Verschmutzung des Donauzuflusses: Offene Fragen zur Raab

Wie dem ORF Burgenland zu entnehmen war, schlägt jetzt auch Ungarn Alarm wegen der Verschmutzung der Raab: In der Raab sei kein Leben mehr möglich, lediglich eine Krebsart habe überlebt, kritisiert hier der ungarische Leiter des Komitees für Katastrophenschutz und stößt damit ins gleiche Horn wie bereits seit längerer Zeit die Grüne Klubobfrau Ingrid Lechner-Sonnek, berichtet das Branchenmagazin EUROPATICKER Umweltruf.

„Der Rechnungshof hat in seinem Bericht klar aufgezeigt, dass der Grund für den hohen Verschmutzungsgrad der Raab in erster Linie auf die industrielle Nutzung des Flusses zurückzuführen ist“, so Lechner-Sonnek. „Und der Rechnungshof hat kritisiert, dass es bei der steirischen Gewässeraufsicht erhebliche Kontrolldefizite gibt!“ Im Burgenland gibt es wöchentliche Kontollen – in der Steiermark nur ein- bis sechsmal jährlich!

Die Raab ist ein rechtsufriger Zufluss zur Donau mit einer Gesamtlänge von 250 km. Sie entspringt in der Steiermark (Österreich), fließt an Sárvár vorbei und mündet in Gy?r (Ungarn) in die Donau.

"Wir haben zwei Anfragen an Minister Pröll eingebracht", berichtet Grünen-Klubobfrau Ingrid Lechner-Sonnek. "Denn das vom Lebensministerium angeordnete Maßnahmenpaket ist nicht weitreichend genug." Konkret kritisieren die Grünen, dass in diesem Paket etwa nur von "freiwilligen Maßnahmen" die Rede ist - "Dabei spricht das Wasserrechtsgesetz ganz klar von der Pflicht der Behörde, konkrete Maßnahmen zu setzen", so Lechner-Sonnek. Außerdem wundern sich die Grünen, dass in jenem Maßnahmenpaket durch die angekündigten Ozonanlagen nur organische Stoffe zurückgehalten werden können: "Und wie soll der Salzgehalt der Gewässer gesenkt werden?"

Die Grüne Klubobfrau hatte zunächst einen Antrag an den Umweltlandesrat der Steiermark, Wegscheider, gestellt, die Gewässeraufsicht in der Steiermark personell aufzustocken, damit die gesetzlichen Aufgaben erfüllt und die Maßnahmen zur Senkung Belastung entsprechend kontrolliert werden können.

Weiter verlangen die Grünen, dass sich auch Wirtschaftsminister Bartenstein zur Raab-Verschmutzung äußert: "Wir wollen wissen, wie das Wirtschaftsministerium in die Erstellung des Raab-Maßnahmenpaketes eingebunden war", so Lechner-Sonnek.

In nächster Zeit wird sich Grünen-Bundessprecher Alexander Van der Bellen mit dem ungarischen Umweltminister treffen, um mit ihm über die Raab-Probleme zu reden.

27.12.2006:

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