Offshore Software-Outsourcing: Wie Unternehmen die Risiken minimieren und die Vorteile nutzen!

Viele mittelständische Unternehmen haben Angst vor den Risiken der Offshore Software-Entwicklung. Hinzu kommen die üblichen Berührungsängste mit fremden Kulturen und Sprachen. In der Tat ist es so, dass Offshore Software-Outsourcing wie jede andere Herausforderung im Geschäftsleben sowohl Chancen als auch Gefahren bietet. Kluge Firmen nutzen aber die Chancen und minimieren gleichzeitig die Risiken!

Mittlerweile haben aber sehr viele Offshore-Partner reichlich Erfahrung mit Offshore-Kooperationen, sprechen die Sprache ihrer Kunden, kennen die häufigsten Probleme und wissen, wie man diese löst. Gute Offshore-Partner sind immer an einer langfristigen Zusammenarbeit mit ihren Kunden interessiert und werden deshalb alles daran setzen, die Kooperation sorgfältig aufzubauen und die Anforderungen der Kunden zu erfüllen. An diesem Kriterium können Sie seriöse und erfahrene Offshore Software-Entwicklungsfirmen leicht erkennen!

Auch sollten Sie beachten, dass gerade inländische Software-Entwickler sehr daran interessiert sind, die Risiken der Offshore Software-Entwicklung hochzureden. Natürlich nicht ganz uneigennützlich. Denn häufig sind es gerade diese inländischen Software-Firmen, welche selber aktiv Offshore-Outsourcing betreiben und damit sehr viel Geld verdienen. Sie als Kunde solcher Firmen merken davon nichts und bezahlen auch weiterhin die hohen inländischen Preise, was in der Regel mindestens das Dreifache ist!

Bevor Sie sich für ein Offshore Software-Outsourcing entscheiden, sollten Sie folgende Kriterien beachten:

Offshore Software-Outsourcing ist Chefsache:
Der Entscheid, Software-Entwicklung outzusourcen, ist von strategischer Bedeutung und liegt somit im Verantwortungsbereich des Top-Management (Geschäftsleitung). Ein wesentlicher Aspekt ist die Differenzierung nach Kernkompetenzen. In der Regel werden nur Aktivitäten ausserhalb der Kernkompetenzen ausgelagert.

Langfristige Vereinbarung:
Offshore Outsourcing ist nur als langfristige Orientierung sinnvoll. Zweckmässigerweise arbeiten ausländische Mitarbeiter zu Beginn des Projektes am Ort des Auftraggebers, um die gegenseitige Abstimmung und den Wissenstransfer sicherzustellen und nicht zuletzt das Vertrauen zwischen allen Beteiligten zu schaffen. Gerade wegen der räumlichen Distanz bildet das gegenseitige Vertrauen ein wesentlicher Faktor für eine langfristig erfolgreiche Partnerschaft.

Suche des geeigneten Partners:
Internationale Outsourcing-Partner für Software-Technologien kommen vor allem aus Indien, Osteuropa und den Staaten der ehemaligen UdSSR. Indien gilt bereits schon als Weltmarktführer und Eldorado der Software-Entwicklung: Von den weltweit 14 Unternehmen, welche die Stufe 5 des CMM (Capability Maturity Model - international anerkannter Qualitätsstandard für Softwareentwicklung) erreicht haben, kommt die Hälfte aus Indien! Eine genaue Prüfung des zukünftigen Partners ist empfehlenswert. Auswahlkriterien sind Projekterfahrung, Zuverlässigkeit, Transparenz der Angebote, Kommunikationsfähigkeit, Referenzen und Grösse & Finanzkraft.

Risiko für beide Vertragspartner:
Der Auftraggeber sollte sich darüber bewusst sein, dass auch für den Outsourcing-Partner ein Risiko besteht und dass dieser ebenso an einer langfristigen Kooperation interessiert ist. Bevor langfristige Vertragsbedingungen eingegangen werden, empfiehlt es sich deshalb für beide Vertragspartner, die Zusammenarbeit mit einem geeigneten Probeprojekt zu testen.

