Gestern Abend lief bei Vox die amerikanische Serie 'The District' an. Medienwirksam trat in der ersten Folge ein wichtiger Zeuge mit multipler Persönlichkeit auf. Welch ein Graus! Ungepflegt, verwahrlost und, wie soll's anders sein 'gespalten' in zwei Perönlichkeiten: Cliff und Bob. Hier wurden tatsächlich und explizit Schizophrenie und Multiple Persönlichkeit in einen Topf gesteckt. Zu allem Überfluß wird einer der beiden, Bob, am Ende der Folge gewaltätig und abgeführt. Das bringt hohe Zuschauerquoten - nur schadet es einerseits wirklichen multiplen Persönlichkeiten, also Menschen, die eine Dissoziative Identitätsstörung haben. Aber auch an Schizophrenie erkrankten Menschen schadet diese Unsachlichkeit und Falschdarstellung. Denn es wird suggeriert oder in den Köpfen mediengläubiger Bürger weiter festgesetzt, daß die Betroffenen beider Störungen zu Gewaltätigkeit neigen, nicht für voll zu nehmen sind und am Rande der Gesellschaft stehen. Also nochmal zum Mitdenken: Die Dissoziative Identitätsstörung und die Schizophrenie sind von ihrer Natur her ganz verschieden. Die Schizophrenie hat mit gespaltener Persönlichkeit im Sinne multiper Persönlichkeit rein gar nichts zu tun, sondern ist eine psychotische Erkrankung. Und die Spaltung in eine gute und eine böse Person hat herzlich wenig mit der wirklichen multiplen Persönlichkeit zu tun. Menschen mit einer Dissoziativen Identitätsstörung haben meist mehr als 2 Personen und das hat nichts mit 'gut' oder 'böse' zu tun. Sowohl an Schizophrenie erkrankte Menschen als auch multiple Persönlichkeiten sind nicht häufiger gewaltätig als gesunde Menschen.

Auf der Traumahomepage www.blumenwiesen.org von Monika Kreusel sind u.a. zahlreiche Informationen über die multiple Persönlichkeit bzw. Dissoziative Identitätsstörung zu finden.

Monika Kreusel, 36