Geschichte und Brauchtum in einem: Memmingen verneigt sich vor zwei Souveränen - Wallensteinsommer 1630 und großer Fischertag

Von HaukMedienArchiv / bayern-nachrichten.de

Memmingen (aha). Gleich zwei Souveränen erweist die alte Reichsstadt im Juli ihre Reverenz: Dem Feldherrn und kaiserlichen Generalissimus Albrecht Wenzel Eusebius von Wallenstein und neu gekrönten Fischertagskönig, der aus dem Bürgervolk hervorgeht. Zwei grundverschiedene und in ihrer Dimension nicht vergleichbare „Souveräne“, aber doch zwei Gestalten einer Stadt, die der Historie ebenso treu bleibt wie den alten Bräuchen. Die Altstadtherrlichkeit Memmingens wird zu dem Fest vom 26. Juli bis 2. August wie ein aufgeschlagenes Bilderbuch wirken, mit dem majestätischen Rathaus, den Türmen und Toren, den denkmalgeschützten Bauten und giebelfrohen Straßen.

Eine Adelswelle geht gegenwärtig durch die bürgerliche 38.000-Einwohner-Stadt. Hausfrauen werden zu Gräfinnen, Handwerksmeister, Beamte und Kaufleute zu Fürsten, durchaus friedliche Bürger zu Generälen, Kaufleute rücken zu stolzen Handelsherren auf, Lehrer werden zu Exzellenzen. Nur der Stadtrat von Memmingen bleibt, wie er ist. Artig werden die republikanischen Stadtväter von heute vor dem allmächtigen Generalissimus mit ihren dunkelfarbigen Luthergewändern auf die Knie sinken. Kurzum, ganz Memmingen spielt Mittelalter. Und das pur.

Es war die Zeit der Glaubenskämpfe

Fünf Monate weilte 1630 Wallenstein mit seinem endlosen Tross in Memmingen. Nur klopfenden Herzens hatten ihn, den Streiter der Katholiken, die protestantischen Einwohner erwartet.

(Text vom Juni 1980)

25.02.2007:

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