Giftmüll-Transport durch Norddeutschland vorläufig verboten

Unterlagen fehlen
EUROPATICKER Umweltruf: Innerhalb von zwei Jahren will der australische Chemie- und Sprengstoffhersteller Orica 22 000 Tonnen hochgiftiges Sondermüll in den modernen Anlagen Deutschlands verbrennen lassen: Die Hälfte gleich in Brunsbüttel, der Rest soll zu den Bayer-Anlagen in Nordrhein-Westfalen transportiert werden. Auf dem "Schienenweg".

Schleswig-Holsteins Umweltministerium hat den Transport des krebserregenden Stoffes von Australien nach Deutschland vorerst untersagt. Bei dem umstrittenen Vorhaben geht es um 22.000 Tonnen Hexachlorbenzol, die der australische Chemiekalien- und Sprengstoffhersteller Orica nach Brunsbüttel und dann teilweise weiter nach Nordrhein-Westfalen schaffen wollte.

Weil wichtige Unterlagen fehlten, sei das Genehmigungsverfahren für die Anlandung des Giftmülltransportes in Brunsbüttel gestoppt worden, sagte Ministeriumssprecher Christian Seyfert. Unter anderem stehe eine genaue Analyse des Giftmülls aus, und es gebe auch keinen Nachweis, dass der Abfall nicht in Australien entsorgt werden könne. Allerdings: Sobald die Unterlagen vollständig vorlägen, gebe es auch keine Handhabe mehr, die Genehmigung zu verweigern, so Seyfert.

In Hamburg hatten sich zuvor Umweltpolitiker aller Parteien, Verbände und Bürgerinitiativen gegen den Transport ausgesprochen. Die erste Fuhre sollte dem Bericht zufolge im Mai in Brunsbüttel ankommen, ein Teil der Chemikalie bereits dort verbrannt werden. Der Weg der restlichen Bestände wäre mitten durch Hamburg verlaufen, sehr wahrscheinlich über die Güterumgehungsbahn, so die Spekulationen unter den Gegnern des Transports. Eine internationale Vereinbarung ächte die Herstellung, Anwendung und den Transport von Hexachlorbenzol, hieß es in dem Bericht weiter.

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Dieser Giftmülltransport stellt nach Auffassung der Kritiker einen "neuen, erschütternden Entfernungsrekord" dar. Auch gebe es in Australien nach Darstellung dortiger Umweltschützer "erprobte Verfahren" zur Beseitigung des Chemiemülls mit deutlich weniger Gefahrstoffen, als bei einer Verbrennung in Deutschland.

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21.02.2007:

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