An der TU Berlin entwickelte Lehr- & Lernsoftware auf der Beliebtheitsskala ganz oben

Zusammenfassung:
Das "Virtuelle Oszilloskop" vom Kommunikationswissenschaftler Peter Debik wurde bislang von mehr als 500.000 Studenten und Dozenten weltweit genutzt. Nun hat Google der englischsprachigen Version einen höheren PageRank verliehen.

Story:
Ein Oszilloskop ist ein für viele Berufe und Wissenschaften unverzichtbares Gerät, mit dem Schwingungen sichtbar gemacht werden. Umso wichtiger ist es, dass Studenten die Verwendung eines Oszilloskops praxisnah lernen. Da an vielen Bildungseinrichtungen die Ressourcen begrenzt sind, stehen nicht genug "echte" Geräte zur Verfügung. Auch können diese nicht einfach zum Lernen ausgeliehen und mit nach Hause genommen werden.

Ende 2002 entwickelte der Kommunikations- und Sprachwissenschaftler Peter Debik (36), damals Student an der Technischen Universität Berlin, ein "Virtuelles Oszilloskop" und stellte es kostenlos als Lehr- und Lernsoftware ins Internet.

Was ist das Besondere daran? Der Philosoph Vilém Flusser erklärt in "Zwiegespräche: Interviews 1967 -1991" den Begriff "virtuell": "… dort, wo das Wahrscheinlicherwerden den höchsten Grad erreicht, dort, wo es daran ist, ins Wirkliche umzustürzen, spricht man von virtuell.". Und genau das ist Debik in einzigartiger Weise gelungen. Debiks Simulation www.virtuelles-oszilloskop.de ist nicht nur rund um die Uhr und weltweit im Internet verfügbar. Sie bildet das Look & Feel des echten Geräts - einem HAMEG 203-6 - täuschend echt nach. Alle Schalter können betätigt, alle Stellräder gedreht werden, und man kann virtuelle Messkabel anschließen und abstöpseln, um virtuelle Messungen durchzuführen. Wer Lautsprecher hat, sollte sie einschalten, denn jeder Schalter und jedes Stellrad, selbst das An- und Abziehen von Messkabeln machen genau das Geräusch, was sie auch in der Realität machen. Das "Virtuelle Oszilloskop" hat sich das Attribut "virtuell" verdient, denn es ist fast ein "wirkliches" Oszilloskop.

Motiviert wurde die Arbeit vom damaligen Lehrstuhlinhaber für technische Grundlagen von Sprache und Musik (Kommunikationswissenschaft) Prof. Dr.-Ing. Manfred Krause, der sich u.a. mit interaktiven Bildschirmexperimenten befasste. Sein damaliger Assistent Dr. Axel Röbel, gab in einer Vorbesprechung zur Magisterarbeit letztlich den entscheidenden Ausschlag, das System als Online Software ins Internet zu stellen. Debik sah sich damals vor schier unüberwindliche Hindernisse gestellt, denn der technische und grafische Aufwand für eine solche Entwicklung sollte enorm werden. Dennoch nahm er sich der Aufgabe an und begann damit, den Gesamtbestand aller Bücher und Schriften, die sich mit Oszilloskopen befassten, aus der Universitätsbibliothek auszuleihen. "Ich habe einfach erstmal alles ausgebucht, was zu bekommen war, und daraufhin geprüft, welche Informationen verwertbar waren, um eine wirklich tolle Simulationssoftware zu erstellen. In meinem Arbeitszimmer daheim hatten sich Bücher meterhoch gestapelt", erinnert sich Debik, "und die Damen und Herren an der Ausleihe müssen wohl gedacht haben, was für ein Spinner sich eine Tonne Bücher leiht". Letztlich habe die Entwicklung rund 1260 Arbeitsstunden benötigt. Die Vorrecherche ist darin nicht enthalten. "Ich wohnte damals in Berlin-Wedding und hatte über mir und neben mir Nachbarn, die gerne mal stundenlang nachts Klack-Klack über das Laminat gepoltert sind oder die Hifi-Anlage um drei Uhr früh so laut aufgedreht haben, dass die Wand zur Nachbarwohnung spürbar und sichtbar bebte. Da ist es schon schwierig, neben den lebenspraktischen Dingen wie essen und Geld verdienen noch 14 Stunden täglich konzentriert an so einem Projekt zu arbeiten. Das war ein bisschen stressig."

Heute ist alles anders. Debik ist mittlerweile Geschäftsinhaber einer Internet Firma, und der Aufwand für sein "Virtuelles Oszilloskop" hat sich gelohnt. In nur zweieinhalb Jahren haben Studenten und Dozenten weltweit das System mehr als 500.000 mal genutzt. Tag für Tag hat es rund 500 Nutzer, gelegentlich bis zu 1000. Nun hat auch Google den PageRank der englischen Website Version www.virtual-oscilloscope.com, ein Maßstab für die Beliebtheit einer Website, auf fünf von zehn möglichen Punkten erhöht. Die meisten Websites erreichen höchstens drei Punkte, gute Sites schaffen auch schon mal eine Vier. Einen PageRank von Fünf zu erhalten ist für thematisch spezialisierte Websites wie das "Virtuelle Oszilloskop" besonders schwierig. Umso erstaunlicher ist die enorme Verbreitung des virtuellen Oszilloskops.

Die Idee zu virtuellen Laboratorien und interaktiven Bildschirmexperimenten stammt nicht von Debik. Seit Jahrzehnten forschen Wissenschaftler daran, realistische Versuchsumgebungen mit all ihren Fehlern und Tücken auf dem Bildschirm abzubilden. An vielen anderen Universitäten wurde versucht, vergleichbare Online-Software zu erstellen, aber selbst dort, wo mehrere Wissenschaftler gleichzeitig an solch einem Projekt arbeiteten, sind noch keine Systeme entstanden, die das Attribut "virtuell" wirklich verdienen. Debik aber hatte für seine Magisterarbeit an der Technischen Universität Berlin im Jahr 2002 hunderte von Websites analysiert, die Fehler und Schwächen anderer Systeme ermittelt und in seinem eigenen Angebot eliminiert. Deshalb wirkt sein "Virtuelles Oszilloskop" so ausgereift und anziehend auf die Nutzer.

Über Peter Debik:
Peter Debik (35) absolvierte nach dem Abitur eine Bankausbildung bei der Berliner Volksbank und arbeitete danach als EDV Betreuer. Im Jahr 2002 erwarb er einen Magisterabschluss in Kommunikationswissenschaft und Linguistik an der Technischen Universität Berlin. Nach einem Intermezzo bei T-Systems ist Debik heute Inhaber und Geschäftsführer des Internet Dienstleisters Bitpalast.

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26.01.2007:

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