Anlage für Produkten aus konservierten Naturfasern in Betrieb

Pilotanlage zur Verarbeitung von Hanf

EUROPATICKER Umweltruf: Nachdem Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) bereits im August 2006 eine Pilotanlage für die Herstellung von Milchsäure aus Biomasse im Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim eingeweiht hat, nimmt er heute eine neue Pilotanlage zur Herstellung von Produkten aus konservierten Naturfasern feierlich in Betrieb.

„Dass so schnell hintereinander eine weitere Pilotanlage zur Herstellung von Endprodukten aus konservierten Faserpflanzen in Betrieb genommen werden kann, zeugt von der hohen Forschungsleistung und Innovationskraft an diesem Institut. Mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim haben wir eines der führenden agrartechnischen Forschungseinrichtungen Europas im Land Brandenburg. Seine Forschung ist auf wirtschaftlich verwertbare Lösungen fokussiert, die von Unternehmen aufgegriffen werden können“, so Woidke.

Naturfasern werden seit langem erfolgreich zu Bau- und Dämmstoffen weiterverarbeitet und finden Einsatz als Verstärkungsfasern in Verbundwerkstoffen für höherwertige Funktionen im Automobil- und Flugzeugbau.

Mit dem am ATB gemeinsam mit der TU Dresden entwickelten und patentierten Verfahren wollen die Bornimer Wissenschaftler eine energieeffiziente und kostensparende Produktionsalternative für diese bisher noch vergleichsweise teuren natürlichen Produkte schaffen.

Die Faserpflanze Hanf wird dabei zum Erntezeitpunkt vom Halm gehäckselt, anschließend konserviert und zu verschiedenen Werkstoffen und Endprodukten zum Beispiel für die Bau- und Kunststoffindustrie weiterverarbeitet. Die Produkte werden aus der gesamten Pflanzenmasse hergestellt, so dass keinerlei umweltbelastende Abfallprodukte entstehen. Positive Wirkungen auf die Umwelt resultieren unter anderen auch aus dem bis zu 20-fach geringeren Energiebedarf bei der Herstellung von Naturfaser-Dämmstoffen gegenüber etablierten Materialien, einer Gewichtsreduzierung von Konstruktionselementen in der Fahrzeugindustrie und der damit verbundenen Kraftstoffeinsparung sowie der weitgehenden Neutralität von Kohlenmonoxid bei nachwachsenden Rohstoffe.

Für den Landwirt ergeben sich mit dem Anbau und der Verarbeitung zu verschiedenen Werkstoffen zusätzliche Einkommensmöglichkeiten, vor allem wenn die Verarbeitung der Faserrohstoffe bis zum verkaufsfähigen Endprodukt dezentral im ländlichen Raum erfolgt. Mit Hilfe der Pilotanlage wird das Verfahren weiter entwickelt und für die Praxis erprobt. Angestrebt wird unter anderen eine Verminderung des Ressourcenverbrauchs sowie eine Halbierung der Investitions- und Verfahrenskosten.

Faserpflanzen werden seit 10.000 Jahren genutzt.


Den ausführlichen Bericht finden Sie im Magazin Umweltruf

27.03.2007:

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