer der größten Lehrlingsausbildner in der Region und bildet derzeit über 40 Lehrlinge aus. Diskutiert wurde mit den Firmenvertretern über die Problematik des Berufsschulbesuches. Normalerweise müssten die Lehrlinge die Berufsschule in Kärnten besuchen, aufgrund der Nähe zu Osttirol haben die Lehrlinge eine Ausnahmegenehmigung, um nach Lienz fahren zu können. Die Berufsschulen in Kärnten seien bestens ausgerüstet und langfristig betrachtet, müsse eine „Kärntner-Lösung“ gefunden werden, sagte Scheuch.


Den ausführlichen Bericht finden Sie im Magazin Umweltruf

12.04.2007:

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