Vorbehandeltes Fleisch als Frischfleisch

Hauptsache billig, das ist das Erfolgsrezept der Lebensmittel-Discounter. Doch manchmal lohnt es sich genauer. Dass eine küchenfertige Zubereitung etwas anderes ist als Frischfleisch, erschließt sich zumindest nicht auf Anhieb. Wissenschaftler bei der Bundesanstalt für Ernährung und Lebensmittelsicherheit in Kulmbach befürchten eine Irreführung von Konsumenten, berichtet das Magazin EUROPATICKER Umweltruf.

Lidl, Aldi und andere Discounter verkaufen Fleisch. Aldi wirbt aktuell sogar an seinen Leuchtreklamen vor den Filialen: "Jetzt neu: Frischfleisch". In den langen Kühltheken beider Discounter finden die Kunden neben Schwein und Geflügel auch Rindfleisch in Schutzgasatmosphäre-Kunststoffschalen verpackt. Bei Aldi prangt ein Schild über dem Kühlfach mit der Aufschrift "Frischfleisch". Aber ist es wirklich Frischfleisch?

Wissenschaftler der Bundesanstalt für Ernährung und Lebensmittel in Kulmbach sagen: Nein.

Da steht zum Beispiel auf einer Packung "Rinderrouladen". Aber es sind nur zu 97 oder 98 Prozent Rindfleisch in der Packung, der Rest ist eine Lake aus Salz, Gewürzen, Säuren und Aroma. Bei Lidl fehlt zwar über der Fleischtheke der ausdrückliche "Frische"-Hinweis. Aber auch der Inhalt dieser Rindfleischpackungen besteht nicht zu 100 Prozent aus Rindfleisch. In beiden Fällen steht unter den groß gedruckten Begriffen wie etwa "Rinderrouladen" oder "Rinderhackfleisch" deutlich kleiner gedruckt der Hinweis: "küchenfertig zubereitet". Das ist ein Trick, meinen die Wissenschaftler der Bundesanstalt für Ernährung und Lebensmittelsicherheit in Kulmbach.

Wie bei den Lidl-Fleischzubereitungen müssen die Kunden auch bei Aldi die Packungen umdrehen, um zu lesen, dass sich in der Packung nur 97 oder 98 Prozent-Rindfleisch befinden. Sie finden dafür aber eine Reihe von kleingedruckten Zusatzstoffen, die beim Herstellungsbetrieb mit unzähligen kleinen Nadeln ins Innere des Fleisches einspritzt wurden.
Lesen Sie im Magazin EUROPATICKER Umweltruf:
Schutzatmosphären-Verpackungen sorgen dafür, dass das Fleisch längere Zeit eine künstliche rote Färbung beibehält.

25.12.2006:

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