Zwischen Kreuzrippen und Pferdestärken

Wismarer Museumslandschaft überraschend vielfältig

Herbstzeit ist Museumszeit in der Weltkulturerbestadt Wismar. Ob in einer ehemaligen Tuchhalle, auf den Spuren des legendären Piraten Störtebeker oder zwischen heißen Öfen – die Hansestadt bietet gerade im Herbst das passende Museum für jeden Geschmack.

Unter Tage in Wismar

Unter dem Motto "Wismar - Bilder einer Stadt" können Geschichtsliebhaber unter Tage und zwar im Ratshauskeller am Marktplatz in der Vergangenheit der Hansestadt stöbern. Ehemals Tuchhalle, in der Gewandschneider ihre kostbaren Stoffe lagerten, zuschnitten und feilboten, diente der Keller gleichzeitig als Vorratskammer für erlesene Weine des Rates der Stadt im Mittelalter. Später auch Heizraum und Kohlenlager präsentiert sich die zweischiffige Halle mit ihren Kreuzrippengewölben seit 1996 wieder in ihrer ganzen Schönheit. Mit ca. 53 x 17 m ist sie eine der größten mittelalterlichen Kelleranlagen Norddeutschlands. Täglich von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet, bietet die Ausstellung "Wismar - Bilder einer Stadt" einen Einblick in die Stadt-geschichte. Dabei stellt der Keller das eigentliche Schaustück dar. Der Besucher erfährt etwa Interessantes zur Hanse, er kann sich einen ersten Überblick zur Stadtentwicklung verschaffen und erhält Anregungen für einen Stadtrundgang.

Kontakt: Tourist-Information Wismar; Am Markt 11, Postanschrift: PF 1245, 23952 Wismar, D-23966 Wismar; Tel.: 03841 19433; Tel.: Stadtführungen: 03841 251-3026, touristinfo@wismar.de, www.wismar.de

Flugzeuge, Eisenbahnwaggons und heiße Öfen

Zündapp Z 200 oder KS 600 - diese Fahrzeugtypen sind sicher nur eingefleischten Bikern ein Begriff. Für alle diejenigen, die sich für die heißen Öfen vergangener Tage interessieren, zeigt das Technischen Landesmuseum eine Ausstellung unter dem Motto "Mobil in M-V". Aber nicht nur Motorräder werden ausgestellt. Auch die Geschichte des Flugzeug-, Waggon- und Schiffbaus der Hansestadt wird präsentiert, wobei als ein Highlight der Wismarer Straßenbahnwagen aus dem Jahr 1920 zu sehen ist. Geöffnet hat die Ausstellung dienstags bis sonntags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr.

Kontakt: Technisches Landesmuseum e.V., Dr. Kathrin Möller, Postfach 11 22, 23951 Wismar, Lage des Museums: Glashaus im Bürgerpark, www.tlm-mv.de, E-Mail: info@tlm-mv.de Tel.: 03841 257811; FAX: 0 38 41 25 78 12

Störtebekers Wismar

Piraten gehören zu Mecklenburg-Vorpommern wie der Sand zum Ostseestrand. Eine Dauerausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum "Schabbellhaus" zeigt die Spuren des Seeräubers in Wismar. Störtebeker hätte ein Bauernjunge aus Wismar gewesen sein können, der auf das Meer flüchten musste, weil er jenen Junker erschlagen hatte, der seine Mutter vergewaltigte. Und ein Klaus von Alkum könnte er auch gewesen sein, ebenfalls aus Wismar. Ein Adliger aus Mecklenburg, der in seinem Wappen einen Becher mit Deckel, einer so genannten Stürtze, führte. Die erste namentliche Erwähnung findet Klaus Störtebeker im "liber proscriptorum", dem "Wismarer Buch der Ächtungen", das Strafen dokumentiert. Hier findet 1380 ein Vorfall Erwähnung, bei welchem zwei Männer der Stadt verwiesen wurden, weil sie einen Dritten derbe verprügelten. Diese dritte Person war ein Nicolao Stertebeker und wirft damit die Frage auf, ob es sich um den legendären Störtebeker handelt. Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10.00 Uhr bis 20.00 Uhr geöffnet.

Kontakt: Stadtgeschichtliches Museum Wismar - Schabbellhaus; Frau Béatrice Busjan; Schweinsbrücke 8; D-23966 Wismar; Telefon: 0 38 4128 23 50; Fax: 0 38 41 21 00 70, museum@schabbellhaus.de; www.schabbellhaus.de

10.10.2006:

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