Brenner-Transit bricht alle Rekorde

Die erschreckenden LKW-Zahlen im Brenner-Transit für das Jahr 2006 sollten die Landesregierung endlich wachrütteln, verlangt heute der GRÜNE Klubobmann Georg Willi. Er erinnert daran, dass die mit Ende 2003 ausgelaufene Ökopunkteregelung für ganz Österreich 1,5 Mio. Transitfahrten vorgesehen hatte, das Branchenmagazin EUROPATICKER Umweltruf.

"Jetzt liegen wir bei 1,9 Mio schweren LKWs allein auf der Brennerautobahn. Das heißt, im Wipptal fahren heute jährlich um 400.000 schwere Stinker mehr, als die Ökopunktereglung für ganz Österreich vorgesehen hätte", erläutert Willi die Daten der ASFINAG.

Die Landesregierung arbeite permanent mit Beruhigungspillen, das Problem selbst gehe sie aber nicht an: "Van Staa vertröstet immer mit Verweis auf den Brennerbasistunnel. Bis der frühestens im Jahr 2025 fertiggestellt sein wird, liegen wir laut GRÜNEN Berechnungen bei weit über 3 Mio. LKWs im Jahr am Brenner. Diese unverantwortliche Verkehrspolitik schadet den Menschen und der Umwelt in Tirol."

Die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene ist für den GRÜNEN Klubobmann "keine Hexerei": Laut Verkehrsbericht 2005 lege ein LKW, der über den Brenner fährt, durchschnittlich 1.160 km zurück. "Für eine Kurzstrecke zahlt sich die Verlagerung kaum aus, für 500 Kilometer ab München sehr wohl." Die GRÜNEN verlangen, dass die Landesregierung endlich gemeinsam mit den Staatsbahnen in Österreich, Deutschland und Italien den Aktionsplan Brenner 2005 zur Steigerung der Güterverkehrs auf der Bahn in Angriff zu nehmen. Willi sieht darin angesichts der neuen Zahlen ein Gebot der Stunde: "Damit könnten 1.000 Lkw pro Tag auf die Schiene verlagert werden - nicht nur zwischen Wörgl und Brenner, sondern zwischen Süddeutschland und Oberitalien."

Das Europäische Parlament hatte am 12. Februar 2003, mit grosser Mehrheit dem Caveri-Bericht des Verkehrsausschusses zugestimmt. Der Caveri-Bericht sieht vor, die "saubersten" LKW zu fördern, die "schmutzigsten" von den Strassen zu verbannen und Beschränkungen nur in sensiblen Alpenzonen zuzulassen.

Mit der Abstimmung hatte sich das Europäische Parlament auf Kollisionskurs mit dem Rat der Verkehrsminister begeben. Dieser hatte eine informelle Einigung abweichenden Inhalts zustande gebracht, die von einer prinzipiellen Verlängerung des Ökopunkte-Systems ausging. Eine internationale Delegation von Vertretern verschiedener Umweltschutzorganisationen aus den Alpenländern hatte versucht, die Parlamentarier dazu zu bewegen, gegen den Caveri-Bericht und damit für eine Beibehaltung des Ökopunkte-Systems zu stimmen. Sie haben ausserdem Sofortmassnahmen gefordert, die eine Kostenwahrheit im Schwerverkehr ermöglichen.

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05.01.2007:

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