Gottes kalte Gabe - Vom unwiderstehlichen Hunger auf Kurzgeschichten …
Pressetext verfasst von RHV am Mo, 2006-09-25 17:50.Kurzgeschichten schreiben, die packen und nach MEHR brüllen, ist eine alte Kunst. Die besten Literaten haben es vorgemacht und einmal mehr bewiesen, dass die Short-Story kein Stiefkind des Romans ist, kein bloßer Gehversuch auf glattem Parkett, das verdammt schmerzhaft ausrutschen lassen kann vor dem ersten großen Tanz. Dem ersten großen Werk.
Verbleibt die Frage: Muss das der bewährte dicke Wälzer sein? Kaum. Der Kurzgeschichten-Band von „Gottes kalte Gabe“ von Karin Reddemann (ISBN 3-9809336-3-6) ist keine Sammlung fliegender Blätter. Kein Buch, das banal schmökern lässt, um einzig die Wartezeit im Zug oder beim Arzt nicht allzu langweilig werden zu lassen. Es greift und gibt nicht frei, bleibt atmosphärisch dicht, ob die tote Teresa auf Grabsteinen tanzt oder der Student Max sein Leben zerplatzen lässt. Wie böse der Frauenmörder Manni auch Rache übt an einem kleinen Schreiberling oder wie fatal Kurt den Zwergen huldigt ... es ist ein Geschenk an die Lust, atemlos lesen zu dürfen.
Der Verleger Dr. Ronald Henss zollt seit einigen Jahren dem Können herausragender zeitgenössischer Jung-Autoren großen Respekt, denen er im Internet ein Forum für Kurzgeschichten und kritischen Austausch bietet (www.online-roman.de). Mit einer seiner favorisierten Schriftstellerinnen, der Recklinghäuserin Karin Reddeman, hat er „Gottes kalte Gabe“ publiziert. Für ihn erstmalig eine Auswahl der „Top of the Best“ einer ganz besonderen Autorin.
Dr. Henss sagt es mit ungeschönten Worten: „Karin Reddemann weckt den Hunger, sich in eine Welle zu werfen, sich von ihr mit reißen zu lassen, nach Luft schnappend wieder aufzutauchen, um sich kompromisslos in die nächste zu stürzen.“
Die Autorin selbst nennt das Schreiben „Salz auf ihren Lippen, das durstig macht.“ Sehnsucht und Schauer: „Die toben in meinem Kopf.“ Spricht’s. Und malt neue Bilder. Farbgewaltige, düstere ... und lädt ein, in ihnen zu versinken. Dürfte schwierig sein, zu widerstehen.
Karin Reddemann
Gottes kalte Gabe
Dr. Ronald Henss Verlag, 2006
ISBN 3-9809336-3-6
Anhang | Größe |
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Über RHV
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