Nahrungsergänzung – auf was sollte man achten – bringt das wirklich was? Oder ist das alles nur „Geldmacherei"?

Interview mit Jutta Heringer, Ernährungswissenschaftlerin aus Bad Dürkheim. Sie zeigt, worauf man achten sollte bei der Auswahl von Nahrungsergänzungsprodukten und warum viele Produkte nur "Alibi-Funktion" haben frei nach dem Motto: "Ich tue doch was für meine Gesundheit"

Frage: Man hört immer, die Ernährung ist heute in Deutschland so gut wie noch nie. Stimmt das?
J.H.: Mal abgesehen von den Lebensmittelskandalen und der Frage, ob Billigprodukte wirklich gut sein können: Kritische Wissenschaftler sagen: Die Ernährung in Deutschland ist so schlecht wie schon lange nicht mehr! Z.B. stellt die Gesellschaft für Ernährungsmedizin und Diätetik oder das Robert-Koch-Institut regelmäßig fest, dass fast jeder Deutsche unter bestimmten Formen von Vitaminmangel leidet.

Daran sind wir z.T selbst schuld, weil wir uns aus bestimmten Lebensumständen heraus, aus Zeitmangel, Bequemlichkeit oder Unwissenheit, nicht immer ausgewogen ernähren. Dann gibt es Risikofaktoren, die ebenfalls einen erhöhten Bedarf an Nähr- und Vitalstoffen bewirken, z.B. Rauchen, Alkoholkonsum, Medikamente, Umweltbelastungen und Stress. Und schließlich haben wir einen hohen Anteil von Bevölkerungsgruppen, die einer Risikogruppe angehören, wie ältere Menschen, Schwangere, Stillende, junge Frauen, Kinder, Jugendliche und Leistungssportler. Fakt ist: Fast jeder Zweite in Deutschland ist übergewichtig und mehr als die Hälfte aller Todesfälle sind ernährungsbedingt!

Frage: Kann man dagegen denn etwas tun?
J.H.: Ja. Grundlage ist eine möglichst ausgewogene Basisernährung mit viel Obst und Gemüse, weniger Fleisch, Fett und Zucker und viel Trinken. Dazu sollte man überlegen, ob man mit einer gezielten Nahrungsergänzung Krankheiten vorbeugen kann oder den Körper bei der Therapie von Krankheiten unterstützen kann. Dabei kommt es darauf an, die richtigen Präparate zu nehmen. Und es ist wichtig, die Darmfunktion zu sanieren, denn 80% unseres Immunsystems wird vom Darm bestimmt – auch viele Allergien oder chronische Krankheiten kommen zum Großteil von einer gestörten Darmfunktion.

Frage: Was sollte man noch beachten?
J.H.: Die Rolle der Ernährung in unserer Volkswirtschaft wird immer noch unterschätzt. Pro Jahr entstehen bei uns in Deutschland Kosten von über 80 MRD EUR für die Behandlung von ernährungsabhängigen Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen usw.
Wenn wir uns optimal ernähren, stärken wir unser Immunsystem und helfen unserem Körper, sich bei Belastungen und Erkrankungen selbst besser helfen zu können. Denken sollte man aber auch an zwei andere Bereiche, nämlich ausreichende Bewegung und eine gesunde Psyche. Wenn alle 3 Faktoren – Ernährung, Bewegung und Psyche – stimmen, gibt es gute Chancen, gesund alt zu werden.

Frage: Brauche ich überhaupt Nahrungsergänzung? Ich ernähre mich doch vernünftig!
J.H.: Das meinen die meisten. Nur die Realität sieht anders aus. Wieviel Portionen Obst & Gemüse essen Sie am Tag? Studien der Deutschen Krebsgesellschaft hat festgestellt, dass nur 2%-8% aller Deutschen die Empfehlung der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) schaffen, nämlich 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen. Natürlich ist es gut, wenn Sie viel Obst und Gemüse essen, aber meist reicht es halt nicht aus.

Frage: Wenn ich 5 Portionen esse, brauche ich also keine Nahrungsergänzung?
J.H.: Selbst wenn Sie das schaffen, ist noch lange nicht gesagt, dass Sie optimal ernährt sind. Denn in Obst und Gemüse sind heute z.T. bis zu 90% weniger Vitamine und Mineralstoffe als noch vor 20 Jahren – bedingt durch neue Sorten, unreife Ernte, lange Transportwege, Lagerzeiten beim Handel usw.... D.h., Sie müssten Ihr Obst und Gemüse auch noch möglichst aus dem eigenen Garten, ganz frisch geerntet, verzehren.