Selektion geeigneter Projekte:
Nicht jedes Projekt ist für das Offshore-Outsourcing geeignet. Gut geeignet sind zeitintensive, klar abgrenzbare und langfristig erfüllbare Aufgaben. Es sollten genaue Spezifikationen vorliegen. Dann bereitet die Entwicklung von z.B. Softwaremodulen im Ausland kaum Probleme. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass je besser die Entwicklungsprozesse und Entwicklungsmethoden ausgereift sind, desto leichter sich auch komplexe Software-Projekte erfolgreich outsourcen lassen.

Kommunikationsprobleme und kulturelle Unterschiede:
Sprachliche und kulturelle Schwierigkeiten können zu Missverständnissen führen. Gerade zu Beginn des Projektes ist deshalb ein kontinuierliches Projekt-Controlling sehr zu empfehlen, welches durch ein international erfahrenes Projektmanagement gewährleistet wird. Idealerweise spricht der Outsourcing-Partner dieselbe Sprache wie der Auftraggeber. Erfahrene Outsourcing-Firmen tragen diesem Umstand Rechnung, indem für das internationale Projektmanagement multikulturelle und mehrsprachige Projektmanager engagiert werden. Aber auch der Auftraggeber ist gut beraten, wenn er die Projektleitung einem erfahrenen, multikulturell denkenden Projektleiter übergibt.

Internationale Offshore-Erfahrung:
Bei der Auswahl des geeigneten Outsourcing-Partner ist seine Erfahrung und Referenz in der internationalen Projektzusammenarbeit entscheidend. Indische Unternehmen besitzen aufgrund ihrer jahrelangen, engen Zusammenarbeit mit Firmen aus den USA eine breite Erfahrung im Offshore-Outsourcing. Diese Erfahrung erleichtert auch die Kooperation mit europäischen Unternehmen.

Gute Planung ist halber Erfolg:
In noch stärkerem Ausmasse als bei der internen Software-Entwicklung ist die detaillierte Planung ein kritischer Erfolgsfaktor. Die Risiken unzulänglicher Planung und Abstimmung sind natürlich wesentlich höher.
Folgende Aspekte sind bei der Planung zu berücksichtigen:
(1) kulturelle Unterschiede erkennen und allfällige Massnahmen einleiten
(2) Kommunikationsprobleme erkennen und durch kontinuierliche Interaktionen beheben
(3) Entwicklungsprozesse und -Methoden für alle Beteiligten transparent machen
(4) Regelung der Urheberrechte

Kosteneinsparungen:
Wesentlich sind die Unterschiede in den Personalkosten. Im Vergleich zu Hochpreisländern wie Deutschland, Österreich und allen voran die Schweiz ergeben sich je nach Projektart und Projektgrösse Einsparungen von bis zu 70%! Zu Beginn des Projektes sind Mehrkosten für das internationale Projektmanagement, Kommunikation und den Transport einzuplanen. Diese Mehrkosten sind aber nach einiger Zeit erfolgreicher Zusammenarbeit im Vergleich zu den Einsparungen von untergeordneter Bedeutung.

Realisierung der Vorteile:
Neben den deutlichen Kostenvorteilen sind auch Zeit- und Qualitätskriterien die Triebfeder für das Offshore-Outsourcing. Letztlich sind es die Verfügbarkeit hoch qualifizierter Software-Experten zu niedrigen Kosten, eine moderne IT-Infrastruktur und die Garantie internationaler Qualitätsstandards, welche der ideale Outsourcing-Partner allesamt sicherstellt.

Fazit:
Wenn im Outsourcing-Projekt exakt festgelegt wird, WER für WAS verantwortlich ist, das Wann fixiert ist und ferner die Regeln, WIE das Projekt ablaufen soll, von beiden Vertragspartnern verstanden und akzeptiert werden, steht dem Erfolg nichts mehr im Wege.

Den ausführlichen Artikel finden Sie unter: www.kmuinnovation.com/ratgeber/it-offshore-software-outsourcing.htm

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04.11.2006: | |