Düsseldorfer AWISTA: Gemeinsam gegen den Feinstaub

Wissen soll auch den Städten und Unternehmen in der Region angeboten werden

EUROPATICKER Umweltruf: Beim Thema Feinstaub sitzen alle in einem Boot. Die Stadt Düsseldorf, das Landesumweltamt und Ingenieurbüros haben sich gemeinsam mit der AWISTA des Problems angenommen und suchen intensiv nach Lösungen, die zu einer Entlastung der Umwelt führen können. Als Entsorgungs- und Stadtreinigungsunternehmen mit hohem ökologischen Anspruch sieht sich AWISTA hier in der Pflicht. Mit einer Umstellung der Logistik, speziellen Reinigungstechniken und einer Anpassung des Fahrzeugparks beteiligt sich die AWISTA an den Maßnahmen.
Entsprechend wurde bereits ab April ein Maßnahmenplan für die Corneliusstraße in Kraft gesetzt, der die Entsorgung und Reinigung im Sinne einer Entlastung der Verkehrsspitzen reguliert. Das heißt: Die Entsorgung in den betroffenen verkehrsreichen Straßen ist bereits um 7:00 Uhr morgens abgeschlossen.

Gleichzeitig wurden Versuche initiiert, mittels Nassreinigung im fließenden Verkehr eine Reduzierung der Feinstaubbelastung zu erreichen. Diese Versuche befinden sich momentan noch in der Auswertung durch Stadt und Land. Allen Beteiligten ist jedoch deutlich, dass diese aufwändigen Reinigungsmaßnahmen nur punktuell erfolgreich sein können. Vielmehr ist es notwendig, technische Lösungen zur Reduzierung der Feinstaub-belastung durch den Verkehr zu fördern. Für den Fuhrpark der AWISTA GmbH wurden entsprechende Lösungsansätze gesucht und zum Teil bereits in die Praxis umgesetzt:

- Ein spezielles Problem der Abfallentsorgungsfahrzeuge ist der „Stop & Go – Einsatz“, der zu niedrige Verbrennungstemperaturen bewirkt und damit die Wirkung herkömmlicher Filter reduziert. Aufwändige technische Lösungen des Temperatur-problems, wie die zusätzliche elektrische Beheizung der Filter, die Einspritzung von Additiven oder eine spezielle Gestaltung der Rußfilter sind notwendig. Zunächst werden 12 Müllwagen mit speziell gestalteten Rußfiltern nachgerüstet, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Die Nachrüst-Materialkosten hierfür betragen ca. 90.000,- €. Allerdings sollten die technischen Möglichkeiten nicht überschätzt werden. Die AWISTA-Werkstatt, die auch für zahlreiche andere Fuhrparkbetreiber tätig ist, sammelt schon seit Jahren Erfahrungen mit nachgelagerten oder integrierten Maßnahmen zur Emissionsminderung. Bereits 1987 und 1989 wurden im Rahmen eines Versuches in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt Rußfilter in Müllwagen eingesetzt. Leider mussten die Filter wegen nicht lösbarer Probleme beim Freibrennen des Rußes wieder demontiert werden.

- Ähnlich gelagert ist das Problem bei den Kehrichtwagen der Straßenreinigung. Diesen werden ebenfalls Rußfilter mit Beheizung und Einspritzung von Additiven eingebaut. Mit 20 Fahrzeugen erhält fast die Hälfte dieser Flotte die aufwändige Nachrüst-Abgasreinigungstechnik (ca. 55.000,- € Materialkosten).

- Weitere neue Lkw, nämlich 9 Müllwagen (Mehrpreis ca. 63.000,- €) und 5 Kehrmaschinen (Mehrpreis ca. 35.000,- €) wurden ebenfalls mit Rußfiltern bestellt. Darüber hinaus soll der Einsatz von aschearmem Motoröl die Entstehung von Verbrennungsrückständen einschränken.

Mittelfristiges Ziel ist, die gesamte AWISTA-Dieselmotorflotte mit Rußfiltern oder adäquater Technik zu betreiben. Bei den Pkw erfolgt eine sukzessive Anpassung an die neuesten Euro-Normen sowie ein vermehrter Einsatz von Gas-Pkw. Weitere Maßnahmen der AWISTA im technischen Umweltschutz:

• Seit 02/2005 ist ein Radlader auf dem Messegelände mit Partikelfilter im Einsatz.
• Bei 4 Kleinkehrmaschinen wird durch Nutzung der Dynamik der Abluft für den Saugvorgang der Feinstaubausstoß um bis zu 95% reduziert.
• Sämtliche Lkw werden seit 1988 in lärmarmer Ausführung beschafft. Es konnte eine Halbierung der Geräuschemissionen erreicht werden.
• Sämtliche Lkw werden mit biologisch abbaubarem Hydrauliköl betrieben.
• Es wurden 3 Kehrichtfahrzeuge mit Elektroantrieb beschafft, die insbesondere in der Altstadt ihren Einsatz fanden.
• Auf dem Betriebshof Fichtenstraße wurde eine Solaranlage in Betrieb genommen, die Strom in das Netz der Stadtwerke speist. Die Leistung wurde ausgelegt auf den Betrieb eines Elektro-Kehrichtwagens.
• Mit Errichtung des neuen Betriebshofes und der Werkstatt auf dem Höherweg im Jahr 2001 wurde eine speziell für die Reparatur von Gasfahrzeugen eingerichtete Werkstatt in Betrieb genommen.

Die AWISTA als Spezialist für LKW und gasbetriebene Fahrzeuge aller Art bietet ihr Wissen selbstverständlich auch den Städten und Unternehmen in der Region an. Neben der Reduzierung der Emissionen an Partikeln, Nox und Ruß stehen bei steigenden Energiepreisen für uns Gasmotoren und allgemeine Energieeinsparung im Vordergrund.


Den ausführlichen Bericht finden Sie im Magazin Umweltruf

07.04.2007:

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