Slowenien: Jetzt kommt der Euro

Als erstes der neuen EU-Länder führt Slowenien am 1. Januar den Euro ein. Die zwei Millionen Einwohner des Balkanstaates erwarten mehr Stabilität und einen Schub für den Tourismus, sagt der Ökonom Hans Holzhacker von der UniCredit, so das Magazin EUROPATICKER . Währungswechsel haben die Slowenen schon einige erlebt: Nur 15 Jahre lang zahlte man mit Tolar, vorher gehörte das Land zu Jugoslawien und dort hieß die Währung Dinar.

Ein Euro sind 239,64 Tolar, das Umrechnen wird für die Slowenen nicht so einfach wie für die Verbraucher in Deutschland. Die slowenischen Euro-Münzen sind bereits erhältlich, die Scheine sind ohnehin international. Nur in den ersten zwei Januar - Wochen gelten Euro und Tolar parallel, danach gilt nur noch der Euro. Tolar können bis 1. März in Slowenien kostenlos umgetauscht werden, danach fallen Kosten an.

Um die Bevölkerung auf die neuerliche Umstellung vorzubereiten, ordnete die Regierung schon im März an, alle Preise doppelt auszuzeichnen. Im Mai empfahlen die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) dann den Beitritt Sloweniens zur Währungsunion. Damals wies der Balkanstaat mit einem Haushaltsdefizit von 1,8 und einer Gesamtverschuldung von nur 29 Prozent des BIP für 2005 hervorragende Zahlen auf, im laufenden Jahr liegen die entsprechenden Werte allerdings bei 3,0 und 60 Prozent und damit an der Grenze dessen, was der Stabilitätspakt zulässt. Die Inflation bleibt wohl auch im Jahr 2006 unter dem derzeit gültigen Referenzwert von 2,8 Prozent.

Die Wirtschaft Sloweniens soll durch die Euro-Einführung zusätzliche Wachstumsimpulse bekommen. Vor allem für den Außenhandel rechnen Volkswirte der UniCredit mit Vorteilen. Das reale BIP-Wachstum wird deshalb im kommenden Jahr voraussichtlich bei 4,3 Prozent liegen, andere Institute gehen von bis zu 4,7 Prozent aus, wobei die Industrie mit sieben Prozent Wachstumsmotor sein soll. Nutznießer der Euro-Einführung wird auch der Tourismus in dem kleinen Land zwischen Österreich und Kroatien sein, meint Ökonom Hans Holzhacker. Der Wegfall des Geldwechselns und die bessere Vergleichbarkeit von Preisen kämen der Branche zugute.

Eigentlich wollte am 1. Januar auch Litauen den Euro einführen, der baltische Staat scheiterte jedoch knapp an einer zu hohen Inflationsrate. Die Regierung in Vilnius hat den Beitritt zur Währungsunion nun auf 2010 verschoben. Bereits 2008 wollen Estland, Malta und Zypern den Euro einführen. Mindestens ein Jahr lang wird Slowenien also der einzige neue Mitgliedstaat in der Eurozone bleiben.

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31.12.2006:

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