Wochenend-Fahrverbote: Handel widerspricht Grünen

EUROPATICKER Umweltruf: Als „Schnapsidee“ bezeichnete Holger Wenzel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands des Deutschen Einzelhandels (HDE), die Forderung der Grünen nach einem Fahrverbot an Wochenenden, um das Klima zu schützen. Der Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn hatte diesen Vorschlag gegenüber der Freien Presse Chemnitz gemacht und dabei auf das Vorbild Italien verwiesen. „Ein Auto-Bann am Wochenende würde für viele Einzelhändler das Aus bedeuten“, warnte Wenzel.

Zum Wochenende gehöre auch der Samstag. Damit gehe Kuhn weit über die italienischen Sonntags-Fahrverbote hinaus. „Der Samstag ist für den Einzelhandel mit der wichtigste Einkaufstag. Dann haben die Verbraucher Zeit und fahren in die Städte, um in aller Ruhe zu shoppen. Deshalb erzielen die Einzelhandelsgeschäfte im Schnitt knapp ein Fünftel des Umsatzes an den Samstagen“, erklärte der HDE-Chef.

Besonders wichtig sei der Samstag für die Fachgeschäfte und die Warenhäuser in den Innenstädten. Die meisten Bundesbürger würden das Auto nutzen, um in die Citys zu kommen, zumal gerade in ländlichen Gebieten der öffentliche Nahverkehr nicht gut ausgebaut sei. „Wenn wegen des Fahrverbots an Samstagen deutlich weniger Kunden von außerhalb in die Städte kommen würden, würden viele Geschäfte schnell an den Rand ihrer Existenzfähigkeit getrieben.“ Angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage und der niedrigen Renditen im Einzelhandel sei der Ausfall von umsatzstarken Samstagen für den Handel nicht zu verkraften. Wenzel: „Statt Fahrverbote zu propagieren, sollte die Politik besser den öffentlichen Nahverkehr ausbauen und zu einer echten Alternative zum Auto machen. Sinnvoll wäre es auch, intelligente Verkehrs- und Parkleitsysteme und lokale Tempolimits einzurichten.“

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03.03.2007:

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