100 Millionen Investition für Kraftwerk in Bernburg

Für die Produktion von Soda und Wasserstoffperoxid benötigt der Bernburger Industriebetrieb Solvay große Mengen Strom und Dampf. Steigende Preise auf dem Energiesektor bei Öl, Kohle und Gas bewogen die Verantwortlichen, bei der Erzeugung von Strom und Dampf ab 2009 Ersatzbrennstoffe zu nutzen. Dazu ist aber der Bau eines neuen Heizkraftwerkes im Wert von 100 Millionen Euro notwendig. Solvay gewann für dieses Vorhaben das Entsorgungsunternehmen Tönsmeier, das auch in der Region tätig ist, meldet das Magazin EUROPATICKER Umweltruf.

„Ein Projekt dieser Größe wirft naturgemäß zahlreiche Fragen auf“, betonten die Pressesprecher beider Unternehmen. „Insbesondere Anwohner, Bernburger, Politiker und Journalisten werden sich etwa für das Projekt und für seine Einzelheiten interessieren. Dieses Informationsbedürfnis wollen wir von Anfang an durch eine aktive und transparente Kommunikation befriedigen.“ Deshalb wurde das Projekt bereits im Dezember in Gesprächen mit der Genehmigungsbehörde, mit den Medien sowie mit Lokalpolitikern diskutiert.

Solvay und das Entsorgungsunternehmen Tönsmeier planen gemeinsam die Errichtung eines Heizkraftwerks im Industriepark Bernburg. Im Dezember wurden die Überlegungen erstmals gegenüber Presse und Politik öffentlich vorgestellt. Bei einem so genannten „Scoping“ konnten Behörden und Umweltverbände die Pläne diskutieren. Der Genehmigungsantrag wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2007 beim Landesverwaltungsamt in Halle eingereicht. Daraufhin beginnt dann das offizielle Genehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung.

Das heutige Kraftwerk auf dem Solvay-Gelände nutzt ausschließlich Gas. Zukünftig soll die Energieversorgung auf eine breitere und zukunftssichere Basis gestellt werden. Statt Öl, Kohle oder Gas wird das geplante Kraftwerk Ersatzbrennstoffe nutzen. Ersatzbrennstoffe sind heizwertreiche Abfall-Anteile – dazu gehören etwa Holz, Papier oder Kunststoffe. Sie werden von Tönsmeier unter anderem im sachsen-anhaltinischen Oppin gewonnen: Dazu werden Hausabfälle, Gewerbeabfälle und vorsortierte Baumischabfälle aufbereitet. Mit moderner Infrarot-Technik werden ungeeignete Stoffe aussortiert. Ein zertifiziertes Qualitätssicherungssystem sorgt für maximale Brennstoffqualität. Das Produkt hat einen ähnlichen Heizwert wie Kohle und kann ohne weitere Bearbeitung energetisch verwertet werden.

Jetzt wollen die Unternehmen das Vorhaben und alle seine wesentlichen Punkte noch einmal in nachlesbarer Form zusammenfassen. Aus diesem Grund werden über 20.000 Informationsblätter in Bernburg sowie an die Beschäftigten beider Unternehmen verteilt. Das vierseitige Informationsblatt geht unter anderem auf die Gründe des Projektes ein, die starke Abhängigkeit des Werkes vom Erdgas sowie die in Deutschland immer weiter steigenden Energiekosten. Die weiteren Themen der "Informationen zum geplanten Heizkraftwerk" reichen von Geräusch- und Stoff-Emissionen bis zu den Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit Solvay.

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14.01.2007:

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