Die Klimawissenschaftler lügen nicht!

Der Klimawandel droht Südfinnland die winterliche Schneedecke wegzuziehen

EUROPATICKER Umweltruf: Der Klimawandel findet statt, und der Mensch ist wesentlich schuld daran. Das betont Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, angesichts jüngster Äußerungen so genannter Klimaskeptiker in unterschiedlichen Medien. Wer die wahrscheinlich größte Menschheitsherausforderung der kommenden Jahrzehnte schlichtweg leugnet, der darf politisch nicht ernst genommen werden appellierte Michael Müller.
Vor dem Hintergrund einer erdrückenden Fülle wissenschaftlicher Indizien sei es unverantwortlich, wenn man die Öffentlichkeit mit längst und oftmals widerlegten Behauptungen in die Irre führe.

Es hat fast schon den Charakter eines Naturgesetzes: Kaum haben Hunderte von Wissenschaftler aller Disziplinen und aus aller Welt mit aller Nachdrücklichkeit vor Augen geführt, wie ernst es mit dem Klimawandel ist, schon tritt der eine oder andere wissenschaftliche Exzentriker hervor und veröffentlicht einen Leserbrief, in dem er behauptet, dass das alles nicht wahr sei. Und das Schlimmste: manche Medien schwenken sofort darauf ein und schreien laut: Alles Lüge mit dem Klimawandel. Dabei haben rund 2500 Wissenschaftler aus aller Welt an den Berichten des internationalen Sachverständigengremiums (IPCC) mitgearbeitet.

Michael Müller: „Das ist nur allzu durchsichtig. Unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Meinungsfreiheit werden abstruse Thesen vertreten.“ Etwa die, dass die Sonne am Klimawandel schuld sei, und dass der Mensch nur ganz wenig zum Klimawandel beitrage. Das IPCC hat vor kurzem das Gegenteil bewiesen. Es wird die Fakten in der kommenden Woche bei der Vorstellung des zweiten Teils des Klimaberichts in Brüssel erhärten. Das Klima wandelt sich bereits heute stärker als in den letzten 650.000 Jahren, und dies ist zum größten Teil auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen.

Die heute von Menschen jährlich emittierte Menge von 22 Milliarden Tonnen Kohlendioxid ist zwar wenig im Vergleich zum gesamten Kohlenstoffkreislauf. Doch ist es gerade diese Menge, die das System aus dem Lot bringt. Niemand leugne den natürlichen Wechsel zwischen Kalt- und Warmzeiten der Erdgeschichte. Michael Müller: „Was wir heute aber tun, ist, eine künstliche Warmzeit auf eine natürliche draufzusatteln.“

Der Klimawandel droht Südfinnland die winterliche Schneedecke wegzuziehen

Die Finnen haben guten Grund zur Sorge über die Auswirkungen des prognostizierten Klimawandels auf ihre Umwelt und ihre Lebensbedingungen. Das Land liegt in jenen Breitengraden, in denen eine Verstärkung des Treibhauseffekts zu einem radikalen Klimawandel führen könnte.

Die prognostizierte Erwärmung von 1-4 °C pro Jahrhundert würde die Anpassungsfähigkeit der finnischen Natur vor große Herausforderungen stellen, vor allem, da mit dem Klimawandel eine Zunahme diverser extremer Witterungsphänomen einher gehen könnte.

Finnland hat sich aktiv an der internationalen Klimapolitik, an der Forschung zum Klimawandel und an der Entwicklung von Lösungsmodellen zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen beteiligt.

Wie auch die anderen Mitunterzeichner des Klimaabkommens von Kioto hat sich Finnland verpflichtet, seine Treibhausgas-Emissionen bis 2008-2012 zu reduzieren. Gemäß dem internen Lastenverteilungsschlüssel der EU müssen die finnischen Emissionen auf den Stand vom 1990 zurück geschnitten werden. In punkto Kohlendioxid wurde dieses Ziel schon 1999 erreicht, aber die Wachstumsprognosen für den Energieverbrauch signalisieren für die kommenden Jahre Schwierigkeiten.

Das Problem wurde im Frühjahr 2001 mit einer nationalen Klimastrategie in Angriff genommen, mit der Instrumente für die Erreichung der Vorgaben von Kioto umrissen wurden. Einschlägige Maßnahmen sind für viele gesellschaftliche Bereiche erforderlich: Bei der Energieproduktion und dem Verbrauch, im Verkehr, im Bausektor, bei der Sozialplanung, in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Abfallwirtschaft.

In punkto Energieeinsparung hat Finnland schon seit Jahrzehnten gute Fortschritte gemacht, die Energieeffizienz in der Industrie kann als gut bezeichnet werden. Dennoch ist das Land, bezogen auf seine Einwohnerzahl, ein Großverbraucher von Energie, denn das kalte Klima und lange Transportwege verschlingen viel Energie. Außerdem spielt die energieintensive Forstindustrie eine bedeutende Rolle in Finnland.

Auf der anderen Seite kann der Forstindustrie als Verdienst angerechnet werden, dass ein Fünftel der in Finnland verbrauchten Energie aus Biomasse gewonnen wird, vorwiegend aus Abfallholz und -lauge. Der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch des Landes lag in den letzten Jahren bei 23 Prozent.


Den ausführlichen Bericht finden Sie im Magazin Umweltruf

01.04.2007:

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