Wiesbaden (medien-news) - Leben Sie in einer Region, in der nur eine einzige Tageszeitung erscheint, deren Verleger/in und Chefredakteur/in bestimmte Themen seit Jahren totschweigen? Ärgern Sie sich oft über reisserische Schlagzeilen und unseriöse Artikel einer bestimmten Boulevardzeitung? Berichtet die von Ihnen abonnierte Zeitung nach dem Motto "Allen wohl und niemand weh" und geht auf die Sorgen und Nöte ihrer Leser/innen nicht mehr ein? Strotzt "ihre" Zeitung voller Setzfehler ("Druckfehler"), weil der Verleger das Korrektorat geschlossen hat?

All das muss man heutzutage nicht mehr ohnmächtig hinnehmen. Selbst wenn das "Käseblatt" in Ihrer Region keine kritischen Leserbriefe veröffentlicht, können Sie sich dank des Internets öffentlich Gehör verschaffen. Starten Sie ein Weblog oder ein Forum (am besten eines mit RSS-Feed) und weisen sie auf Missstände hin. Allerdings sollte man streng darauf achten, nur überprüfbare Fakten zu veröffentlichen und niemand namentlich zu beleidigen.

Im eigenen Weblog oder Forum kann man vor allem Artikel, Leserbriefe, Kommentare oder Fotos veröffentlichen, die in der kritisierten Zeitung nicht zum Zuge gekommen wären. Auf diese Art und Weise erfahren andere Leser/innen des kritisierten Blattes, wie es schlecht es dort um Demokratie, Pressefreiheit und Meinungsfreiheit bestellt ist.

Man kann im eigenen Weblog sogar Services anbieten, die es in einer Zeitung nicht gibt: zum Bespiel Tondokumente, Videoclips oder kostenlose Anzeigen. Ein eigenes Weblog oder Forum hat das Zeug dazu, selbst seine "Art Zeitung" zu werden. Dies ist allerdings nur möglich, wenn man regelmäßig interessante Texte publiziert.

Natürlich sollte man eine Zeitung auch loben, wenn es Grund dafür gibt. Nicht alle Verleger/innen, Chefredakteure/innen und Redakteure/innen sind unfähig - viele leisten sehr gute Arbeit.

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http://medien-news.blog.de ist ein Weblog des Wiesbadener Journalisten Ernst Probst