Mobilfunkstrahlung in Oberammergau: alle Werte im Normalbereich

Messergebnisse im Internet - mysteriöses Tackern geklärt

EUROPATICKER Umweltruf: Die Mobilfunkstrahlung in Oberammergau liegt im Normalbereich der Messungen und weit unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte. Die Umstellung des Mobilfunksenders vom GSM-Standard auf GPRS-EDGE hat die Strahlungsmenge nicht erhöht. Das vom Messgerät der örtlichen Bürgerinitiative gefundene mysteriöse Tackern im Niederfrequenzbereich ist aufgeklärt: Es werden keine zusätzlichen elektromagnetischen Felder ausgesendet.
Die Nutzung einer bislang unbekannten Trägerfrequenz ist definitiv auszuschließen. Das sind die Ergebnisse der umfangreichen Messungen, die das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) im Internet veröffentlicht hat. Die vier Fachberichte und ein technischer Hintergrundbericht sind auf der LfU-Homepage abrufbar.

Dreimal rückten die Fachleute des LfU mit ihren Messgeräten in Oberammergau an, seit Medien Ende November letzten Jahres über Krankheitssymptome berichteten, die in Zusammenhang mit der Umstellung der örtlichen Mobilfunkstation gebracht wurden. Dabei wurde die Mobilfunkstrahlung in der Hauptstrahlrichtung der Sendeanlage von T-Mobile und in den Gebäuden gemessen, in denen sich Betroffene besonders belastet fühlen. Zusätzlich wurde die Gesamtstrahlung der interessierenden Hochfrequenzbereiche bei mehreren Rundgängen im Ort hautnah gemessen: Das so genannte Personendosimeter zeichnet sämtliche Strahlungsstärken aller Mobilfunknetze auf und erfasst nicht nur Sendemasten und Handys, sondern auch schnurlose Telefone, schnurlose Internetzugänge mittels WLAN sowie die Strahlung von Mikrowellenöfen. Das kleine Hightech-Messgerät wird derzeit in wissenschaftlichen Studien zur Mobilfunkstrahlung eingesetzt.

Sämtliche Ergebnisse bestätigen, dass die bundesweit geltenden Grenzwerte in Oberammergau weit unterschritten und maximal fünf Prozent des Grenzwertes erreicht werden. Innerhalb der Wohngebäude und im Gasthaus lag die Belastung immer unter einem Prozent und war damit erwartungsgemäß noch deutlich geringer. Die Umstellung der Sendeanlagen auf den gängigen technischen Standard GPRS-EDGE hat zu keiner Zunahme der Mobilfunkstrahlung geführt. Auch die bei den Rundgängen durch Oberammergau am Körper gemessenen Strahlungswerte bestätigen dies: Die Werte von Oberammergau nach der Umstellung sind typisch für Wohngebiete und nicht höher als in anderen Gebieten, in denen mit dem Dosimeter bereits gemessen wurde.

Aufgeklärt ist auch das "Tackern", das mit dem Messgerät der örtlichen Bürgerinitiative registriert wurde. LfU-Fachleute haben das Messgerät und die Ursachen näher unter die Lupe genommen. Der so genannte "Elektrosmog-Spion", der von besorgten Bürgern vor Ort eingesetzt wurde, funktioniert wie ein einfaches Radio. Die hörbar gemachte Taktung mit 8,3 Hertz gehört zu einem Kontrollsignal, das von der Sendeanlage in Oberammergau sowie von vielen anderen Sendemasten ausgestrahlt wird, und entspricht einem gängigen technischen Verfahren, um den Kontakt mit dem Handy zu optimieren. Mit den Messungen des LfU in Oberammergau kann ausgeschlossen werden, dass zur Übertragung andere als die bisher verwendeten Frequenz-Standards genutzt werden. Das bestätigte auf Anfrage auch die Bundesnetzagentur. Die Mutmaßung der Oberammergauer Aktivisten und Betroffenen, es handle sich um eine "neuartige, niederfrequente Modulation mit hoher Reichweite", lässt sich damit nicht bestätigen. Es wird kein zusätzliches niederfrequentes elektromagnetisches Feld erzeugt.

Die GPRS-Technik nutzt das gleiche Frequenzband von 900 Megahertz (MHz) wie die bisherige GSM-Technik. Durch die Umstellung auf die EDGE-Technik kann jedoch eine größere Datenmenge übertragen werden. Die Sendeleistung der Mobilfunkstationen ändert sich dadurch nicht, wie auch die aktuellen Messungen in Oberammergau belegen. Das Landesamt für Umwelt führt Mobilfunkmessungen in allen Landesteilen Bayerns im so genannten EMF-Monitoring durch, einer flächendeckenden Messaktion der elektromagnetischen Felder an mehr als 400 Orten im Freistaat. Es wird bei künftigen Messungen besonderes Augenmerk auf die Änderungen im Netzbetrieb richten.


Den ausführlichen Bericht finden Sie im Magazin Umweltruf

01.04.2007:

Über EUROPATICKER

Benutzerbild von EUROPATICKER

Vorname
Hans

Nachname
Stephani

Adresse

Blumenstr.11, 39291 Möser

Homepage
http://www.europaticker.de

Branche
Der EUROPATICKER Umweltruf erscheint im 8. Jahrgang. Das Ersterscheinungsdatum war der 20. März 2000., Für die Titel: EUROPATICKER, KORRUPTIONSREPORT und UMWELTRUF nehmen wir Titelschutz nach § 5 Abs. 3 MarkenG. in Anspruch., Wir unterliegen dem Presserecht des Landes Sachsen-Anhalt. Verantwortlich im Sinne des Presserechtes ist: Diplom-Betriebswirt Hans Stephani.