Geotope als Naturdenkmal - Alter bei ca. 140 Millionen Jahren

Landkreis Neuburg-Schrobenhausen hat zwei Geotope als Naturdenkmal unter Schutz gestellt

EUROPATICKER Umweltruf: Unbemerkt verschwinden jährlich wichtige geologische Zeugnisse aufgrund des anhaltenden Landverbrauchs, wie z. B. im Zuge von Bebauungs- und Erschließungsmaßnahmen, durch Sand- und Kiesabbau oder auch durch die Rekultivierung alter, aufgelassener Steinbrüche und Sandgruben.
Um dem entgegenzuwirken wurde vom Bayerischen Geologischen Landesamt in Bayern eine Liste mit schutzwürdigen Geotopen aufgestellt. Zur Sicherstellung schutzwürdiger Geotope können nach dem Naturschutzrecht herausgehobene geologische Naturschönheiten und bedeutende paläontologisch wichtige Stellen in der Landschaft als Naturdenkmal ausgewiesen und so für die Nachwelt erhalten werden.

Seit Anfang März sind deshalb im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zwei Geotope wegen ihrer erdgeschichtlichen Bedeutung für den Landkreis als Naturdenkmal unter Schutz gestellt worden.

Es handelt sich dabei um eine frühere Sandgrube bei Walda im Gemeindebereich Ehekirchen und der ehemalige Steinbruch bei Unterhausen.

Im Geotop bei Walda liegen mehr als 16 Millionen Jahre alte, sandige Ablagerungen eines Flusssystems, das von den Alpen kommend in einen Seitenarm des damaligen Mittelmeeres mündete. Dieser Fluss strömte nach Südwesten, entgegen der jetzigen Fließrichtung der Donau. Die hervorgehobene Bedeutung des Aufschlusses bei Walda liegt in der Menge der Fossilien und der Vielfalt der Tierarten, die hier zu Zeiten des aktiven Sandabbaues gefunden wurden. Reste von fossilen Fledermäusen, Vögeln, Fischen, Krokodilen, Schildkröten, Bibern, Hirschen, Nashörnern und Elefanten wurden entdeckt. Im Geotop Neuburger Bankkalke bei Unterhausen befinden sich die jüngsten Gesteine des Weißen Juras (= Malm), deren Alter bei ca. 140 Millionen Jahren liegt. Es handelt sich hierbei um Ablagerungen im Schelfbereich eines Meeres.

Die Bedeutung des Aufschlusses liegt auch darin, dass er zur damaligen Zeit an der Nahtstelle zweier unterschiedlicher Meere lag. In den Neuburger Bankkalken wurden sowohl die Überreste von Tieren eines kühleren Meeres geborgen, als auch Vertreter eines wärmeren Meeres mit ihrer mediterranen Tierwelt. Das Besondere an den Neuburger Bankkalken ist auch, dass die jüngsten Schichten des Weißen Juras weltweit kaum noch vorhanden sind, da sie während der darauffolgenden Kreidezeit meist der Erosion zum Opfer gefallen sind.

Für weitere Auskünfte steht die Naturschutzbehörde bzw. Kreisheimatpfleger Ludwig Lang, der sich mit dieser Thematik ausführlich beschäftigt hat, gerne zur Verfügung. Weitere interessante Ausführungen zur Geologie und Paläontologie im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen enthält auch die Homepage des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen unter der Rubrik Heimatpflege/Geologie und Paläontologie.


Den ausführlichen Bericht finden Sie im Magazin Umweltruf

07.04.2007:

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