Auftreten des „El Niño“-Phänomens

Viel spricht dafür, dass in diesem Jahr der vom Menschen verursachte Klimawandel eine qualitativ neue Dimension annimmt. Er hat sich offenkundig seit der Jahrtausendwende beschleunigt. Wissenschaftliche Studien lassen befürchten, dass der Anstieg schon in kurzer Zeit 0,2 Grad Celsius pro Jahrzehnt erreichen wird, so der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Michael Müller im EUROPATICKER Umweltruf.

Auch die Warnung des britischen Hadley-Instituts, dass es verstärkt Hinweise auf das Auftreten eines El Niño gibt, ist ernst zu nehmen. Der pazifische El Niño zeigt, dass es erhebliche Störungen im Wechselverhältnis Ozean-Atmosphäre gibt, was wiederum eine Verschiebung der Klimazonen bedeutet.

Der Name El Niño („Christkind“), der stets um die Weihnachtszeit zu beobachten ist, bezeichnet einen Küstenstrom, der im Abstand von drei bis sieben Jahren warmes Wasser bis vor die Strände Perus treibt, das im Schnitt bis zu 5 Grad Celsius wärmer ist, sogar bis zu 12 Grad erreichen kann. Dann werden rund um die Erde erhebliche Schwankungen im Wettergeschehen registriert, vor allem Dürreperioden, Überschwemmungen und Niederschlagsverschiebungen. Der Fischfang kann in bestimmten Bereichen zum Erliegen kommen, weil nährstoffarmes Wasser die fischreichen Ströme verdrängt.

Der ENSO-Effekt (El Niño Southern Oscillation) ist kein regionales Ereignis, sondern zieht seine Spur rund um die Erde. Dieses Phänomen prägt sich seit den achtziger Jahren immer stärker aus. Insgesamt ist dies ein weiteres Alarmsignal des globalen Klimawandels.

Die entscheidende Frage heißt: Ist die Menschheit in der Lage, erstmals zu handeln, bevor eine absehbare Katastrophe eingetreten ist? Heute ist schon eine weitere Verschärfung des Klimawandels nicht mehr zu verhindern. Anpassung ist leider schon notwendig geworden, weil die Menschen die Veränderungen bisher nicht ernst genug genommen hat. Wir reden jetzt über Gegenstrategien, die erst Mitte des 21. Jahrhunderts greifen werden“.


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08.01.2007:

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