Soest: Schwere Mängel bei Lebensmittel in 46 Fällen

Lebensmittelüberwachung führte 5.157 Kontrollen durch

EUROPATICKER Umweltruf: 5.157 Kontrollen in 2.774 Betrieben haben die fünf Lebensmittelkontrolleure des Veterinärdienstes der Kreisverwaltung Soest durchgeführt. Dabei ergab eine Mehrheit von 2.770 Kontrollen (53,7 Prozent) keine Beanstandungen, geringe Mängel monierten die Mitarbeiter in 1.558 (30,2 Prozent), Mängel in 783 (15,2 Prozent) und schwere Mängel in 46 Fällen (0,9 Prozent).

Als geringe Mängel rügt die Lebensmittelüberwachung zum Beispiel den fehlenden Deckel auf dem Mülleimer, Fliesenschäden oder leichte Verschmutzungen. Mängel sind unter anderem fehlende Eigenkontrollmaßnahmen, ein verdorbenes Lebensmittel oder mehrere ältere Verschmutzungen. Als schwere Mängel eingestuft werden nicht beseitigte Brand- oder Wasserschäden am Gebäude, das Vorhandensein von mehreren verdorbenen oder abgelaufenen Lebensmitteln oder Zustände, die Ekel erregend für jeden Verbraucher oder sogar gesundheitsgefährdend sind. „Natürlich führt eine Vielzahl von Mängeln, die in der Summe natürlich auch eine größere Wirkung haben, zu einer höheren Einstufung“, erläutert Dr. Eberhard Büker, Sachgebietsleiter Lebensmittelüberwachung.

Gemäß der einschlägigen EU-Richtlinie hatten die Lebensmittelkontrolleure des Kreises 1.699 Proben zu ziehen. Tatsächlich entnommen wurden 1.781. Von den Proben wurden 338 beanstandet. Das entspricht einer Quote von 19 Prozent.

Die Kontrollen lösten 169 Ermittlungsverfahren aus. 104 Bußgeldbescheide wurden ausgestellt und insgesamt 35.447 Euro (einschließlich Untersuchungskosten und Gebühren) an Buß- und Verwarnungsgeldern kassiert.

Jede Jahreszeit hatte ihren Skandal und brachte Mehrarbeit mit sich. Auf diesen Nenner kann man die Jahresbilanz 2006 der Lebensmittelüberwachung des Veterinärdienstes der Kreisverwaltung Soest bringen.

Im Januar wurde Wildfleisch der Skandal-Firma Wild Berger, Passau, bei heimischen Händlern gefunden. Ab Mai beschäftigte der PFT-Gehalt in Möhnefischen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Thema Gammelfleisch wurde ab Juni erneut aktuell und hatte die Kontrolle von Kühl- und Gefrierhäusern im Kreis Soest zur Folge. Im November geriet Zimt wegen seines Cumarin-Gehaltes als Weihnachtsgebäckgewürz in die Kritik, im Dezember machten Listerien im Räucherlachs negative Schlagzeilen.

Dass sie trotz dieser Herausforderungen hervorragende Arbeit leisten, das erhielten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Ergebnis einer fachaufsichtlichen Überprüfung durch das Land bescheinigt. Der Veterinärdienst des Kreises Soest platzierte sich aufgrund des Umfangs und der Qualität seiner Lebensmittelkontrollen in einer Spitzengruppe von neun der Kreise und kreisfreien Städte im Lande, die mit der Note „gut“ bewertet wurden. „Die Qualität der durchgeführten Überwachung wird als hoch eingestuft. Die Lebensmittelkontrolleure stellen Mängel mit möglichst geringem Verwaltungsaufwand effektiv und effizient ab“, heißt es in der Einschätzung der Bezirksregierung Arnsberg.

Die Aufsichtsbehörde weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass eine gleich bleibend hohe Qualität der Überwachung auch durch die regelmäßige Rotation der Bezirke der fünf Lebensmittelkontrolleure gewährleistet werde. Ausdrücklich wird außerdem festgehalten, dass die Kontrollfrequenzen in fast jedem Fall übertroffen werden und alle Betriebe, für die es nach der Verwaltungsvorschrift NRW vorgesehen ist, Risiko bewertet sind.

Die Grünen-Landtagsfraktion hatte gerade diese beiden Punkte im Herbst 2006 kritisiert, allerdings als Grundlage vorliegende statistische Daten falsch ausgewertet. Schon damals hatte Dr. Wilfried Hopp, Leiter des Veterinärdienstes, die Anwürfe in scharfer Form zurückgewiesen.

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Quelle/Foto: Müschenborn/Kreis Soest

10.02.2007:

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