Michael Turgut: Baustelle Altersvorsorge.

Michael Turgut: Baustelle Altersvorsorge.

Wirtschaftliche Basis der gesetzlichen Rentenversicherung ist der so genannte Generationenvertrag: die heute Berufstätigen finanzieren durch ihre Beiträge die Rente der Älteren – in der Erwartung, dass die kommende Generation dann später die Renten für sie aufbringt. IFF AG - Vorstand Michael Turgut hält jedoch die private Altersvorsorge vor dem Hintergrund der sich immer deutlicher abzeichnenden soziodemografischen Fakten für unausweichlich.

Der Generationenvertrag ist weiterhin notwendig, denn die gesetzliche Rentenversicherung finanziert sich nach dem so genannten Umlageverfahren: die Beiträge der Versicherten werden dabei für die Rentenzahlungen des jeweils nächsten Monats verwendet – Rücklagen werden mittlerweile nicht in nennenswertem Umfang gebildet. Die so genannte „Schwankungsreserve“ die Unterschiede zwischen Ein- und Auszahlungen im Ernstfall ausgleichen sollte, wurde weitestgehend abgeschmolzen. Wer heute Rente bekommt, hat seine Beiträge also nicht angespart, sondern bereits für die Generation seiner Eltern bezahlt. Dieser Generationenvertrag ist nirgendwo schriftlich festgelegt – er ist ein allgemeines, politisch gewolltes gesamtgesellschaftliches Übereinkommen.

Die Höhe der Renten und der Beiträge zur Rentenversicherung hängt von der Entwicklung der Altersstruktur ab – bereits im Jahr 2030 wird jeder dritte Deutsche über 60 Jahre alt sein. Heute finanzieren 100 Arbeitnehmer die Bezüge von etwa 50 Rentnern, im Jahr 2040 werden sie bereits 84 Rentner ernähren müssen. Um das Umlageverfahren beibehalten zu können, müssen die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung in Zukunft weiter angehoben und die Rentenleistungen weiter gesenkt werden.

Für Michael Turgut, Vorstand der IFF AG aus Hof, zeigt dieses Beispiel, dass die derzeitige Diskussion um die Zukunft der gesetzlichen Rentenversicherung noch nicht intensiv genug geführt wird. „Danach“, so Michael Turgut, „müsste eigentlich jeder Arbeitnehmer heute aufgefordert werden, zusätzlich zu einem möglichen gesetzlichen und Betriebsrentenanspruch auch privat vorzusorgen.“

Wie bereits aus zahlreichen früheren Untersuchungen bekannt, sinken die Renditen, die einzelne Geburtsjahrgänge für ihre Beiträge in der gesetzlichen Rentenversicherung erzielen, seit Einführung des bestehenden Systems ständig. Die Anhebung der Regelaltersgrenze stabilisiert zwar auf lange Sicht die Rentenfinanzen. Den langfristigen Fall der Renditen der gesetzlichen Renten, der jüngere Jahrgänge jeweils schlechter stellt, hält sie jedoch nicht auf. Lediglich Frauen erzielen langfristig geringfügig höhere Renditen als bei unverändertem gesetzlichen Renteneintrittsalter - allerdings nur, wenn auch das tatsächliche Renteneintrittsalter steigt.

Vor diesen Anzeichen ist es wichtig, die privaten Ersparnisse intelligent anzulegen und bei hoher Sicherheit möglichst hohe Renditen erwirtschaften zu lassen. Denn Wirkung der Inflation wird gemeinhin nicht genügend gewürdigt. Nach einer Umfrage im Altersvorsorgereport des Instituts für Finanzdienstleistungen (iff) ist die Altersvorsorge das wichtigste Sparziel der Deutschen.

Voraussetzung einer klugen Vorsorgeplanung ist grundsätzlich, sich entsprechend der eigenen und auch der geplanten Lebenssituation (Kinderwunsch etc.) über die eigene Risikobereitschaft und das realistisch zu erzielende Renditeziel klar zu werden. Dabei zeigt es sich, dass viele Anleger zu selten einen Blick in ihr Anlagedepot werfen und deshalb mögliche Schieflagen – aber auch Chancen - zu spät erkennen. „Viele Privatanleger sind in Anbetracht der Komplexität des internationalen Kapitalmarktes jedoch überfordert, haben weder die nötige Zeit noch das nötige Kapital, um eine effektive Vermögensplanung zu gewährleisten“, meint der Finanz-Spezialist Michael Turgut von der Hofer IFF AG.

Aus diesem Grund setzen sich zunehmend gemanagte Portfolio-Fonds durch, die eine Optimalgewichtung unterschiedlicher Asset-Klassen bereits bspw. in Investment-, Private Equity- und Immobilien-Anlagen bereits im Portfolio haben und bei denen erfahrene Manager dafür sorgen, dass eine regelmäßige Optimierung der Anlagestrategie stattfindet.

19.12.2006:

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