Front gegen Elbvertiefung: Nicht dem Wahn der Wasserbauer unterwerfen!

Cuxhavens Oberbürgermeister Arno Stabbert (CDU) beklagt die Hamburger Salamitaktik und die mangelnde Offenheit des Vorhabenträgers. Wenn Hamburg seine Karten nicht auf den Tisch legen will und uns mit technischen Gutachten nur scheibchenweise über mögliche Auswirkungen einer erneuten Elbvertiefung informiert, dann müssen wir uns wehren, zitiert das Branchenmagazin EUROPATICKER Umweltruf den Cuxhavener Oberbürgermeister.

Eine Fahrrinnenanpassung der Elbe hat bereits mehrere Male stattgefunden, um immer größeren Schiffen mit mehr Tiefgang den Weg in den Hamburger Hafen zu ermöglichen. Die der erst vor kurzem abgeschlossene Elbvertiefung hat in der Öffentlichkeit erneut für großes Aufsehen gesorgt.

Die Fahrrinne der Elbe soll nach den Plänen der Hamburger Hafenbehörde bis Ende 2009 um einen Meter tiefer werden. Die ersten Voruntersuchungen hätten ergeben, daß die Elbvertiefung aus hydrologischer Sicht machbar, hochwasserneutral und ökologisch vertretbar sei, sagte Jörg Oellerich von der Hamburg Port Authority.

Cuxhaven hat sich juristischen Rat geholt und schließt eine mögliche Klage gegen das Millionenprojekt Elbvertiefung nicht mehr aus.

Zwischen Cuxhaven und Otterndorf befürchtet das Stadtoberhaupt die „schlimmsten Auswirkungen“ bei einem erneuten Eingriff in die Bundeswasserstraße nach Hamburg. Vor allem sieht Stabbert die Deichsicherheit nicht gegeben. „Die jetzt vorgestellten Ausbaupläne konnten unsere Bedenken nicht zerstreuen.“ Deshalb hat der Verwaltungsausschuss der Stadt Cuxhaven Oberbürgermeister Arno Stabbert beauftragt, eine Anwaltskanzlei einzuschalten, die einen möglichen Klageweg gegen die Elbvertiefung juristisch unter die Lupe nehmen soll.

Oberbürgermeister Stabbert führte bereits erste Gespräche mit dem renommierten Verwaltungsrechtler Professor Dr. Ludger-Anselm Versteyl aus Hannover. Stabbert will diesen Schritt nicht als Drohung gegen Hamburg verstehen, er appelliert an ein vernünftiges Miteinander zwischen dem Cuxland und der Hansestadt. Der Oberbürgermeister wird aber trotzdem deutlich: „Wir dürfen uns nicht dem Wahn von Wasserbauern unterwerfen, die einen Fluss „designen“ wollen, für uns geht es hier um den Schutz der Menschen und um die Deiche. In diesem Fall muss das Profitdenken in den Hintergrund treten.“

24.12.2006:

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