40 Prozent aller österreichischen Haushalte sind unterversichert

• Katastrophendeckungen für Haushalte und Unternehmen unzureichend
• Versicherungsmakler fordern von der neuen Regierung Schaffung gesetzlicher Rahmenbedingungen für Katastrophenschutz
• Volkswirtschaftliches Schadenspotential durch Hochwasser, Erdbeben, Lawinen und Terror beträchtlich

Alpbach… Der Fachverband der Versicherungsmakler fordert von der neuen Regierung, die Bewusstseinsbildung in der österreichischen Bevölkerung für Katastrophenprävention weiter zu verstärken und neue gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen. 40 Prozent aller österreichischen Haushalte sind derzeit nicht richtig versichert, da ihre Versicherungsdeckungen nicht den vorhandenen Risiken entsprechen. Gerade in Katastrophengebieten ist diese Unterversicherung stärker ausgeprägt. Für mehr als 90 Prozent des zu versichernden Vermögens fehlt entsprechender Versicherungsschutz. Da Katastrophen sowohl an Häufigkeit als auch an Intensität seit Jahren ständig zunehmen, wird sich die Situation weiter verschärfen.

Österreichs Haushalte und Unternehmen sind nicht richtig versichert. Die zunehmende Bedrohung durch Naturkatastrophen stellt sowohl die Versicherungsbranche als auch die Politik vor eine neue Herausforderung. Der aus Steuergeldern gespeiste Katastrophenfonds stößt durch die gestiegenen Katastrophenschäden ebenso an seine Grenzen wie das private Versicherungssystem. Die Schadensbilanz des Jahrhunderthochwassers im Jahr 2002 belegt dies eindrucksvoll: 3 Mrd. Euro Gesamtschäden standen Versicherungsleistungen von nur rund 400 Mio. Euro gegenüber. „Bei Naturkatastrophen folgt für Geschädigte auf das menschliche Leid in der Regel ein finanzielles Fiasko. Zumindest das kann ein zukunftsweisendes Versicherungssystem lindern, bei dem staatliche und private Vorsorgekomponenten ergänzend ineinander greifen. Damit soll in Zukunft verhindert werden, dass Betroffene nach der Katastrophe auch noch mit einer Existenz bedrohenden finanziellen Situation konfrontiert werden“, erklärt Gunther Riedlsperger, Bundesobmann des Fachverbandes der Versicherungsmakler Österreichs.

Als ersten Schritt begrüßt Riedlsperger das vom Lebensministerium und dem Verband der Versicherungsunternehmen Österreichs als Folge des Hochwassers im Jahr 2002 entwickelte System HORA, das langfristig zu einer echten Versicherbarkeit gewisser Naturereignisse wie ein Hochwasser führen könnte. „Aber es muss noch mehr getan werden, denn wir Österreicher sind vielfältigen Bedrohungen durch Naturgewalten ausgesetzt. Nur eine Risikopartnerschaft von Staat und Versicherungsunternehmen kann für eine dauerhafte Absicherung gegen diese zunehmenden Gefährdungen schaffen. Der Fachverband der Versicherungsmakler unterstützt daher alle Bemühungen der Politik, dieses lange vernachlässigte Problem einer Lösung zuzuführen“, so Riedlsperger weiter. Die Voraussetzungen für ein neues System der Katastrophenvorsorge unter Miteinbeziehung gesetzlicher Regulative sind in Österreich derzeit günstig. Denn das Risikobewusstsein in der Bevölkerung hat sich in den letzten Jahren ebenso erhöht wie die grundsätzliche Bereitschaft, sich gegen Bedrohungen abzusichern oder auch Schutzeinrichtungen zu installieren. „Das gilt sowohl für die individuelle Risikovorsorge als auch für Initiativen der Politik in diesem Bereich“, ergänzt Riedlsperger.

Um diesen Problemkreis sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den eigenen Mitgliedern in den Vordergrund zu rücken, stellt der Fachverband der Versicherungsmakler seinen Auftritt im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach 2006 unter das Generalthema „Risikomanagement und Katastrophenschutz in Österreich“. Neben einer öffentlichen Demonstration einer Notbergung in alpinem Gelände von der Christophorus Notarzt-Hubschrauberstaffel des ÖAMTC unter Einbindung der Internationalen Rettungshunde Organisation werden bis einschließlich 31. August 2006 Referenten wie Univ. Prof. Attila Fenyves (Universität Wien), Generaldirektor Othmar Ederer (Grazer Wechselseitige Versicherung) und AK Tirol-Präsident Fritz Dinkhauser die Problemstellungen im Bereich Katastrophenschutz erläutern.

Foto Gunther Riedlsperger elektronisch unter http://www.prime.co.at/riedlsperger.html

Über den Fachverband der Versicherungsmakler
Der Fachverband der Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten ist die gesetzliche Interessensvertretung dieser Berufsgruppe in der WKÖ. In dieser Funktion kümmert sich der Fachverband in erster Linie um die Begutachtung von Gesetzen und um das Lobbying zugunsten der Versicherungsmakler. In Zusammenarbeit mit den Fachgruppen der Bundesländer werden Aus- und Weiterbildung, Öffentlichkeitsarbeit und die Erstellung von Serviceprodukten (Allgemeine Geschäftsbedingung, Beratungsprotokoll, etc.) koordiniert.
Der Fachverband ist weiters Interessensvertretung für einzelne Versicherungsmakler, wenn damit die Klärung einer für den gesamten Berufsstand bedeutenden Rechtsfrage verbunden ist. Zu den weiteren Aufgaben zählen die Sicherstellung eines fairen Wettbewerbs seiner Mitglieder untereinander und der Schutz vor unfairen Maßnahmen anderer Teilnehmer. Die ständige Marktbeobachtung, die Förderung wissenschaftlicher Arbeiten rund um das Maklerrecht und die politische Einflussnahme auf die europäische Gesetzgebung durch aktive Mitarbeit im europäischen Maklerverband BIPAR runden die Aufgaben des Fachverbands ab.

22.11.2006:

Über prime

Vorname
Albert

Nachname
Haschke

Adresse

Währingerstraße 2-4
1090 Wien
Österreich

Homepage
http://www.prime.co.at

Branche
Finanz Kommunikation