März-Sturmflut: Wasserstand mehr zwei Meter höher als normal

Für die nächsten Tage rechnet der NLWKN weiter mit Hochwasser

EUROPATICKER Umweltruf: Nach einer sonnigen Woche kam das dicke Ende: Das Orkantief Orkun bescherte der niedersächsischen Küste in der Nacht von Sonntag auf Montag die dritte schwere Sturmflut im Jahr 2007. Das Orkantief zog über Südschweden nach Osten und erzeugte ein Orkanwindfeld in der nördlichen Nordsee.
"Jetzt hat uns der Blanke Hans gezeigt, welche Wasserstände durch die Fernwirkung eines Orkantiefs auflaufen können", sagte Hans-Gerd Coldewey vom Sturmflutwarndienst des NLWKN in Norden. Denn die mittleren Windgeschwindigkeiten vor der Küste waren gar nicht so hoch und nahmen gegen Abend sogar noch weiter ab - auf Norderney wurden nur etwa 70 Stundenkilometer gemessen. Normalerweise ist bei diesen Windgeschwindigkeiten mit deutlich niedrigeren Wasserständen zu rechnen als sie jetzt tatsächlich aufgelaufen sind.

Die Sturmflutgefahr wurde vom Sturmflutwarndienst des NLWKN rechtzeitig angekündigt. Noch um 20:30 Uhr am Sonntag ging die letzte Warnung an den Gesamtverteiler für die Nordsee heraus. Prognostiziert wurden etwa zwei Meter über dem normalen Tidehochwasser für Norderney und 2¼ Meter für Emden und Cuxhaven. Der Wert für Emden wurde kurzfristig auf 2,5 Meter erhöht. Das traf die später aufgelaufenen Wasserstände ziemlich genau. An der niedersächsischen Nordseeküste lagen die Wasserstände zwischen zwei und zweieinhalb Meter über dem mittleren Tidehochwasser. Die jüngste Sturmflut ist aber nicht zu vergleichen mit der Sturmflut vom 1. November 2006, die der niedersächsischen Küste sowie der Ems- und Jaderegion zum Teil historische Werte beschwert hatte.

In genauen Zahlen bedeutet das: In Norderney lief das Wasser 2,17 Meter höher auf als das mittlere Tidehochwasser, in Borkum war der Wasserstand 2,03 höher. In Emden lag der Höchstwert bei 2,44 Meter. Zum Vergleich: Im November 2006 waren es 3,60 Meter und am 12. Januar 2,58 Meter. In Cuxhaven registrierte der NLWKN Werte von 2,28 Meter über dem normalen Hochwasser, in Bensersiel waren es 2,07 Meter. Hier weitere Höchststände: An der Knock (2,42 m), Leyhörn (2,24 m); Wilhelmshaven (2,27 m), Bremerhaven (2,13 m), Otterndorf (2,39 m), Stadersand (2,35 m), Schwingesperrwerk (2,35 m), Ochtum-Sperrwerk (1,94 m), Hunte-Sperrwerk (2,02 m), Fedderwardersiel (2,20 m) und Leuchtturm Alte Weser (1,99 m). Alle Angaben beziehen sich auf die Werte über dem normalen Tidehochwasser (mittleres Tidehochwasser).

Wie die Inseln den Sturm überstanden haben, wird derzeit von den Mitarbeitern des NLWKN ermittelt. Für die nächsten Tage rechnet der NLWKN weiter mit erhöhten Wasserständen, es besteht Überflutungsgefahr für Strände und Vorländer.

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19.03.2007:

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