Das große Aufräumen im Wald hat begonnen

Sturmschäden nach Kyrill verlangen den vollen Einsatz der Waldbesitzer
Die niedersächsischen Waldbesitzer atmen vorsichtig auf, nachdem am Donnerstag letzter Woche der Orkan Kyrill über die ausgedehnten Wälder vor allem im Süden des Landes hinweg gefegt ist. Uns ist das Schlimmste erspart geblieben beurteilt Landwirtschaftsminister Hans-Heinrich Ehlen die landesweite Lage im Magazin EUROPATICKER Umweltruf.

"Wir rechnen mit einem geschätzten Anfall von über zwei Millionen Kubikmetern Holz in Niedersachsen, leider auch mit existenziellen Schäden bei einzelnen Privatwaldbesitzern."

Besonders hat es den Harz, den Solling, das Weserbergland und den Raum Osnabrück erwischt. Dort haben die Waldbesitzer lokal auch flächige Würfe, vor allem in Fichtenbeständen, zu verkraften. Kyrill hat in Niedersachsen in wenigen Stunden fast die Hälfte der Erntemasse eines ganzen Jahres zu Boden geworfen. In den privaten und kommunalen Forstbetrieben sowie in den Landesforsten hat inzwischen das große Aufräumen begonnen.

Für Borkenkäfer sind die geworfenen Nadelhölzer ein gefundenes Fressen, deshalb wollen die Forstbetriebe einer Massenvermehrung durch zügiges Aufarbeiten der Hölzer auf jeden Fall zuvorkommen. Viele Waldwege sind für Erholungssuchende mittlerweile wieder zugänglich, doch warnt das Landwirtschaftsministerium vor lauernden Gefahren, die auch jetzt noch von geworfenen Bäumen ausgehen können.

Teilweise liegen die Stämme wie im Mikado kreuz und quer übereinander. Besonders gefährlich sind hängende, vom Wind angeschobene Stämme, die urplötzlich umstürzen und Unvorsichtige unter sich begraben können. Um der Holzmengen Herr zu werden, setzen die Forstbetriebe bei der Aufarbeitung der umgeworfenen und abgebrochenen Bäume neben der Motorsäge bevorzugt auf große Maschinen. Waldbesucher sollten unbedingt Abstand zu den Arbeitskräften halten, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen oder die Arbeiten zu behindern.

In ganz Deutschland wird mit einem Schadholzaufkommen von über 40 Prozent des in normalen Jahren üblichen Einschlages gerechnet, davon stammt allein die Hälfte aus Nordrhein-Westfalen. "Es wird noch Monate dauern, bis die Arbeitskräfte die letzten liegenden Bäume aufgearbeitet haben", sagt Minister Ehlen voraus. Mit einem Absinken der Holzpreise ist jedoch trotz des großen Angebots nicht zu rechnen. "Zum Glück ist der Holzmarkt zurzeit boomend und sehr aufnahmefähig. Die Sägewerke haben einen anhaltend hohen Bedarf nach dem Rohstoff Holz. Deswegen rechne ich fest damit, dass jeder Baum zu einem angemessenen Preis seinen Käufer finden wird."

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26.01.2007:

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