Memmingen: Wallensteins Ehre gerettet

Von HaukMedienArchiv / www.bayernnachrichten.de

Memmingen (aha). Beinahe wären Glanz und Gloria des Wallensteinfestes, das die alte Reichsstadt Memmingen im Juli begehen will, getrübt worden. Ein geschichtsbewusster Bürger platzte in die umfangreichen Vorbereitungen: Das Jahr 1630 sei für Memmingen keineswegs so unbeschwert gewesen, wie es nun dargestellt werden solle.

Der Dreißigjährige Krieg habe der Bevölkerung viel Leid gebracht und außerdem sei Wallenstein der protestantischen Reichsstadt als Feldherr der katholischen kaiserlichen Kriegsmacht nicht sonderlich gut gesinnt gewesen. Die Stadt habe beim viermonatige Aufenthalt des Friedländers die Truppen ernähren und unterhalten müssen. Die Initiatoren müssten sich den Vorwurf der Geschichtsfälschung gefallen, schrieb der Memminger Hermann Rabus.

Heimatpfleger Uli Braun zog die Chronik heraus, die genaue Angaben des Stadtschreibers Sebastian Dochtermann enthält. Darin heißt es, im Sommer 1630 seien in der Stadt „Glück und Heil gewest“. Wallenstein habe nicht nur für Ruhe und Ordnung in der Stadt gesorgt, sondern sei auch sehr tolerant gegenüber der protestantischen Reichsstadt gewesen. Der Feldherr habe alle Leistungen für die Truppen bar abgegolten.

Die Memminger atmeten auf, als ihnen der Heimatpfleger aus der historischen Patsche half. Mit doppeltem Eifer rüsten sie nun zum Auftritt Wallenstein in ihrer Stadt. Für die 1.200 Mitwirkenden werden historische Gewänder hergestellt und in Memminger Betrieben entstehen Musketen, Panzer, Helme und Piken. Getrost können die jetzigen Bürgermeister und Räte der Stadt in die Gewänder des Jahres 1630 schlüpfen. (Text vom Mai 1980)

28.02.2007:

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