Bei den Informationsveranstaltungen zum Studiengang Mediendesign an der RFH Köln kommen immer wieder Fragen auf wie "Welche Software wird gelehrt?". Es zeigt sich dabei, dass viele junge Leute ein Studium mit einer "Tool-Schulung" gleichsetzen.

Bachelorstudiengänge sind sicherlich stärker als die bisherigen Diplomstudiengänge ergebnisorientiert angelegt, weil sie nun berufsvorbereitend angelegt sein müssen. Allerdings darf im speziellen Fall des Mediendesigns das FH-Studium nicht mit der Berufsausbildung zum Mediengestalter (IHK) verwechselt werden.

Ein FH-Studium Medien-Design kann nicht überwiegend darauf ausgerichtet sein, Fertigkeiten in der Umsetzung zu vermitteln, etwa durch "Tool-Schulung" (Arbeiten mit Bildbearbeitungs-, Satz- und Autoren-Programmen). Solche Kenntnisse sollten zum Teil von vornherein bereits mitgebracht und dann im und neben dem Studium vertieft werden.

Die Ausrichtung eines Hochschulstudiums muss so angelegt sein, dass vor allem die relevanten Prinzipien und Zusammenhänge erkannt und bewältigt werden. Der studierte Mediendesigner braucht deshalb nicht jeden Gestaltungsschritt selbst perfekt realisieren zu können - er muss ihn allerdings kennen und muss wissen, ob und in welchem Zusammenhang dieser Gestaltungsschritt hilfreich und sinnvoll ist.

Im Mittelpunkt des Studienprogramms stehen die Vermittlung von Kenntnissen und das Training für die geistige und materielle Bewältigung von Problemstellungen im Bereich der Kommunikation. Die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten technischer und manueller Art sowie die Förderung kreativer gestalterischer Fähigkeiten sind deshalb ebenso unerlässlich wie die Einbeziehung der Kommunikationsforschung, der Psychologie, der Kunst- und Kulturgeschichte und anderer Wissensgebiete.

Mediendesigner sind also so etwas wie die Architekten der medialen Kommunikation: einerseits künstlerisch inspiriert, andererseits vertraut mit Technik, Prozessen und der "Statik" medialer Produktionen.

Der studierte Mediendesigner wird sich auskennen in Fragen des Corporate Designs, der Markenführung, der Designprinzipien und der Erzählstrukturen von Medienproduktionen. Und er kann beurteilen, begründen, Prozesse managen.

Agenturen und Medienunternehmen brauchen nicht nur Mediengestalter, sondern maßgeblich den studierten Mediendesigner.

Mehr Informationen: Mediendesign @ Rheinische Fachhochschule Köln (RFH), siehe auch: Das Große im Kleinen