Zweiter Jahrestag des Tsunami am 26. Dezember

Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe in Asien rufen UNICEF und EUROPATICKER die internationale Gemeinschaft dazu auf, beim Wiederaufbau einen langen Atem zu beweisen. „Die große Hilfsbereitschaft unmittelbar nach dem Tsunami hat Zehntausenden Kindern das Leben gerettet. Trotz großer Schwierigkeiten ist seither Enormes geleistet worden. Doch zwei Jahre nach der Katastrophe ist allenfalls Halbzeit beim Wiederaufbau. Die Rückkehr zur Normalität wird noch mindestens zwei bis drei Jahre dauern und große Anstrengungen erfordern“, erklärte Dietrich Garlichs, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland

Nach Einschätzung von UNICEF hat sich die Lage der meisten Kinder in den Tsunami-Gebieten weiter verbessert. Viele leben zwar immer noch mit ihren Familien in beengten Übergangssiedlungen – dies sind allein in Indonesien über 45.000 Menschen. Doch Zuversicht und Optimismus sind nach und nach zurückgekehrt. Alle Kinder gehen zur Schule, haben Zugang zu medizinischer Hilfe und sauberem Wasser. Allerdings sind auch zwei Jahre nach der Jahrhundertkatastrophe die Herausforderungen für die Hilfsorganisationen groß:

• Der Wiederaufbau von Schulen, Gesundheitsstationen, öffentlichen Einrichtungen, Straßen und Häusern geht langsamer voran als erhofft. So konnte UNICEF zwar allein in Aceh über 160 Übergangsschulen und insgesamt bereits 36 große neue Schulen fertig stellen. Doch überall fehlt es weiter an Baumaterial, qualifizierten Fachkräften und funktionierenden Verwaltungen.

• In abgelegene Gebiete an der Westküste Sumatras in Indonesien oder in die vom Bürgerkrieg betroffenen Provinzen an der Ostküste Sri Lankas gelangt weniger Hilfe als in leicht erreichbare und sichere Zentren.

• In Sri Lanka sind viele Projekte im Nordosten durch den neu aufgeflammten Bürgerkrieg unterbrochen. Über 200.000 Menschen sind erneut auf der Flucht – diesmal aus Angst vor den Kämpfen, unter ihnen viele Kinder. Es ist schwer, Mitarbeiter und Firmen zu finden, die bereit sind, dort zu arbeiten.

• Glücklicherweise konnte in Indonesien nach dem Tsunami der jahrzehntelange Bürgerkrieg in der Provinz Aceh endlich beendet werden. Jetzt muss dafür gesorgt werden, dass auch Kinder in den sehr armen und vernachlässigten Gebieten im Hinterland Hilfe erhalten, um erneute Spannungen zu vermeiden.

Wiederaufbau für Kinder

Unmittelbar nach der Katastrophe am 26. Dezember 2004 leistete UNICEF in den betroffenen Küstengebieten Indonesiens, Sri Lankas, Indiens, der Malediven, Malaysias, Thailands und Somalias Nothilfe für Hunderttausende Familien. Parallel begannen bereits wenige Wochen später gemeinsam mit den Regierungen und den lokalen Behörden Vorbereitungen für den langfristigen Wiederaufbau der sozialen und medizinischen Infrastruktur. UNICEF unterstützt heute in allen betroffenen Regionen den Wiederaufbau von Krankenhäusern, Gesundheitsstationen, Schulen, Wasserwerken sowie psychosoziale Hilfeprojekte für Kinder:

• Gesundheit: UNICEF stellte Medikamente und technisches Gerät für insgesamt 6.100 Krankenhäuser und Gesundheitsstationen bereit. 50 Gesundheitseinrichtungen wurden neu gebaut oder von Grund auf renoviert. Gemeinsam mit den örtlichen Behörden organisierte UNICEF regelmäßige Gesundheitskontrollen für 1,7 Millionen Kinder und Beratung für ihre Mütter. Fast eine Million Kinder bekamen imprägnierte Moskitonetze, um sie vor Malaria zu schützen.

• Wasser: Mit Unterstützung von UNICEF erhalten rund eine Million Menschen sauberes Trinkwasser. Dazu wurden Wassertanks bereitgestellt, Leitungen gelegt, Verteilpunkte eingerichtet, Wasserwerke repariert und Chemikalien zur Wasseraufbereitung geliefert. 250.000 Menschen erhielten Zugang zu hygienischen Latrinen und eine Abwasserentsorgung. Über 4.700 Schulen bekamen Wasseranschlüsse oder Waschräume und sanitäre Anlagen.

• Zurück in die Schule: Unmittelbar nach der Katastrophe organisierte UNICEF für Zehntausende Kinder notdürftigen Schulunterricht in Zelten. Dann wurden feste Übergangsschulen in einfachen Fertighäusern eingerichtet. Insgesamt 900 Schulen wurden mit Hilfe von UNICEF gereinigt und repariert. Über eine Million Kinder erhielten Lernmaterial. Tausende Lehrer nahmen an Fortbildungskursen teil, die UNICEF organisierte.

• Feste Schulen: In allen betroffenen Ländern zusammen wurden in 2006 von UNICEF 36 große Schulen fertig gestellt. Viele weitere sind in Bau oder in der Planung. Allein in der indonesischen Provinz Banda Aceh wird UNICEF in den kommenden zwei Jahren 367 neue Schulgebäude fertig stellen.

• Psychosoziale Hilfen: Direkt nach der Katastrophe richtete UNICEF Spielzonen in Notaufnahmelagern ein und baute Kinderzentren in Zelten auf. Dort wurden die obdachlosen Kinder betreut, sie erhielten erste psychosoziale Unterstützung. Diese Einrichtungen sind heute für viele Kinder und Jugendliche feste Anlaufpunkte, wo sie weiter betreut werden und ihre Anliegen besprechen können. Über 400.000 Kinder und Jugendliche in den Tsunami-Ländern haben bisher von psychosozialen Hilfsprojekten profitiert.

23.12.2006:

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