Innovationsmöglichkeiten in der Logistik längst nicht ausgereizt

Verkürzung von Konfektionierungszeiten durch Sprachtechnologie

Bonn - Auch wenn Städte und Gemeinden klagen, dass sie aufgrund schlechter Verkehrsanbindungen und unzumutbarer Straßenzustände kaum Gewerbebetriebe anlocken können, scheint es um den deutschen Güterverkehr und die Logistikbranche bestens bestellt.

„Der Logistikstandort Deutschland hat spätestens seit der EU-Osterweiterung aufgrund seiner zentralen Lage und der guten Infrastruktur ein großes Entwicklungspotenzial“, analysiert das Magazin Visavis http://www.visavis.de. Derzeit seien über 2,6 Millionen Arbeitskräfte in diesem Dienstleistungssektor beschäftigt, die mehr als 150 Milliarden Euro im Jahr erwirtschaften. EU-weit, so die Zeitschrift Technology Review http://www.heise.de/tr würden jährlich etwa 800 Milliarden Euro für die Logistik ausgegeben. Und diese Branche erbringt mittlerweile Hightech-Leistungen. „Wenn Fachmessen tatsächlich Konjunkturbarometer sind, dann darf sich die Verpackungswirtschaft in Deutschland und den Nachbarländern auf einen heißen Herbst freuen“, so die Prognose von Claus Rättich, Mitglied der Nürnberg Messe-Geschäftsleitung http://www.nuernbergmesse.de, nach Abschluss der Fachmesse Logintern http://www.logintern.de Ende September, die gemeinsam mit den Fachmessen PrintPack und FachPack durchgeführt wurde. Besonders der Verpackungsmaschinenbau sei eine Wachstumsbranche, so die Pressemitteilung der Nürnberger Messe. Das Produktionsvolumen dieser Branche betrage weltweit rund 19 Milliarden Euro. Mit einem Anteil von 23 Prozent an der Weltproduktion sei Deutschland Spitzenreiter vor Italien und den Vereinigten Staaten.

Logistik umfasst heute viel mehr als bloße Zustelldienste. „Das Potenzial für Innovationen in der Logistik gilt als längst noch nicht ausgereizt“, so Technology Review. Vor allem durch die Weiterentwicklung der Informationstechnik lasse sich noch vieles verbessern, beispielsweise durch den Einsatz der so genannten RFID-Technologie. Die Radio Frequency Identification Devices sind Chips, deren Daten ohne Anbindung an einen Computer ausgelesen werden können. Sie könnten beispielsweise als Container-Etikett Verwendung finden. Ein Blick in den Hamburger Hafen zeigt den Wandel im Logistiksektor. Hier ist der modernste Container-Terminal der Welt entstanden.

Bereits Realität ist der Einsatz von Sprachdialogsystemen in der Logistik. Der Handelskonzern Rewe http://www.rewe.de hat sein Lagerpersonal im Zentrallager Westfalen mit sprachgesteuerten Endgeräten ausgestattet. Statt wie vorher mit Handhelds umherzulaufen, Listen abzuarbeiten und zu bestätigen, haben sie nun einen Kopfhörer und bekommen Schritt für Schritt angesagt, was sie zu konfektionieren haben. Man bestätigt den Ladevorgang per Sprache. Durch die Umstellung von Touchpad-Steuerung der Lagerarbeit auf Sprachsteuerung können die Konfektionierungszeiten erheblich verkürzt werden. Analysten wie Praktiker sehen große Potenziale auch bei mobilen Servicekräften. So lassen sich Teile der Prozesskette von der Auftragsannahme bis hin zur Rechnungsstellung per Sprachsteuerung ebenso automatisieren wie Help Desk-Services. Und auch Bestell- oder Buchungsprozesse lassen sich hervorragend automatisieren. Mit der automatischen Vermittlung der Lufthansa Cargo http://www.lufthansa-cargo.com etwa können Mitarbeiter einer Spedition sich über das Sprachdialogsystem zum jeweils zuständigen Lufthansa-Ansprechpartner direkt verbinden lassen.

„Sprachanwendungen sind da interessant, wo auf Anwendungen zugegriffen werden soll, ohne dass ein Internetzugang verfügbar ist“, sagt Bernhard Steimel, Sprecher der Initiative Voice Business, die am 18. und 19. Oktober die Bonner Voice Days http://www.voicedays.de durchführt. „Die zunehmende Erfahrung mit der Integration von Sprachdialogsystemen in hochkomplexe IT-Architekturen zeigt, dass Sprachanwendungen nahtlos in bestehende Umgebung eingebettet werden können.“ Die sprachgesteuerte Interaktion mit aller Art von Geräten müsse allerdings auch von den Menschen in den Serviceberufen angenommen werden. Die Voice Days im Alten Bundestag sollen vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit dem Thema vertraut machen, die Sprachdialogsystemen noch skeptisch gegenüber stehen. „Dabei steht immer im Mittelpunkt, wie die Dienstleistungsqualität und der Mehrwert für den Endbenutzer durch innovative Lösungen weiter gesteigert werden kann“, sagt Professor Wolfgang Wahlster, Schirmherr der Voice Days und Leiter des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz http://www.dfki.de. Zu den Referenten und Podiumsteilnehmern der Voice Days gehören Thomas Berlemann, Geschäftsführer Kundenservice T-Mobile Deutschland http://www.t-mobile.de und Dr. Eberhard Kurz, Leiter der Informationstechnik im Vorstandsressort Personenverkehr der Deutschen Bahn AG http://www.db.de. Sie werden unter anderem über die Erfahrungen ihrer Unternehmen bei Planung, Einführung und Nutzung der jeweiligen Sprachdialogsysteme berichten. Außerdem werden beim dritten deutschen Voice Contest die besten Sprachapplikationen des Jahres ausgezeichnet.

Akkreditierung für den gesamten Kongress „Voice Days“ vom 18. bis 19. Oktober 2006 und Anmeldung für die Pressekonferenz am 19. Oktober 2006, um 11 Uhr jeweils im Alten Bundestag, Görrestrasse 15, 53113 Bonn, über Claudia Klemp, nic.pr, Tel: 0228 – 620 43 82; E-Mail: claudia.klemp@nic-pr.de

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Bernhard Steimel
Initiative VOICE BUSINESS
C/o mind Business Consultants
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04.10.2006: