Konjunktur stützt Werbemarkt

Die Werbeausgaben in der Bundesrepublik haben 2006 die Hürde von 30 Milliarden Euro überwunden. Dies entspricht einem Wachstum von fast 2 Prozent. Die Medien profitierten davon mit rund 20 Milliarden Euro oder mehr als 1 Prozent, berichtet das Branchenmagazin EUROPATICKER Umweltruf unter Berufung auf den Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW).

Mit diesem Ergebnis liege die Werbebranche zwar noch unter dem voraussichtlichen prozentualen Anstiegs des Bruttoinlandsprodukts, aber im dritten Jahr auf Wachstumskurs nach der rezessiven Phase zwischen 2001 und 2003. Es sei offenkundig, dass die allgemein günstige konjunkturelle Lage in Deutschland auch positiv auf den Werbemarkt gewirkt habe, ermittelte der ZAW.

Für 2007 prognostiziert der ZAW ein Plus zwischen 1 bis 2 Prozent bei den Investitionen in Werbung. Entscheidend für die weitere Werbekonjunktur sei das Verhalten der mittelständischen Wirtschaft, die in ihrer Summe das monetäre Werbegeschehen in Deutschland prägen. Zwar würden die Voraussetzungen im kommenden Jahr für die werbenden Unternehmen schwieriger, weil die Erhöhung der Mehrwertsteuer 18 Milliarden Euro Kaufkraft aufzehre. Der Konsum speise sich aber unterdessen nicht nur aus aktuellem Einkommen, sondern gleichfalls aus Sparguthaben, die in Deutschland so hoch lägen wie bei keinem anderem Volk in Europa. Die Unternehmen müssten deshalb jetzt werbend in die Konjunktur investieren.

Das Jahresergebnis 2006 zeigt nach Ansicht des ZAW, dass die Abgesänge auf klassische Werbeträger nicht der Realität entsprächen. Das Internet entwickle sich zwar dynamisch als Komplementärmedium, forciere aber gleichzeitig Investitionen in die herkömmliche Medienstruktur. Für das jetzt zu Ende gehende Jahr prognostiziert die Dachorganisation einen Marktanteil des Internets von 2,5 Prozent. Dies wären Werbeerlöse von rund 500 Millionen Euro am gesamten Netto-Werbegeschäft der Medien. Der Handel per Mausklick sei 2006 auf 10 Milliarden Euro oder +35 Prozent emporgeschnellt.

Die Werbekonjunktur spiegele sich gleichzeitig im Arbeitsmarkt wider. Die Arbeitslosenquote für Werbeberufe liege mit 5 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt für die gesamte Republik (9,8 Prozent). Auch die vom ZAW regelmäßig analysierten Stellenausschreibungen hätten sich im Vergleich zum Vorjahr auf rund 5.000 Angebote fast verdoppelt.

23.12.2006:

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