Frage: Gibt es bestimmte Personen, die noch mehr Vitamine und Mineralstoffe brauchen?
J.H.: Bei vielen Menschen kommen Risikofaktoren hinzu, die einen noch höheren Bedarf verursachen: Rauchen, Stress, Alkohol, Medikamente (z.B. auch die „Pille“). Oder man gehört einfach zu Gruppen, die mehr brauchen, wie Senioren, Jugendliche, Leistungssportler, junge Frauen, Schwangere und Stillende. Die haben z.T. einen bis zu 200% höheren Bedarf.

Frage: Nahrungsergänzung funktioniert doch sowieso nicht. Warum soll ich also Geld dafür ausgeben?
J.H.: Stimmt bei 90% aller Produkte! Die meisten Nahrungsergänzungsmittel zeigen wirklich keine bessere Wirkung als Placebo-Produkte. Das liegt zum einen daran, dass in vielen Produkten eine unsinnige Kombination von Wirkstoffen zusammengemischt ist, also z.B. Wirkstoffe kombiniert werden, die sich gegenseitig behindern. Oder die Wirkstoffe (z.B. Mineralien) liegen in anorganischer Form vor und haben dadurch eine relativ schlechte bis gar keine Wirkung.
Und zum zweiten liegt es daran, dass die meisten Wirkstoffe nicht gut resorbiert werden, d.h. nicht vom Darm ins Blut bzw. bis auf Zellebene gelangen – die Bioverfügbarkeit ist schlecht.

Frage: Wie kommt das?
J.H.: Viele Produkte liegen als hartgepresste Kapseln oder in Tablettenform vor. Diese Tabletten werden z.T. überhaupt nicht richtig aufgelöst bzw. setzen die Wirkstoffe erst dann frei, wenn der Zwölffingerdarm bereits passiert ist. Und im nur 20 cm langen Zwölffingerdarm werden ein Großteil aller Wirkstoffe aufgenommen – was hier nicht verfügbar ist, wird ungenutzt ausgeschieden.

Frage: Gibt es Produkte, die man aus dieser Sicht empfehlen kann?
J.H.: Ja. Produkte, die als Pulver vorliegen und in Wasser gelöst werden, sind besser als solche in Tablettenform. Und dann gibt es Präparate, bei denen die Wirkstoffe optimal kombiniert sind und sich nicht gegenseitig blockieren, sondern fördern. Oder bei denen die fettlöslichen Vitamine bereits in leichtverdaulicher Form vorliegen, also schneller aufgenommen werden können.

Frage: Helfen bei der Nahrungsergänzung nicht nur hochdosierte Produkte?
J.H.: Wenn hochdosierte Produkte, dann nur über eine ärztliche Indikation. Nur wenn eine spezielle Krankheitssymptomatik vorliegt, kann eine gezielte Versorgung mit einem einzigen Wirkstoff sinnvoll sein.
Man muss aber wissen, dass mit einer hochdosierten Gabe eines Stoffes oft ein Mangel bei anderen Stoffen heraufbeschworen wird. Bekanntes Beispiel: Hohe Magnesiumgaben blockieren die Aufnahme von Calcium (oder umgekehrt).
Und bei hochdosierten „illegalen“ Produkten aus dem Internet oder dem Ausland können Verunreinigungen, Schwermetalle, Dopingsubstanzen oder andere schlechte Bestandteile enthalten sein.

Frage: Warum gibt es dann überhaupt hochdosierte Nahrungsergänzungspräparate?
J.H.: Oft hat das wirkungsbezogene Gründe. Da Tabletten und Kapseln eine z.T. schlechte Resorption der Inhaltsstoffe haben, muss die Inhaltsstoffmenge hoch sein, damit überhaupt etwas aufgenommen werden kann.

Frage: Hochdosiert ist also eher schlecht und Tabletten und Kapseln auch. Was kann man sonst nehmen, um seine Nahrung zu ergänzen?
J.H.: Es gibt weltweit meines Wissens nur ganz wenige Firmen, die in dieser Hinsicht optimale Produkte herstellen.
Interessenten können über einen ganz einfachen „Ernährungs-Check“ Anhaltspunkte erhalten und bekommen dann auch eine konkrete Empfehlung. Den Check kann man hier downloaden: www.nahrungsergaenzung-mineralstoffe-vitamine.de/upload/Gesundheitsumfra...

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Jutta Heringer ist selbständige Ernährungswissenschaftlerin und seit über 10 Jahren Inhaberin des Servicepool Ernährung. Über diese Firma stehen rund 600 Ernährungswissenschaftler und Diätassistenten in ganz Deutschland für Kommunikationsmaßnahmen zur Verfügung und können von Firmen und Verbänden für die Fachberatung eingesetzt werden. Einsätze liegen z.B. im Bereich POS-Aktionen mit ernährungswissenschaftlichem Hintergrund, Workshops, Vorträge, Seminare, Messen, Fachausstellungen, Kongresse,Cook Events, Rezeptentwicklungen für GV und Endverbraucher, Produkt-Evaluation und –Optimierung

11.11.2006:

Über heringer

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