Hamburg www.saydam.de Raif Özalan - Am Bosporus gehört der Himmel den Kränen. Sie sind das Symbol von stolzen 7,5 Prozent Wirtschaftswachstum pro Jahr im Durchschnitt seit 2002. Mehr Kräne als Minarette – die Stadt vibriert, expandiert, explodiert förmlich.

In der Türkei ist auch im vergangenen Jahrzehnt ein dynamisch wachsendes Zentrum des europäischen Autumobilsektors entstanden. Hersteller und Zulieferer machen knapp zehn Prozent des produzierenden Sektors aus. Die Branche gilt als einer der wichtigsten Schrittmacher der türkischen Industrie und trägt in hohem Maße zum Tempo des konjunkturellen Aufschwungs bei.

Diese Entwicklung ist nicht zuletzt auch den Umstand zu verdanken, dass vor allem große internationale Hersteller zunehmend auf die Türkei als Exportbasis setzen. Lag die Exportquote 1996 bei etwa neun Prozent, erreicht sie im Jahr 2004 rund 60 Prozent: So werden in den türkischen Produktionsstätten ausgewählte Modelle für die Ausfuhr in verschiedene EU-Länder hergestellt. Die türkische Automobilbranche ist auf Wachstum eingestellt. Allein vom Dezember 2003 bis zum Dezember 2004 wuchsen die Produktionszahlen für PKW von etwa 294.000 Einheiten auf rund 447.000 Einheiten. Die aktuelle Produktionskapazität für PKW und Nutzfahrzeuge liegen bei rund einer Million Fahrzeuge jährlich, ist mit einer tatsächlichen Produktion von rund 860.000 Fahrzeugen allerdings noch nicht ausgelastet. Prognosen gehen von weiterem, wenn auch leicht verlangsamten Wachstum aus.

Parallel zum Ausbau der Produktionskapazitäten der Hersteller wuchs auch die Zuliefererindustrie, die ebenfalls stark auf internationale Märkte ausgerichtet ist. Viele deutsche Automobilzulieferer unterhalten bereits Geschäftsbeziehungen zu Unternehmen in der Türkei. Ein Großteil dieser Firmen plant, die Zusammenarbeit in Zukunft weiter auszubauen. Vordringliches Ziel ist hier der Aufbau eigener Produktionskapazitäten im Rahmen von Joint Ventures sowie die Erschließung neuer Beschaffungsmärkte.

In der türkischen Zuliefererindustrie sind etwa 700 Firmen tätig, von rund die Hälfte direkt an Hersteller liefern. Zu diesen Unternehmen zählen auch die Niederlassungen vieler deutscher Zulieferer wie etwa Knorr Bremse, Robert Bosch, ZF, Webasto und andere. Sie produzieren in eigenen Fertigungsstätten, im Rahmen von Joint Ventures oder lassen in Lizenz fertigen. Die in der Türkei gefertigten Komponenten und Fahrzeugteile entsprechen qualitativ und technisch längst dem internationalen Standard. Ein Großteil dieser Betriebe hat sich internationalen Zertifizierungsprozess en unterzogen und bietet modernes Qualitätsmanagement sowie hohe Produktqualität.

Schon heute spielen Investitionen aus Deutschland in der Türkei eine bedeutende Rolle. Nach Frankreich und den Niederlanden liegt Deutschland auf Rang drei der Länder, die in der Türkei investieren. Bis ende 2002 beliefen sich die deutschen Direktinvestitionen in der Türkei insgesamt auf rund 4,3 Mrd. US Dollar. Seit 2003 gibt es keine nennenswerten Beschränkungen für ausländische Investoren mehr.

Die umfassende Präsentation im Rahmen der Partnerland-Beteiligung eröffnet ausgezeichnete Chancen, den Ausstellern aus aller Welt die Markt- und Wachstumspotenziale der Türkei vor Augen zu führen. Als führendes Technologie-Ereignis und herausragender Treffpunkt für Politik und Wirtschaft dient die HANNOVER MESSE und die neue deutsch-türkischer Wirtschaftsplattform www.saydam.de auch als ausgezeichnete Plattform für die weitere Intensivierung der Wirtschaftskontakte zwischen der Türkei und Deutschland. Sie ist aber auch der direkte Zugang zu den europäischen und internationalen Märkten in allen wichtigen Technologie-Feldern.

Das deutsch-türkischer Portal www.saydam.de ist eine Expertenplattform für Managementkompetenz. Sie deckt in themenspezifischen betriebswirtschaftliche, juristische und IT-Fragestellungen rund um das Thema Management und Unternehmensführung ab. Die Nutzer, insbesondere Führungskräfte und Nachwuchskräfte, werden durch einen Wissenspool, den Dialog und Austausch mit Experten aus Wissenschaft und Praxis sowie der Vermittlung von Geschäftspartnern über ein Anbieterverzeichnis bei der Ausübung ihres Jobs unterstützt. Darüber hinaus können die Nutzer des Portals mit Experten aus Wissenschaft und Unternehmenspraxis austauschen, Inhalte einstellen oder sich am Dialog beteiligen. Der Stellenmarkt bietet Unternehmen und Bewerbern, die Möglichkeit auf Stellenangebote bzw. Stellengesuche aus der Türkei und Deutschland aufmerksam zu machen.

»Wir sind längst in der Europäischen Union, egal, was geschieht«, sagt zum Beispiel Ya?iz Eyübo?lu, Geschäftsführer von Beko Elektronik. Jeder vierte LCD- oder Plasma-Fernseher in deutschen Wohnzimmern (auch unter dem ehrwürdigen Label Grundig) und immerhin jeder sechste in der gesamten EU wird hier am Rande Istanbuls von jungen, zumeist weiblichen Fachkräften zusammengebaut. Und der Beko-Chef sucht händeringend Ingenieure, »gern auch Auslandstürken, die vermehrt zurückkommen, weil es hier einfach so gut läuft«.

Und was macht die Türkei derzeit zur Erfolgsgeschichte? Cansen Ba?aran Symes kennt die Zahlen: 2800 ausländische Unternehmen drängten vergangenes Jahr auf den türkischen Markt, sagt sie, zwei Drittel davon kamen aus der EU. 2004 lagen die Auslandsinvestitionen noch bei 2,8 Milliarden Dollar, ein Jahr später schnellten sie hoch auf 9,7 Milliarden. Gleichzeitig wurden mehr Staatsfirmen denn je privatisiert, und die Inflation sank mit knapp acht Prozent auf den tiefsten Stand seit 1970. »Manche unserer Kunden halten die Türkei für den am schnellsten wachsenden Markt der Welt – nicht China oder Indien«, sagt die Chefin von Price Waterhouse Coopers Turkey.

Die Vorbereitungen und Planungen der türkischen Beteiligung zur HANNOVER MESSE 2007 und Wirtschafsplattform www.saydam.de laufen bereits jetzt an. Begleitet wird das Engagement der türkischen Industrie auf dem Messeplatz Hannover durch ein breit angelegtes politisches und kulturelles Rahmenprogramm.

Gemeinsam mit dem Netzwerkpartner BTEU Bund türkisch-europäischer Unternehmer ist www.saydam.de während der Hannover Messe 2007 zu finden.

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