Verseuchter Meraner Abbruchmüll landet in Deutschland

Mülldeponie Schafweide in Oberbayern nimmt den kontaminierten Boden nicht an
In der Toti-Straße in Meran befand sich das Gaswerk von Meran, in dem Stadtgas durch Hochtemperaturpyrolyse aus Kohle gewonnen wurde. Bei diesem Verfahren entstehen neben den gasförmigen Substanzen wie Methan, Ethan, Wasserstoff usw. auch andere flüssige Nebenprodukte, die gesammelt und verkauft wurden. Die damalige Technik erlaubte zwar eine effiziente aber nicht gänzliche Rückgewinnung der Nebenprodukte und daher drangen, trotz geeigneter Abdichtungswannen aus Beton, kleine Mengen dieser Substanzen in das Erdreich, so Luigi Minach, Direktor der Südtiroler Landesumweltagentur im EUROPATICKER Umweltruf zu Medienartikel zum Transport verseuchten Materials vom ehemaligen Gelände des Gaswerks von Meran.

Die im Boden nun aufgefundenen Rückstände bestehen in der Hauptsache aus inzwischen festgewordenem Teer, der im Wasser kaum löslich ist. Neue Messungen werden zur Zeit durchgeführt, bis heute konnte keine Verunreinigung des Grundwassers festgestellt werden. Die mögliche Kontamination des Wassers ist aber als minimal einzustufen und eine Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität kann ausgeschlossen werden.

Die Teerrückstände im Boden sind in den letzten zehn Jahren praktisch ausgetrocknet und enthalten daher nur mehr in sehr geringem Anteil flüchtige Kohlenwasserstoffe, die durch den Geruch wahrgenommen werden können. Jene Komponenten die hauptsächlich für den bei den Bauarbeiten wahrgenommenen Geruch verantwortlich sind, sind Naphtaline und Derivate, die bis vor kurzem häufig als Mottenkugeln in Kästen und Abstellräumen breite Anwendung fanden. Diese Substanzen entweichen nur bei der Bearbeitung des Bodens. Die giftigen Kohlenwasserstoffe, die in Spuren im Teer vorhanden sind, haben nur eine extrem geringe Flüchtigkeit und zeigen keine spontane Verdampfung. Sie können nur bei Bearbeitung (Grabungsarbeiten) des Bodens in die Luft gelangen, indem sie an den Staubteilchen anhaften.

Aus diesem Grund hat die Landesumweltagentur vorgesehen, dass sämtliche zu bearbeitenden Flächen mit einer Zeltplane abgedeckt werden und die Luft unter der Plane abgesaugt und über Aktivkohlefilter gereinigt wird. Damit sind die Emissionsgrenzwerte bei weitem eingehalten. Nachdem einige Anrainer über Geruchsbelästigung geklagt haben, wurde von Seiten der Landesumweltagentur eine Verbesserung der Absaugvorrichtung vorgeschrieben.

Gleichzeitig ist im Projekt eine kontinuierliche Messung von PM10, Benzol, Benzo(a)pirene an vier Punkten an den Grenzen der Baustelle vorgesehen. Seit Baubeginn (Juli 2006) wurden bisher unbedeutende Konzentrationen an besagten Stoffen festgestellt. Wöchentlich wird von einem Techniker der Landesumweltagentur die Baustelle kontrolliert. Man kann daher bestätigen, dass die Sanierungsarbeiten ordnungsgemäß durchgeführt werden.

Was die angrenzenden Flächen betrifft, ist mit der Gemeinde Meran eine entsprechende Messkampagne vereinbart worden. Die ersten Resultate sind für Ende Jänner 2007 vorgesehen. Auf Grund der Messresultate wird dann entschieden werden, ob eine weitere Sanierung notwendig ist.

Großes Aufsehen in bayerischen Medien

Bezüglich des grenzüberschreitenden Transportes des verseuchten Aushubmaterials, der in den lokalen und den bayerischen Medien großes Aufsehen erregt hat, kann gesagt werden, dass alles ordnungsgemäß verlaufen ist und die vorgesehenen Kontrollen wirksam waren.

Glauben, dass alle gesetzlichen Auflagen erfüllt wurden ...

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14.01.2007:

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