Abfallnutzung verbessert bayerische Klimabilanz

EUROPATICKER Umweltruf: Bayerns Abfallwirtschaft entlastet die Umwelt und trägt zum Klimaschutz bei: Rund drei Millionen Tonnen des schädlichen Klimagases Kohlendioxid werden jährlich im Freistaat eingespart, weil aus den Abfällen bei der Müllverbrennung Energie gewonnen wird und dafür keine fossilen Energieträger wie Öl oder Gas benötigt werden. Das entspricht dem jährlichen Gesamt-Ausstoß an CO2 von rund 300.000 Bürgern und immerhin fast vier Prozent des Gesamtausstoßes in Bayern.

Das ist das Ergebnis einer Bayern-Bilanz, die heute bei einer Fachtagung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) in Augsburg vorgestellt wurde. Das Bayerische Institut für Angewandete Umweltforschung und -technik (BIfA) hat die Studie im Auftrag des LfU durchgeführt. LfU-Vizepräsident Bernd Matthes forderte heute die Kommunen und die Entsorger auf, die Einsparungen zu Gunsten des Klimaschutzes in der Abfallwirtschaft zu verstärken und nach weiteren Möglichkeiten systematisch zu suchen: "Im Abfallbereich kann noch mehr erreicht werden, von der optimalen Abwärmenutzung an den Verbrennungsanlagen bis zur Bioabfallbehandlung." In Bayern fallen jährlich rund 23 Millionen Tonnen Abfall an, davon rund sechseinhalb Millionen Tonnen Siedlungsabfälle. Zweieinhalb Millionen Tonnen des Siedlungsabfalls sind nicht verwertbarer Restabfall und werden überwiegend verbrannt.

Fachleute des BIfA haben mit Modellen die Stoffströme für den Abfall aufgeschlüsselt und die Umweltauswirkungen auf den CO2-Haushalt bewertet - von der Sammlung und Sortierung, der Beseitigung oder der Verwertung bis hin zum Reststoff-Management. Die Gewinnung von Strom und Wärme und die Wiedergewinnung von Rohstoffen stehen als Gutschrift auf der Haben-Seite. Vor allem beim Aluminium kann mit recycelten Materialien mehr als 95 Prozent der Energie eingespart werden, die sonst bei der Herstellung aus Primärrohstoffen eingesetzt werden muss.

Verbesserungsmöglichkeiten sehen die Umweltfachleute vor allem in der Nutzung der Abwärme aus der Verbrennung. Denn noch immer wird nicht alle Energie wieder verwertet, die bei der Verbrennung entsteht. Durch eine verstärkte Anbindung an die Fernwärmenetze und die gezielte Ansiedlung energiebedürftiger Gewerbebetriebe könnte der Anteil verwerteter Energie weiter gesteigert werden. Chancen am Markt werden auch für die Erzeugung von Kälte aus Prozessdampf gesehen. Mehr für den Klimaschutz kann außerdem erreicht werden, wenn die Bioabfallverwertung weiter optimiert würde. Die Behandlung des Bioabfalls in Vergärungsanlagen, bei denen verwertbares Biogas entsteht, ist für den Klimaschutz günstiger als die Behandlung in Kompostieranlagen. Würde die Menge des Bioabfalls, der in Vergärungsanlagen behandelt wird, verdreifacht, dann ergeben sich in Bayern nach den Hochrechnungen des BIfA weitere Einsparungen des Klimagases von jährlich 0,2 Millionen Tonnen Kohlendioxid.

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08.02.2007:

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