Gemeinsame Pressemitteilung
der Staatsanwaltschaft Bielefeld und
des Zollfahndungsamtes Hannover

08.03.2007

15 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt

Beamte des Zollfahndungsamtes Hannover führten in der laufenden sowie in der vergangenen Woche im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bielefeld umfangreiche Einsatzmaßnahmen gegen eine mutmaßliche Bande von Zigarettenschmugglern durch. Der Schwerpunkt der im Laufe des heutigen Vormittags beendeten Durchsuchungs- und Festnahmeaktion lag im Raum Bielefeld.

Die Maßnahmen richteten sich gegen eine Gruppierung, die überwiegend aus deutschen Staatsangehörigen mit kasachischer Herkunft besteht. Die Beschuldigten im Alter zwischen 18 und 50 Jahren stehen im Verdacht, mehr als 20.000.000 Stück unverzollte und unversteuerte Zigaretten umgeschlagen zu haben. Der entstandene Steuerschaden beläuft sich auf mehr als 3,5 Millionen Euro.

Die Tatverdächtigen nutzten verschiedene Lagerstätten in Bielefeld und Bad Salzuflen, um die illegalen Zigarettentransporte umzuschlagen. Pro Transport wurden zwischen 900.000 und 4.700.000 Stück Zigaretten nach Deutschland eingeschmuggelt. Es kamen entweder besonders hergerichtete Sattelauflieger (siehe 1. Foto) oder verschiedene Tarnladungen für den sicheren Transport der Schmuggelzigaretten zum Einsatz.

Insgesamt vollzogen Beamte des Zollfahndungsamtes Hannover 15 Durchsuchungsbeschlüsse. Dabei stellten sie neben schriftlichem Beweismaterial und mehreren Computern auch einen Schlagring, einen Teleskopschlagstock, eine kugelsichere Weste sowie einen Funkscanner sicher. Ein besonders interessantes Detail enthielt darüber hinaus eine auf den ersten Blick scheinbar harmlose Zigarettenschachtel: In diese war eine Überwachungskamera eingebaut (siehe 2. Foto).

Den Durchsuchungen waren die Festnahmen von zwei 27jährigen Bielefeldern vorausgegangen. Gegen diese hatte das Amtsgericht Bielefeld Haftbefehle erlassen, weil sie in Verdacht stehen, die Aktivitäten der gesamten Gruppierung gesteuert und insbesondere die weiteren Verdächtigen als Lademannschaft angeheuert zu haben. Während einer der beiden Hauptbeschuldigten am Düsseldorfer Flughafen bei seiner Wiedereinreise ins Bundesgebiet festgenommen werden konnte, führte eine Spezialeinheit der Zollfahndung die weitere Festnahme im Bielefelder Stadtgebiet durch.

In direktem Zusammenhang mit den jetzt mit den Maßnahmen überzogenen Tätern ist ein Zigarettenaufgriff vom 11.10.2006 in einer Bielefelder Lagerhalle zu sehen. In einem Hallenkomplex an der Teltower Straße waren ca. 900.000 Stück unverzollte und unversteuerte Zigaretten der Marke L & M vorgefunden und beschlagnahmt worden (siehe Pressemitteilung des Zollfahndungsamtes Hannover Nr. 17 vom 17.10.2006).

Bereits im August 2006 waren durch die Polizei Herford anlässlich einer Kontrolle zur Einhaltung der Gurtpflicht in einem Kleintransporter 900.000 Stück unverzollte und unversteuerte Zigaretten festgestellt und beschlagnahmt worden, die ebenfalls dieser Gruppierung zuzuordnen sind.

Die weiteren Ermittlungen dauern an.

Hinweis mit der Bitte um Veröffentlichung:

Der Zollfahndungsdienst nimmt jederzeit - ggf. auch anonym - sachdienliche Informationen zum illegalen Zigarettenhandel und anderen Schmuggelaktivitäten unter der bundeseinheitlichen Rufnummer

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