Michael Turgut : trotz höherer Belastung in 2007 an die eigene Altersvorsorge denken.

Michael Turgut : trotz höherer Belastung in 2007 an die eigene Altersvorsorge denken.

Auf die Verbraucher in Deutschland kommen 2007 zusätzliche Belastungen in Höhe von 24 Milliarden zu. Grund sind die von der Bundesregierung beschlossenen steigenden Steuern, Sozialabgaben und der Abbau von Steuervergünstigungen. "Für jeden Einwohner bedeutet dies Mehrausgaben in Höhe von 290 Euro jährlich", rechnet der Bundesverband der Verbraucherzentralen vor.

Trotzdem geht die Politik davon aus, dass die Bürger ihre Altersvorsorge selbst in die Hand nehmen. „Wovon denn ?“ wird sich mancher fragen. Daher heißt es verstärkt: Ordner auf, Policen raus: Versicherungen sind für viele Deutsche "Einmalanschaffungen", die nach dem Abschluss keines Blickes mehr gewürdigt werden. Zu Unrecht: Einige Versicherungen sind inzwischen schlicht zu teuer oder passen nicht mehr zur Lebenssituation. Unablässig sind die Haftpflichtversicherung, die Berufsunfähigkeitsversicherung, für Urlauber eine private Auslandsreisekrankenversicherung und gegebenenfalls die Autoversicherungen. Hauseigentümer brauchen zusätzlich eine Wohngebäudeversicherung, eine Unfallversicherung ist zumindest für Familien sinnvoll.

Diese und alle anderen Versicherungen gehören auf den Prüfstand. So verfügen zum Beispiel frisch verheiratete Paare oft noch aus Singleszeiten über eine eigene Haftpflichtversicherung. Im gemeinsamen Haushalt reicht aber eine - der Partner ist mitversichert.

Nach wie vor ist die Hauptquelle für die Altersversorgung der Ruheständler die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung. Die gesetzliche Rente steht aber schon lange vor großen Problemen. Die Ursachen sind vielfältig.

IFF AG - Vorstand Michael Turgut hält private Altersvorsorge vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden soziodemografischen Fakten für unausweichlich. Die junge Generation kommt für die Rente der alten Generation auf (sog. Generationenvertrag ). Sie beruht auf dem Solidaritätsprinzip . Aufgrund der Alterspyramide müssen aber zukünftig immer weniger Arbeitnehmer die Renten von immer mehr Rentnern finanzieren, was zu steigenden Rentenversicherungsbeiträgen für die Erwerbstätigen führen muss, wenn die Rentenleistungen an den einzelnen Rentner nicht reduziert werden sollen. Aus diesem Grund müssen entweder die Beiträge erhöht oder die Leistungen gekürzt werden.

Die Zahlen des deutschen Instituts für Altersvorsorge lassen daher aus heutiger Sicht Schlimmes erahnen: Danach hätte ein so genannter Eckrentner, also ein Bürger bzw. eine Bürgerin, der oder die 45 Jahre in die gesetzliche Rentenversicherung eingezahlt hat, heute einen Rechtsanspruch auf eine gesetzliche Rentenleistung von rund 1.000,-- Euro.

Für Michael Turgut, Vorstand der IFF AG aus Hof, zeigt dieses Beispiel, dass die derzeitige Diskussion um die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung noch nicht intensiv genug geführt wird. „Danach“, so Michael Turgut, „müsste eigentlich jeder Arbeitnehmer heute aufgefordert werden, zusätzlich zu einem möglichen gesetzlichen und Betriebsrentenanspruch auch privat vorzusorgen.“

Die unausweichliche Folge der aktuellen demografischen Tendenzen – mehr Rentner, aber weniger Beitragszahler - ist, dass das Leistungsniveau der gesetzlichen Rente seit Jahren stagniert und abgesenkt werden muss. Eigenverantwortung in der Altersvorsorgeplanung ist daher heute wichtiger denn je – wenn der Bürger sein Leben im Ruhestand genießen und dazu auch finanziell gut versorgt sein möchte, muss er aus heutiger Sicht unbedingt rechtzeitig selbst vorsorgen. Die gesetzliche Rente muss dabei als eine von mehreren Versorgungssäulen angesehen werden, die sicherlich weiterhin als eine Ecksäule gelten kann, aber auf die allein wohl nicht Verlass sein kann.

Michael Turgut hebt allerdings hervor, dass die derzeitige Bundesregierung sich des Problems seit Jahren bewusst ist, jedoch mit Versäumnissen aus der Vergangenheit bzw. mit einer rapiden demografischen Veränderung der Bevölkerungsstruktur der Bundesrepublik Deutschland konfrontiert ist. Michael Turgut wörtlich: „Derzeit wird zwar der richtige Weg eingeschlagen – allerdings ein noch zu kurzer Teil der Wegstrecke zurückgelegt.“

Die Notwendigkeit der privaten Vorsorge hat mittlerweile auch die Bundesregierung erkannt. Mit der Einführung des Altersvermögensgesetz (AVmG) zum 1.Januar 2002, des Alterseinkünftegesetz (AltEinkG) seit dem 1.Januar 2005 sowie des novellierten Betriebsrentengesetz (BetrAVG) fördert der Staat auch die private Vorsorge für den Ruhestand.

Geld für die Zeit nach dem Beruf zurückzulegen ist nötig geworden. Um den Lebensstandard auch im Alter zu halten, reicht die staatliche Rente nicht mehr aus. Doch noch immer schätzen viele ihre finanzielle Lage im Alter besser ein als sie einmal sein wird. Gerade Frauen tun oft zu wenig für die Altersvorsorge.

03.01.2007:

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