Sportwetten: Neues Jahr, neues Spiel, neues Glück? – Die Märkte der Zukunft liegen östlich der EU-Grenzen

Von Ansgar Lange

Bonn/Wels – Neues Jahr, neues Spiel, neues Glück: Der erste deutsche Lottomillionär 2007 kommt aus Sachsen. Ein Spielteilnehmer aus dem Freistaat knackte bei der ersten Ziehung des Jahres am 3. Januar den mit rund 4,5 Millionen Euro gefüllten Lotto-Jackpot, berichtet Isa-Casinos http://www.isa-casinos.de. Zwar macht Geld allein nicht glücklich, doch mit einem ordentlichen finanziellen Polster lässt es sich etwas entspannter leben. Alles andere als entspannt war im vergangenen Jahr die Lage des deutschen Sportwettenmarktes. Das Merkelsche Motto „Mehr Freiheit wagen“ war bei den Ministerpräsidenten der Länder augenscheinlich nicht angekommen, sonst würden sie nicht weiter verbissen am überkommenen und europarechtlich fragwürdigen Staatsmonopol mit aller Gewalt festhalten wollen.

Dabei hätte 2006 das Jahr der Sportwetten werden können. Durch die Fußball-Weltmeisterschaft hatte sich diese Form der Unterhaltung erstmals auf breiter Front ins Bewusstsein der Bürger gegraben. Doch manche Publicity war aus Sicht der privaten Anbieter von Sportwetten durchaus entbehrlich. „Im vergangenen Jahr gab es einige spektakuläre Aktionen. Man dachte, dass man sich in einen James-Bond-Film verirrt hatte, als zum Beispiel die Bwin-Vorstände in Frankreich verhaftet wurden. In Deutschland haben die Massenschließungen von Wettbüros in München große Aufmerksamkeit erzielt. Da hat der weiß-blaue Löwe ordentlich seine Krallen gezeigt. Und das ganze Jahr über hat uns die sehr umstrittene Rechtslage in Deutschland beschäftigt, wozu das Urteil des Karlsruher Bundesverfassungsgerichtes sicher einen unfreiwilligen Beitrag geliefert hat. Leider ist dabei ein wenig untergegangen, wie viel neue Arbeitsplätze gerade auch in Deutschland durch eine moderate Liberalisierung des Wettmarktes hätten geschaffen werden können“, kommentiert Reinfried Wiesmayr, Geschäftsführer des Sportwettenanbieters Wettcorner http://www.wettcorner.com im österreichischen Wels.

Und wohin geht die Reise im Jahr 2007? Gilt für die Anbieter von Sportwetten dann auch die Devise „Neues Spiel, neues Glück“? Laut Wiesmayr werde der Markt in den alten EU-Ländern hart umkämpft sein. Sehr gute Chancen sieht er vor allem in den neu dazugekommenen mittel- und osteuropäischen Staaten, besonders auch in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Der Österreicher bleibt optimistisch, trotz der Rückschläge im vergangenen Jahr. „Die deutschen Politiker wohnen nicht mehr auf einer einsamen Insel. Gott sei Dank steht die EU nicht nur für Verschwendung von Steuergeldern und Bürokratie, ganz im Gegenteil. In jüngster Zeit hat die Brüsseler Kommission der deutschen Politik schon mal gehörig auf die Finger geklopft und marktwirtschaftliche Prinzipien angemahnt. Ich gehe davon aus, dass wir Ende 2007 eine Liberalisierung zu erwarten haben“, so Wiesmayr.

Durch die Interventionen des EU-Kommissars McCreevy sehe es so aus, als trauten sich die deutschen Behörden nicht mehr, ohne großes Nachdenken und sehr einseitig nach der Devise „Wir stehen treu zum Staatsmonopol“ vorzugehen. „Die feuern nicht mehr so einfach mir nix dir nix drauflos“, so Wiesmayr. Sollte sich der Wind in der EU allerdings drehen, dann wäre es für die deutschen Behörden natürlich ein leichtes, wieder in den alten Monopolhafen hinein zu steuern und den Kuchen sozusagen unter sich aufzuteilen. Doch von einer rein deutschlandfixierten oder EU-fixierten Sichtweise hat sich der Wettcorner-Geschäftsführer längst gelöst: „Die größten Chancen liegen außerhalb der Grenzen der EU im Osten. Dort sind die Märkte der Zukunft.“

04.01.2007: