Sturmflutschutz auf Juist

Schutzdüne wird verstärkt

EUROPATICKER Umweltruf: Nach den Sturmfluten der vergangenen Monate hat sich Umweltminister Hans-Heinrich Sander Montag ein Bild von den Schäden auf der Insel Juist gemacht. Westlich des Hammersees wurden Dünenabbrüche auf ca. einem Kilometer Länge registriert. "Die Schutzdüne ist hier nicht mehr breit genug, sie hat ihre Funktion als Sturmflutschutz eingebüßt", erklärte der Umweltminister im Gespräch mit Bürgermeister Karl-Josef Wederhake. "Es ist daher dringend notwendig, dass diese Düne vor der nächsten Sturmflutsaison verstärkt wird. Dafür stellen wir eine Millionen Euro zur Verfügung."

Die Sturmflut vom 1. November 2006 erreichte auf den Inseln historische Werte: Bei den benachbarten Inseln Borkum und Juist lagen die Wasserstände rund zweieinhalb Meter über dem normalem Hochwasser. "Das war eine der höchsten Fluten der vergangenen Jahre", erinnerte Sander. Zusätzlich waren die Sturmfluten am 12. und 18. Januar 2007 eine große Belastungsprobe für die Küstenschutzanlagen auf den Inseln: Insbesondere deren Nordseiten mit Dünen und Deckwerken waren durch Seegang und schwere Brecher erheblich belastet - vor allem auf den Inseln Juist, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge wurden zum Teil erhebliche Dünenabbrüche verzeichnet.

Geplant ist nun auf Juist, Sand aus dem Billriff in Westen der Insel zu entnehmen und zur Düne am Hammersee zu transportieren. Die Düne wird wieder verstärkt, naturnah profiliert, mit Heu abgedeckt und mit Strandhafer bepflanzt. Das Billriff kann die Sandentnahme gut verkraften - dort ist genug Sand vorhanden. Die Bauarbeiten beginnen voraussichtlich im Mai und dauern bis Oktober.

In den vergangenen Jahren hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die Situation intensiv beobachtet und analysiert. So sind seit dem Jahr 1999 die Dünen im Westen von Juist immer wieder verstärkt worden und haben sich nach einer Bepflanzung mit Dünengras naturnah entwickelt. Mit Ausnahme der jetzt noch vorhandenen Schwachstellen wurde durch diese Maßnahmen eine neue wehrhafte Dünenkette geschaffen.

"Die heftigen Sturmfluten haben auch deutlich gemacht: unsere Strategie, durch sogenannte Sandfangmaßnahmen die Dünenkette zu stabilisieren, ist voll aufgegangen", betonte Sander. "Das hat stärkere Abbrüche an der Dünensubstanz verhindert. Diese Strategie bildet auch weiterhin einen Schwerpunkt der Arbeiten im Inselschutz."

Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu dem Beitrag:
Die Meinung unserer Leser ist uns sehr wichtig

19.03.2007:

Über EUROPATICKER

Benutzerbild von EUROPATICKER

Vorname
Hans

Nachname
Stephani

Adresse

Blumenstr.11, 39291 Möser

Homepage
http://www.europaticker.de

Branche
Der EUROPATICKER Umweltruf erscheint im 8. Jahrgang. Das Ersterscheinungsdatum war der 20. März 2000., Für die Titel: EUROPATICKER, KORRUPTIONSREPORT und UMWELTRUF nehmen wir Titelschutz nach § 5 Abs. 3 MarkenG. in Anspruch., Wir unterliegen dem Presserecht des Landes Sachsen-Anhalt. Verantwortlich im Sinne des Presserechtes ist: Diplom-Betriebswirt Hans Stephani.