Kiefer – Brotbaum der Mark Brandenburg

Schau im Landtag zum Baum des Jahres 2007

EUROPATICKER Umweltruf: Rund um die märkische Kiefer geht es im Potsdamer Landtag. Landtagspräsident Gunter Fritsch sowie Forstminister Dietmar Woidke (beide SPD) eröffnen eine Ausstellung zur Waldkiefer, die von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald vorbereitet wurde. In drei Themenbereichen widmet sie sich der Baumart, der Bewirtschaftung und der Kiefer in ihrer Umwelt.
Die Ausstellung ist in Brandenburg der erste Höhepunkt für den Baum des Jahres 2007, die Kiefer. Die Präsentation kann bis 22. März jeweils montags bis freitags von 7.30 Uhr bis 16 Uhr besichtigt werden. Woidke: „Zwar hat sich das Land das Ziel gesetzt, über den Umbau reiner Kiefernwälder in Mischwälder den Anteil dieses Brotbaumes der märkischen Forstwirtschaft zu reduzieren. Ungeachtet dessen bleibt die Kiefer aufgrund der Standortverhältnisse in Brandenburg aber auch künftig die wichtigste Baumart.“

„Der Baum des Jahres 2007 ist eine nicht vordergründig gefährdete, sondern oftmals verkannte Baumart mit großer wirtschaftlicher, ökologischer und landschaftsprägender Bedeutung, besonders für unser Bundesland", erklärte auch Meinhard Ott, Vorsitzender des Landesverbands Brandenburg der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V..

Waldumbau in Brandenburg

Das Land Brandenburg gilt als die Kiefernregion Deutschlands. Im Gesamtwald Brandenburgs hat die Kiefer einen Anteil von 73 Prozent. Der Waldumbau von reinen Kiefernwäldern zu Mischwäldern sorgt für die ökologische Stabilisierung dieser Baumart. Ziel ist, angesichts des deutlichen Klimawandels, der höheren Temperaturen und geringerer Niederschläge mit Laubbäumen gemischte Nadelwälder zu pflanzen. Allein im Landeswald, der ein Drittel der Gesamtwaldfläche oder 270.000 Hektar ausmacht, eignen sich dafür nach den Bodenqualitäten etwa 140.000 Hektar Wald.

Dabei werden die Gratiskräfte der Natur genutzt. Im Landeswald gilt der Grundsatz, dass zunächst die Naturverjüngung einbezogen wird, ehe Laubbäume – meist Eichen oder Buchen – gesät oder gepflanzt werden.

In den letzten Jahren wurden über 8.000 Hektar Laub-Nadelholz-Mischwälder geschaffen. In den nächsten Jahrzehnten sollen im Landeswald die Kiefernwälder schrittweise weiter umgebaut werden. Im Privatwald, knapp zwei Drittel der Gesamtwaldfläche Brandenburgs, wird der Waldumbau mit einer Reihe von Fördermaßnahmen finanziell unterstützt.

Dieses ökologische Großvorhaben bietet eine Reihe von Vorteilen: Der Wald ist widerstandsfähiger gegenüber schädlichen Insekten und abiotischen Schadeinflüssen wie Trockenheit, Sturm und Schnee. Auch gegenüber Waldbrand sind Mischwälder weniger anfällig, weil in ihnen ein feuchteres Waldinnenklima herrscht. Der Waldumbau von Kiefernreinbeständen in Laub- und Mischwälder führt unter den klimatischen Bedingungen des nordostdeutschen Tieflands zu einem deutlichen Anstieg bei der Neubildung von Grundwasser. Gleichzeitig erhöht sich die Wasserspeicherkapazität trockener Waldböden aufgrund der Humusanreicherung. Die Folge: Der oberflächliche Abfluss reduziert sich. Es können größere Mengen an Wasser in der Landschaft zurückgehalten werden.

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Waldkiefer – Meisterin der Anpassung

Die in heimischen Wäldern allgegenwärtige Kiefer ist eine Baumart der Superlative. Das aus Russland dokumentierte Höchstalter der Kiefer, die namensgebend für die Familie der Kieferngewächse ist, erreicht überraschende 642 Jahre.

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25.02.2007:

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