Küstenschutzmaßnahmen in Schleswig-Holstein: Maßnahmen laufen planmäßig

Der für den Küstenschutz zuständige Landwirtschaftsminister Dr. Christian von Boetticher hat zum Jahresende eine durchweg positive Bilanz gezogen: Alle vorgesehenen Maßnahmen befinden sich in der Umsetzung oder sind bereits fertig, teilte von Boetticher heute in Kiel mit. Insgesamt werden in diesem Jahr rund 46 Millionen Euro für den Küstenschutz in Schleswig-Holstein ausgegeben, berichtet das Branchenmagazin EUROPATICKER Umweltruf.

Der Minister betonte, dass der Küstenschutz in Schleswig-Holstein eine der Schwerpunktaufgaben seines Ressorts und des Landes ist und bleibt. Zum Beleg wies er darauf hin, dass "etwa 450 Küstenschützer des Landes die in unserer Zuständigkeit liegenden Küstenschutzanlagen an der rund 1.190 Kilometer langen Küstenlinie planen, bauen, betreiben und unterhalten".

Der Minister erläuterte die einzelnen Vorhaben: So werde in einem Schwerpunkt im Bereich Neufeld und im Neufelderkoog der Deich seit dem Jahr 2000 auf rund 8 Kilometern verstärkt. Die insgesamt rund 35 Millionen Euro teure Maßnahme soll im kommenden Jahr abgeschlossen sein. "Der Zeitplan wird somit voll eingehalten", sagte von Boetticher. Zurzeit laufen noch die Arbeiten für die Herstellung der Hochwasserschutzwand im Bereich des bebauten Deichabschnittes in Neufeld. Eine Notsicherung ist vorsorglich vorgesehen.

Weiterer Schwerpunkt war nach Aussage des Küstenschutzministers der Schutz der Sylter Westküste durch Sandvorspülungen und biotechnische Maßnahmen. Die diesjährigen Sandaufspülungen erfolgten in den Bereichen der Orte Puan Klent, Rantum, List, Sansibar und Hörnum. Insgesamt wurden auf einer Länge von rund 4,7 Kilometern etwa 1,2 Millionen Kubikmeter Sand vor- bzw. aufgespült, die Kosten hierfür beliefen sich auf rund 5 Millionen Euro. "Der nach dem Fachplan Küstenschutz Sylt jährlich notwendige mittlere Sandausgleich in Höhe von rund einer Million Kubikmeter konnte in diesem Jahr also sogar noch übertroffen werden", sagte von Boetticher hierzu.

Seit 1972 wurden zum Schutze der Insel Sylt ca. 35,5 Millionen Kubikmeter Sand mit Kosten in Höhe von 143 Millionen Euro vorgespült. Neben den Sandvorspülungen wurde in diesem Jahr auf Sylt auch das Deckwerk List-Mellhörn mit 275.000 Euro gefördert. "Auch die Verstärkung des Landesschutzdeiches Mövenbergdeich in der Gemeinde List werden wir in den kommenden Jahren nach Abschluss des Planfeststellungsverfahrens angehen. Dort soll der Deich mit Kosten in Höhe von weiteren etwa fünf Millionen Euro verstärkt werden", erläuterte er.

Weiterer Maßnahmenschwerpunkt war die einzige deutsche Hochseeinsel Helgoland. Dort wurde die Westmole zum Schutze der Düneninsel unter teilweiser Wiederverwendung von nicht mehr benötigten so genannten Tetrapoden aus dem Bereich der Hörnum-Odde auf Sylt ausgebaut (Kosten rund 600.000 Euro). Zuwendungen erfolgten außerdem an das Amt Pellworm für die Verstärkung der Lorenz-Mitteltrittwarf auf der Hallig Hooge (rund 1,4 Millionen Euro), außerdem wurde die Deichverstärkung Wiedingharder Alter Koog fertig gestellt. "Diese in zwei Bauabschnitten durchgeführte Maßnahme führte zu einer Verstärkung von insgesamt 4,3 Kilometern Deich. Mit Kosten in Höhe von rund 4,5 Millionen Euro konnten wir so den Schutz für etwa 8.000 hinter dem Deich lebende Menschen erhöhen", sagte Christian von Boetticher.

Für den Bereich der Ostküste wies er auf die zurzeit laufenden gemeindlichen Schutzmaßnahmen im Bereich Scharbeutz und Timmendorfer Strand hin, die das Land 2006 mit rund 3 Millionen Euro gefördert hat.

Im Jahr 2007 stehen landesweit voraussichtlich rund 45 Millionen Euro für Neubau und Instandhaltung der Küstenschutzanlagen zur Verfügung, blickte Christian von Boetticher nach vorn. Hiermit sollen an der Westküste die bereits laufenden Maßnahmen fortgeführt, die finanzielle Ausstattung der Küstenschutzregiebetriebe sichergestellt und notwendige neue Maßnahmen wie etwa die Deichverstärkung Dagebüll-Nord begonnen werden. An der Ostküste ist vorbehaltlich des Ergebnisses des Planfeststellungsverfahrens der erste Bauabschnitt der Deichverstärkung Falshöft vorgesehen. Hier muss der Landesschutzdeich in den kommenden Jahren auf rund 1,4 Kilometern mit geschätzten Baukosten in Höhe von bis zu 4 Millionen Euro verstärkt werden. Zudem werden die in der Trägerschaft der Gemeinden Scharbeutz und Timmendorfer Strand stehenden Küstenschutzmaßnahmen fortgeführt.

27.12.2006:

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